Phoenix Solar: Die Auftragsbücher füllen sich wieder

Mittwoch, 5. Oktober 2011 um 14:46

So brach der Umsatz gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres von 283,6 Mio. auf 108,4 Mio. Euro ein. Dies entspricht einem Umsatzrückgang um 61,8 Prozent. Auf das Segment Komponenten & Systeme entfielen 66 Prozent (Vorjahresquartal: 56,6 Prozent) der Erlöse. Es lag dabei mit einem Umsatzbeitrag von 72,2 Mio. Euro um 55 Prozent unter dem Vorjahreswert von 160,6 Mio. Euro. Das Segment Kraftwerke steuerte Umsatzerlöse in Höhe von 36,2 Mio. Euro bei, was einem Rückgang um 70,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 123 Mio. Euro entspricht.

Mit minus 9,4 Mio. Euro fiel das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Phoenix Solar AG im zweiten Quartal 2011 deutlich negativ aus. Ein Jahr zuvor hatte das deutsche Solarunternehmen noch ein positives EBIT von 22,3 Mio. Euro melden können. Die EBIT-Marge sank im gleichen Zeitraum von plus 7,9 auf minus 8,7 Prozent. Das Nettoergebnis verschlechterte sich von 15,9 Mio. Euro oder 2,38 Euro je Aktie auf minus 8,2 Mio. respektive minus 1,11 Euro je Anteilsschein.

Mit Blick auf das erste Halbjahr 2011 gaben die Umsatzerlöse der Phoenix Solar AG von 364 Mio. auf 140,8 Mio. Euro nach. Das EBIT sackte gegenüber den ersten sechs Monaten 2010 von plus 27 Mio. Euro auf minus 26,3 Mio. Euro. Unter dem Strich stand 2011 ein Periodenergebnis von minus 21,1 Mio. Euro. Das erste Halbjahr 2010 hatte für Phoenix Solar mit einem Nettoergebnis von plus 18,7 Mio. Euro geendet. Entsprechend verschlechterte sich das Ergebnis je Aktie von plus 2,80 Euro auf nunmehr minus 2,86 Euro.

Bislang ist es das Unternehmen nicht gewohnt, auch einmal rückläufige Ergebnisse zu realisieren: Von 1999 bis 2010 stieg der Umsatz von Phoenix Solar jedes Jahr aufs Neue. Von einst 128.000 Euro auf zuletzt 635,7 Mio. Euro in 2010. Das EBIT fällt seit 2005 stets positiv aus, hier ging es allerdings immer wieder auf und ab. In 2010 wurde mit 36,4 Mio. Euro das höchste EBIT der Unternehmensgeschichte erwirtschaftet.

In 2011 ging es bei Phoenix Solar in sehr kurzer Zeit rasant bergab. Das Unternehmen sollte auch in Zeiten sinkender Nachfrage und sinkender Preise Antworten für die Zukunft finden. Immerhin: Das Verhältnis von Schulden zu Vermögenswerten ist noch grundsolide. In der Bilanz des Geschäftsjahres 2010 standen den kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 165,5 Mio. Euro noch kurzfristige Vermögenswerte von 302,4 Mio. Euro gegenüber. Die langfristigen Vermögenswerte in Höhe von 10,9 Mio. Euro sind mehr als doppelt so hoch wie die 5,35 Mio. Euro langfristigen Verbindlichkeiten.

Markt und Wettbewerb

Bereits im Jahr 2017 wird nach Schätzungen der Weltbank ein Marktvolumen für Solar-Energiesysteme von 100 Mrd. Dollar überschritten. Nach einem hohen Wachstum in 2010, dürfte der weltweite Solarmarkt in 2011 auf hohem Niveau (18 bis 20 Gigawatt) stagnieren.

Im Bereich der professionell betriebenen Solarstromanlagen (ab 30 kWp) hat sich neben Phoenix Solar in den vergangenen Jahren auch die COLEXON Energy AG einen Namen machen können. Das Unternehmen hat sich dabei auf die Projektierung und Realisierung von großen Solarkraftwerken spezialisiert.

Auch die S.A.G. Solarstrom AG ist in diesem Bereich als herstellerunabhängiger Systemintegrator tätig. Das Unternehmen bietet entsprechende Solarprodukte für industrielle Einsatzbereiche an und übernimmt dabei die Planung, Installation, Überwachung und Wartung von industriellen Solarstromanlagen.

Als weiterer Wettbewerber gilt die Solar Millenium AG. Das global tätige Unternehmen hat sich insbesondere auf den Bau solarthermischer Solaranlagen spezialisiert, wobei in diesem Zusammenhang vor allem Parabolrinnen-Kraftwerke eine große Rolle spielen.

Aber: Es gibt noch weiteren Handlungsbedarf bei Phoenix Solar. Das Unternehmen ist im Markt für PV-Dachlanlagen noch unterrepräsentiert. Die jüngsten gesetzlichen Änderungen bevorzugen insbesondere kleine Dachanlagenprojekte. Phoenix Solar habe bislang aber vor allem bei größeren PV-Projekten einen Namen.

Ausblick

Zum Ende des ersten Halbjahres lag der konsolidierte Auftragsbestand bei 311,1 Mio. Euro und damit um 10,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Der bereits im Bau befindliche Projekte bereinigte Auftragsbestand betrug 167,1 Mio. Euro und liegt damit auch höher als im Vorjahr.

Der Auslandsanteil des Auftragsbestands konnte mit einem Rekordvolumen von 238,2 Mio. Euro nahezu verdreifacht werden und steuerte 76,6 Prozent zum gesamten Auftragsbestand bei. Der Auftragsbestand außerhalb Europas betrug 43,5 Mio. Euro, was einem Anteil von 14 Prozent am gesamten Auftragsvolumen entspricht.

Für das zweite Halbjahr 2011 erwartet die Phoenix Solar AG eine deutliche Marktbelebung mit einer Jahresendrallye im vierten Quartal. Für das Gesamtjahr 2011 rechnet das Unternehmen mit einem, gegenüber dem Vorjahr, leicht zurückgehenden Konzernumsatz. Aufgrund der weiterhin bestehenden Marktunsicherheiten kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine verlässliche EBIT-Prognose abgegeben werden. Vor dem Hintergrund der bisher aufgelaufenen Verluste werde es jedoch herausfordernd sein, ein positives Ergebnis zu erzielen.

Bewertung

Mit dem Ergebnis brach auch der Aktienkurs von Phoenix Solar ein. Notierten die Papiere vor einem Jahr noch oberhalb von 25 Euro je Aktie, durchbrachen sie im Mai dieses Jahres die 20 Euro-Marke nach unten und notieren derzeit bei gerade einmal 6,20 Euro. Damit ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 45,75 Mio. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt für 2011 bei 10,54. Für 2012 wird es mit 3,79 angegeben, für 2013 mit 3,07.

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Meldung gespeichert unter: Phoenix Solar

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