Oracle weiter im Aufwind

Wie Oracle weiter mitteilt, legten die Softwarelizenzerlöse um 38 Prozent auf 1,67 Mrd. Dollar zu - Analysten hatten in diesem Zusammenhang nur mit einem Plus von 20 Prozent gerechnet. Das neue Softwarelizenzgeschäft gilt als wichtiger Indikator für künftige Umsätze im Servicebereich.

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle zuletzt einen Wettbewerb mit dem US-Computerkonzern IBM. Auch Microsoft konnte in den vergangenen Jahren seine Position im Datenbankgeschäft zementierten, spielt jedoch bislang nur eine untergeordnet Rolle. Oracle konnte hingegen seine marktführende Stellung zuletzt wieder ausbauen und kontrolliert mit rund 47 Prozent nahezu die Hälfte des Datenbank-Marktes (Quelle: Gartner). Der ehemalige Datenspezialist Sybase gilt hingegen als abgeschlagen in diesem Geschäftsbereich, zumal sich der Sybase-Marktanteil in den vergangenen Jahren stetig rückläufig entwickelt hat.

Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle nunmehr auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu den CRM-Spezialisten UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle ebenfalls mit IBM und mit dem US-Softwarehersteller BEA Systems.

Durch die Übernahme von PeopleSoft und Hyperion Solutions will Oracle insbesondere den Walldorfer Softwarekonzern SAP angreifen, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung spielt.

Durch die Übernahme von Hyperion begibt sich Oracle in direkte Konkurrenz zu anderen Business Intelligence-Spezialisten wie Cognos, Business Objects, MicroStrategy aber auch SAP und Microsoft.

Für das laufende Februarquartal stellt Oracle einen weiteren Zuwachs bei den Softwareerlösen von 15 bis 25 Prozent in Aussicht. Dabei rechnet Oracle mit einem Nettogewinn von 29 bis 30 US-Cent je Aktie. Analysten kalkulieren für das laufende Februarquartal mit Einnahmen von 5,19 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 29 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008, welches im Mai endet, wird mit einem Jahresumsatz von 21,49 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,22 Dollar je Aktie kalkuliert. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 erwarten Analysten einen weiteren Umsatzanstieg auf 23,75 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,39 Dollar je Aktie.

Zuletzt wurden Oracle-Anteile deutlich fester bei 22,10 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 113 Mrd. US-Dollar für den US-Datenbankhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18. Gleichzeitig wird Oracle mit dem 5,2-fachen der zu erwartenden Umsätze für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten des Hauses S&P bekräftigen zuletzt nochmals ihr Rating „strong buy“ für Oracle-Aktien. Oracle habe im jüngsten Quartal die Markterwartungen übertroffen, heißt es da. Hintergrund ist nicht zuletzt die Übernahme von Hyperion und forex. Zudem hätten die Lizenzerlöse um 38 Prozent zugelegt. Die S&P-Experten trauen Oracle aufgrund der breiten Produktbasis und der geografischen Aufstellung auch künftig ein solides Wachstum zu, sollte sich die US-Konjunktur eintrüben. Die Analysten heben daher ihre Gewinnschätzungen für 2008 bzw. 2009 auf 1,25 Dollar je Aktie bzw. auf 1,45 Dollar je Anteil an. Insgesamt sehen die S&P-Analysten ein Kursziel von 27 Dollar für den Wert.

Auch im Hause Morgan Stanley steht man Oracle-Aktien weiterhin positiv gegenüber. Die Analysten verweisen auf die erfolgreiche Cross-Selling-Strategie bei Oracle und bewerten die Papiere mit „übergewichten“ und sehen dabei ein Kursziel von 26 Dollar für die Papiere.

Bei der Deutschen Bank hebt man das Kursziel für Oracle-Aktien von 22 auf 24 Dollar an und verweist auf das starke Novemberquartal. Insgesamt bewerten die Deutsch Banker Oracle-Aktien weiterhin mit „halten“. Ihre Kaufempfehlung bekräftigten dagegen nochmals die Analysten des Hauses UBS, die ihr Kursziel für Oracle-Aktien von 25 auf 27 Dollar anheben.