Oracle übt sich in Zurückhaltung

Freitag, 28. März 2008 um 13:20

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle in den letzten Jahren einen Wettbewerb mit dem US-Computerkonzern IBM. Auch Microsoft konnte in den vergangenen Jahren seine Position im Datenbankgeschäft zementierten, spielt jedoch bislang nur eine untergeordnet Rolle. Oracle konnte hingegen seine marktführende Stellung zuletzt wieder ausbauen und kontrolliert mit rund 47 Prozent nahezu die Hälfte des Datenbank-Marktes (Quelle: Gartner).

Der ehemalige Datenspezialist Sybase gilt hingegen als abgeschlagen in diesem Geschäftsbereich, zumal sich der Sybase-Marktanteil in den vergangenen Jahren stetig rückläufig entwickelt hat.

Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle nunmehr auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu den CRM-Spezialisten UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle ebenfalls mit IBM und mit dem US-Softwarehersteller BEA Systems.

Durch die Übernahme von PeopleSoft und Hyperion Solutions will Oracle insbesondere den Walldorfer Softwarekonzern SAP angreifen, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung einnimmt.

Durch die Übernahme von Hyperion begibt sich Oracle in direkte Konkurrenz zu anderen Business Intelligence Spezialisten wie MicroStrategy aber auch zu SAP (Business Objects), IBM (Cognos) und Microsoft.

Ausblick

Für das laufende Maiquartal erwartet Oracle einen Umsatzzuwachs von 15 bis 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr sowie einen Nettogewinn von 43 bis 44 US-Cent je Aktie. Das neue Softwarelizenzgeschäft soll dabei zwischen zehn und 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Analysten rechnen diesbezüglich mit Einnahmen von 6,74 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 44 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008, welches auch im Mai endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 22,1 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,27 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 24,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,45 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden Oracle-Anteile deutlich leichter bei 19,4 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 100 Mrd. US-Dollar für den US-Datenbank- und Softwarespezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird Oracle mit dem vierfachen des zu erwartenden Umsatzes für das anstehende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten bei Cross Research zeigten sich enttäuscht über die vorgelegten Zahlen und den propagierten Ausblick. Entsprechend stuften die Investmentbanker Oracle-Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurück und reduzierten gleichzeitig das Kursziel für den Wert von 23 auf 18 Dollar.

Nach den jüngsten Ergebnissen empfehlen die Analysten der Jyske Bank ihren Anlegern Oracle-Aktienbestände weiter zu reduzieren. Die Jyske Banker verweisen insbesondere auf enttäuschende Ergebnisse bei Softwarelizenzen. Statt der erwarteten Lizenzerlöse von 547 Mio. Dollar, habe Oracle an dieser Stelle nur um sechs Prozent auf 451 Mio. Dollar zulegen können. Diese Zahl sei besonders enttäuschend, da Oracle zuletzt stark zugekauft hatte, heißt es.

Mitte März meldeten sich bereits die Analysten der Deutsche Bank Securities zu Wort und bekräftigten nochmals ihre Empfehlung „halten“. Allerdings reduzierten die Deutsch Banker ihr Kursziel für den Wert von 24 auf 22 Dollar. Die Zurücknahme des Kursziels begründen die Analysten mit dem verstärkten Wettbewerb in den einzelnen Märkten.

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