OmniVision wieder im Aufwind

Dienstag, 5. Juni 2007 um 12:29
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(IT-Times) Nachdem der Image-Sensorenhersteller OmniVision Technologies (Nasdaq: OVTI, WKN: 936737) im vergangenen Jahr seine führende Marktposition an den Rivalen Micron Technology abgeben musste, kamen auch die Aktien des Unternehmens deutlich unter die Räder.

Inzwischen befindet sich der US-Halbleiterspezialist aber wieder im Aufwind. Die Probleme scheinen mit neuen Produkten zumindest ansatzweise gelöst. So stellt OmniVision für das laufende Quartal wieder Einnahmen von 155 bis 165 Mio. Dollar in Aussicht und bewegt sich damit deutlich über den Erwartungen der Analysten.

Hochauflösende Kameras und Dual-Sensoren gefragt


Vor allem die zunehmende Nachfrage nach 2-Megapixel-Kameras von Seiten der Hersteller sorgt für neuen Schwung. Der Trend geht nicht nur hin zu hochauflösenden Kameras, sondern auch zu Zweit-Kameras, mit denen sich Videos aufnehmen lassen. Der Anteil dieser Dual-Sensoren könnte bereits in bis zu acht Prozent aller Handys zum Einsatz kommen, die bis Ende 2007 ausgeliefert werden, heißt es bei OmniVision.

7-Punkteplan soll für steigende Margen sorgen


Daneben will OmniVision auch eine zweite Baustelle angehen, die zuletzt die Gewinne unter Druck gesetzt haben. Erneut sorgten auch im jüngsten Quartal sinkende Gewinnmargen für Unbehagen bei Investoren. Mit einem 7-Punkteplan will OmniVision dieses Problems habhaft werden. So habe man bereits die Bemühungen im Hinblick auf das Beschaffungssystem verstärkt. Gleichzeitig habe man die Kooperation zum Auftragshersteller TSMC weiter ausgebaut, um neue und kostengünstigere Technologien zu entwickeln. Zum anderen ist man mit PFC ein Herstellerabkommen eingegangen, um neue Prozesse und Produkte unter Nutzung der 300-Millimeter DRAM-Technik zu fertigen. Zudem mache das Joint Venture mit VisEra Fortschritte im Bereich der 300-Millimeter-Wafer, heißt es. Daneben habe man in den Packaging-Partner WLCSP investiert, um die neuesten Technologien in diesem Bereich zur Verfügung zu haben. Auch die Übernahme von XinTec durch den Kooperationspartner TSMC dürfte sich nach OmniVision-Angaben positiv auf den Produktionsprozess auswirken. Zu guter Letzt will man seine Testanlagen auf den neuesten Stand bringen, um das Testen von Produkten noch effizienter zu gestalten.

Kurzportrait

Die im Jahre 1995 gegründete und im kalifornischen Sunnyvale ansässige OmniVision Technologies gilt inzwischen als einer der weltweit führenden Hersteller von Image-Sensoren. Diese Sensoren kommen überwiegend in Digitalkameras, DVD-Rekordern aber auch in Handys, PDAs, aber auch in Spielekonsolen und Überwachungstechnik zum Einsatz.

Vom Flagschiffprodukt der Gesellschaft, ein Image-Sensor namens CameraChip, wurden bereits mehr als 15 Mio. Einheiten weltweit ausgeliefert. Der CameraChip wird im Rahmen der weit verbreiteten CMOS-Technik (Complementary Metal Oxide Semiconductor) produziert, wobei OmniVision die Chips nicht selbst herstellt, sondern die Produktion an Auftragshersteller wie an Taiwan Semiconductor (TSMC) und Powerchip Semiconductor auslagert. Der von OmniVision entwickelte CameraChip gilt als hochentwickelt, vereinigt er alle notwenigen Funktionen für Image-Aufgaben auf einem einzigen Chip.

Daneben entwickelt OmniVision aber auch Software und vor allem Treiber für Windows-Betriebssysteme, aber auch für MacOS- und Linux-Systeme. In Sachen Vertrieb setzt OmniVision überwiegend auf große Hersteller, aber auch auf zertifizierte Händler. Die chinesische Primax Electronics gehört dabei zu den größten Abnehmern des Unternehmens. Primax beliefert widerrum den zweitgrößten Mobilfunkhersteller Motorola. Als einer der größten Zwischenhändler für OmniVision-Produkte tritt dabei die in Taiwan ansässige World Peace Industrial auf, die inzwischen von der in Hongkong ansässigen GainTune übernommen wurde. Gemeinsam mit Powerchip Semiconductor Corporation betreibt OmniVision das Joint Venture Silicon Optronics. Im April 2005 übernahm OmniVision den Spezialisten CDM Optics, Lizenzinhaber der patentierten WaveFront Coding (WFC) Technologie.

Zahlen

Für das vergangene Aprilquartal meldet OmniVision einen Umsatzrückgang auf 119,2 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von zehn Prozent. Dabei entstand zunächst ein Verlust von 1,5 Mio. Dollar oder drei US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Gewinn von 22,5 Mio. Dollar oder 39 US-Cent je Aktie zu Buche stand.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderfaktoren ergibt sich für das vergangene Quartal ein Nettogewinn von sechs US-Cent je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld mit Einnahmen von 105,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettoverlust von einem US-Cent je Aktie kalkuliert.

Laut Firmenangaben gerieten die Gewinnmargen im jüngsten Quartal unter Druck, nachdem das Unternehmen mehr kostengünstigere VGA-Produkte verkaufte. Insgesamt wurden 66 Mio. Image-Sensoren abgesetzt, nach 66 Mio. Einheiten im Vorquartal. Für das abgeschlossene Fiskaljahr 2007 meldet OmniVision einen Umsatzanstieg auf 528,1 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 491,9 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der Nettogewinn fiel auf Jahressicht um 73 Prozent auf 24 Mio. Dollar oder 43 US-Cent je Aktie, nach einem Plus von 89,2 Mio. Dollar oder 1,56 Dollar je Aktie im Jahr vorher. Die Barreserven summierten sich zum Ende des Geschäftsjahres auf 305 Mio. Dollar.

Wettbewerb

Im Bereich Image-Sensoren gilt OmniVision als einer der weltweit führenden Anbieter. Der Sensorhersteller sieht sich dabei der Konkurrenz japanischer Elektronikriesen ausgesetzt. So vertreibt die japanische Fuji nicht nur selbst Digitalkameras, sondern entwickelt gleichzeitig auch die hierfür notwendigen Image-Sensoren in Eigenregie. Auch Samsung, MediaTek, STMicrolectronics, Sharp, Sony, Sanyo und Toshiba haben ähnliche oder ergänzende Produkte zum OmniVision-Produktprogramm im Angebot.

Meldung gespeichert unter: OmniVision Technologies, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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