Nokia wehrt sich gegen den Niedergang - N8 soll es richten

Montag, 2. August 2010 um 13:32

Der gesamte Mobilfunkmarkt soll nach Schätzungen von Marktforschern im laufenden Jahr 2010 um zehn Prozent zulegen. In den vergangenen Quartalen sank der Weltmarktanteil von Nokia kontinuierlich, wobei die Finnen zuletzt weiter an Boden verloren und sich mit einem Marktanteil von rund 35 Prozent zufrieden geben mussten (Quelle: IDC). Im lukrativen Smartphone-Markt kam Nokia im zweiten Quartal 2010 auf einen Marktanteil von rund 40,3 Prozent. Damit blieben die Finnen weiter Marktführer vor Rivalen wie Research In Motion, Samsung, Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und versucht nunmehr mit einer Produktoffensive und Android-basierten Handys Marktanteile zurückzugewinnen.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola hinter sich gelassen.

Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone auch den Massenmarkt erobern. Im Smartphone-Markt wurde Apple zuletzt ein Marktanteil von mehr als 14 Prozent zugeschrieben.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der gleich mehrere neue Touchscreen-Smartphones ins Rennen geschickt hat. Mit dem offenen Betriebssystem Android versucht auch Google mit Hilfe seiner Partner T-Mobile und HTC im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen.

Ausblick

Für das dritte Quartal geht Nokia davon aus, Im Bereich Devices & Services einen Nettoumsatz zwischen 6,7 Mrd. und 7,2 Mrd. Euro erzielen zu können.

Analysten rechnen bei Nokia im laufenden Jahr 2010 mit einem Nettogewinn von 0,54 Euro je Aktie, der im nächsten Jahr auf 0,68 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

Nokia-Aktien wurden im Frankfurter Xetra-Handel wieder freundlich bei 7,33 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 27 Mrd. Euro für den weltweit größten Handy-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn.

Die Analysten bei Nomura Equity Research stehen Nokia-Aktien weiter „neutral“ gegenüber. Die Nomura-Experten sehen im Hinblick auf die Ertragslage Risiken bei Nokia. Langfristig sehen die Nomura-Analysten den Wert positiv, nachdem Nokia bis zum zweiten Quartal 2011 wohl eine neue Software auf den Markt bringen. Dies könnte die Entwicklung von Anwendungen die Gewinne in 2012 beflügeln, glauben die Nomura-Experten. Erste Erfolge erwarten die Analysten erst in neun Monaten. Das Kursziel setzen die Analysten von 8,3 auf 8,4 Euro nach oben.

Bei der französischen Société Générale überwiegt ebenfalls die Zurückhaltung. Die Analysten bewerten Nokia-Anteile weiter mit „halten“ und bestätigen nochmals das Kursziel von 7,60 Euro für den Wert. Die Analysten sehen die Probleme im high-end Bereich unter anderem in dem obsoleten Produktportfolio. Daher sei die Einführung des neuen „N8“ im dritten Quartal von entscheidender Bedeutung. Die Analysten senken ihre Gewinnschätzungen für 2010 von 0,53 auf 0,52 Euro.

Bei der Unicredit bleibt man bei seiner Einschätzung „hold“ und sieht weiterhin ein Kursziel von 7,90 Euro für die Aktien des finnischen Mobiltelefonherstellers. Für das dritte Quartal werde allerdings die operative Marge hinter den Erwartungen zurückbleiben, heißt es bei der Unicredit.

Auch bei der Schweizer Großbank steht man Nokia-Aktien weiter „neutral“ gegenüber, wobei die Analysten ein Kursziel von 7,30 Euro für den Wert sehen. Auch die UBS-Experten erwarten einen verstärkten Druck auf die Margen im dritten Quartal.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause JPMorgan bewerten Nokia-Aktien dagegen mit „übergewichten“ und sehen ein Kursziel von 9,0 Euro für das Papier. Die US-Investmentbanker erwarten, dass Nokia mit seiner neuen N8-Serie bei den Kunden punkten kann. Dies könnte für seinen Gewinnschub sorgen.

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