Nokia - From Dusk Till Dawn? Ende einer Ära

Montag, 14. Februar 2011 um 13:45

Nokia konnte im gesamten Geschäftsjahr das operative Ergebnis auf 2,07 Mrd. Euro steigern (Vorjahr: 1,19 Mrd. Euro). Das EBIT (Ergebnis vor Steuern) belief sich auf 1,78 Mrd. Euro im Jahr 2010 im Vergleich zu nur 0,96 Mrd. Euro im Jahr 2009. Der Gewinn pro Aktie betrug somit 0,5 Euro (Vorjahr: 0,24 Euro pro Aktie).

Markt und Wettbewerb

Nokia gilt zwar nach wie vor als führende Mobiltelefonanbieter, allerdings verloren die Finnen zuletzt weiter an Boden verloren. Im lukrativen Smartphone-Markt kam Nokia im vierten Quartal 2010 auf einen Marktanteil von rund 28 Prozent (Quelle: Canalys). Im Smartphone-Markt ist inzwischen Google mit einem Marktanteil von 33 Prozent an den Finnen vorbeigezogen.

Im Mobilfunkmarkt selbst blieben die Finnen weiter Marktführer vor Rivalen wie Samsung, Research In Motion Apple, Motorola, Sony Ericsson, HTC und LG. Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von mehr als 20 Prozent auf dem weltweiten Handy-Markt zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und versucht nunmehr mit einer Produktoffensive und Android-basierten Handys Marktanteile zurückzugewinnen.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit neuen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola hinter sich gelassen.

Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone auch den Massenmarkt erobern. Im Smartphone-Markt wurde Apple zuletzt ein Marktanteil von mehr als 15 Prozent zugeschrieben.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der gleich mehrere neue Touchscreen-Smartphones ins Rennen geschickt hat. Mit dem offenen Betriebssystem Android versucht auch HTC im Smartphone-Markt weiter Marktanteile zu gewinnen.

Ausblick

Nokia geht davon aus, dass die Umsätze in dem Bereich Devices & Services im ersten Quartal 2011 zwischen 6,8 Mrd. und 7,3 Mrd. Euro liegen werden. Im Segment Nokia Siemens Networks sollen sich die Umsätze im ersten Quartal 2011 zwischen 2,8 Mrd. Euro und 3,1 Mrd. Euro summieren.

Für das laufende Jahr 2011 erwarten Analysten bei Nokia einen Nettogewinn von 0,62 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2012 auf 0,75 Euro je Aktie klettern soll. In US-Dollar gerechnet erwarten Analysten bei Nokia für das laufende Jahr 2011 einen Jahresumsatz von 60,26 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,79 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Erlöse dann auf 63,9 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,89 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Nokia-Papiere präsentierten sich nach den jüngsten Ankündigungen des Unternehmens an der New Yorker Börse deutlich leichter und brechen um knapp 14 Prozent auf 9,36 US-Dollar ein. Damit ergibt sich aktuell ein Börsenwert von rund 35 Mrd. US-Dollar für den finnischen Mobilfunkmarktführer. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die Analysten aus dem Hause Wells Fargo stehen Nokia-Aktien zurückhaltend gegenüber und bewerten das Papier weiterhin mit "market perform". Die Analysten bezeichneten den jüngsten Kurseinbruch allerdings als "übertrieben". Die Analysten begrüßen jedoch Nokias Willen zum Strategiewechsel.

Die Analysten aus dem Hause Wedbush Morgan Securities sehen in der Entscheidung für Microsoft und gegen Android ein größeres Risiko für Nokia im Smartphone-Bereich. Apple und kleinere Android-Hersteller dürften von dieser Entscheidung profitieren, glauben Analysten.

Im US-Brokerhaus Goldman Sachs sieht man kurzfristig keine positive Reaktion aus der neuen Partnerschaft mit Microsoft. Zudem könnte das Interesse der Entwickler und Konsumenten an Symbian-basierten Handys kurzfristig kollabieren, glauben die Analysten. Symbian-basierte Geräte steuerten zuletzt 50 Prozent des Nokia-Geräteumsatzes bei, merken die US-Broker an.

Auch die Analysten aus dem Hause UniCredit bleiben zurückhaltend und stufen Nokia-Aktien weiterhin nur mit "halten" ein. Bei UniCredit glaubt man, dass die Entscheidung zugunsten Microsofts dem Unternehmen dabei helfen wird, seine Marktanteile im Smartphone-Bereich zu verteidigen. Allerdings sehen die UniCredit-Experten das Risiko von sinkenden Margen. Insgesamt sehen die Analysten für Nokia-Aktien ein Kursziel von 8,00 Euro, nachdem die Papiere in Frankfurt zuletzt bei 6,75 Euro gehandelt wurden.

Bei Nord LB hält man dagegen an der Kaufempfehlung für Nokia-Aktien. Tendentiell sei Nokia auf den richtigen Weg, glaubt Nord LB Banker Jan Christian Göhmann. Die Finanz- und Ertragslage erachten die Analysten bei der Nord LB immer noch als solide. Insgesamt wird ein Kursziel von 9,0 Euro für Nokia-Aktien gesehen.

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