Nokia - ein Riese gerät ins Wanken

Freitag, 17. Juli 2009 um 12:50

In den vergangenen Quartalen sank der Weltmarktanteil von Nokia kontinuierlich, wobei die Finnen zuletzt auf einen Marktanteil von 38 Prozent kamen. Damit blieben die Finnen weiter Marktführer vor Rivalen wie Samsung, Motorola, Sony Ericsson und LG.

Als Nummer zwei der Branche gilt inzwischen Südkoreas Elektronikkonzern Samsung Electronics, der den US-Mobilfunker Motorola vom zweiten Platz verdrängen konnte. Samsung wird inzwischen ein Weltmarktanteil von 18 Prozent zugeschrieben. Motorola konnte bislang keinen geeigneten Nachfolger für sein bisheriges Erfolgsprodukt Razr präsentieren und fiel daraufhin deutlich zurück.

Neben Samsung startete auch LG Electronics mit eigenen Modellen im Mobilfunkmarkt durch. LG Electronics hat inzwischen die ehemalige Nummer zwei der Branche, Motorola verdrängt.

Auch das schwedisch-japanische Duo Sony Ericsson wurde zuletzt von der Krise voll erfasst und schreibt tiefrote Zahlen. Mit Apple hat sich ein neuer Wettbewerber im Markt vorgewagt. Die Kalifornier wollen mit dem iPhone inzwischen auch den Massenmarkt erobern.

Daneben steht Nokia zunehmend im Wettbewerb mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion, der jüngst erst ein neues Touchscreen-Smartphone ins Rennen geschickt hat. Mit dem G1-Handy und dem offenen Betriebssystem Android versucht auch Google mit Hilfe seiner Partner T-Mobile und HTC im Mobilfunkmarkt Fuß zu fassen. Daneben rechnet sich auch Palm mit dem Palm Pre Chancen im Smartphone-Markt aus.

Ausblick

Man gehe davon aus, im dritten Quartal 2009 einen Absatz von Mobiltelefonen etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals 2009 oder leicht darüber erzielen zu können. Für das Gesamtjahr 2009 rechnet Nokia damit, dass die Nachfrage nach Mobilfunkgeräten in der gesamten Branche um etwa zehn Prozent unter dem Niveau aus 2008 liegen werde. Entsprechend sei hier auf Gesamtjahressicht mit einer Verringerung des Marktanteils zu rechnen.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 im Schnitt mit einem Nettogewinn von 0,63 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 210 auf 0,87 Euro je Aktie klettern soll.

Bewertung

Nachdem Nokia-Anteile an der New Yorker Börse um mehr als 14 Prozent auf rund 13,5 US-Dollar verloren, präsentierten sich die Papiere im Frankfurter Xetra-Handel erneut nachgebend bei rund 9,4 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 35 Mrd. Euro für den weltweit führenden Handy-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15.

Die Analysten des Hauses Robert W. Baird glauben trotz der enttäuschenden Zahlen an den finnischen Mobiltelefonhersteller. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Einschätzung „outperform“. Allerdings nahmen die Analysten ihr Kursziel von 18 auf 15 US-Dollar zurück. Die Analysten verwiesen insbesondere auf den enttäuschenden Ausblick. Zudem habe Nokia die Umsatzschätzungen verfehlt. Der Gewinn pro Aktie sei mit 0,15 Euro je Anteil allerdings besser als erwartet ausgefallen, merken die Analysten an. Zwar konnte Nokia 103,2 Mio. Geräte ausliefern, allerdings sank der durchschnittliche Verkaufspreis auf 62 Euro, heißt es.

Auch bei der Credit Suisse ist man nach wie vor von Nokia überzeugt. Die Analysten bekräftigten unmittelbar vor den jüngsten Zahlen nochmals ihre Einschätzung „outperform“. Die Analysten der Credit Suisse glauben, dass sich die Einführung neuer Modelle positiv auf die Entwicklung der Gewinnmargen des Unternehmens auswirken wird. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 14 Euro für Nokia-Papiere.

Die Analysten aus dem Hause Morgan Keegan sind dagegen zurückhaltender und bewerten Nokia-Papiere weiterhin mit „market perform“. Der Gewinn je Aktie sei aufgrund niedriger Kosten höher als erwartet ausgefallen. Die Analysten verweisen auf Marktanteilszugewinne im traditionellen Handy-Geschäft, als auch bei Smartphones. Negativ bewerten die Analysten die gesenkten Margenziele für das zweite Halbjahr. Die Analysten senken daher ihre Ergebnisschätzung je Aktie leicht auf 0,53 Euro je Aktie. Insgesamt sei das Papier derzeit angemessen bewertet, heißt es bei Nokia.

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