Nintendo sieht sich gut gegen Rezession gerüstet

Dienstag, 7. Oktober 2008 um 13:11
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(IT-Times) Pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft wird der japanische Konsolenhersteller Nintendo Co Ltd (WKN: 864009) seine neue portable Spieleplattform DSi auf den japanischen Markt bringen. Die DSi wird über eine integrierte 3-Megapixel-Kamera sowie über einen integrierten Musik-Player verfügen und soll im nächsten Jahr dann auch weltweit erhältlich sein.

Nintendo war bislang weitgehend von der Konjunkturschwäche verschont geblieben. Zuletzt haben die Japaner sogar ihre Gewinnschätzung für das laufende Jahr auf 410 Mrd. japanische Yen nach oben korrigiert, was einem Plus von 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Bislang gingen Analysten von einem Plus von 325 Mrd. Yen aus. Möglich ist dies, weil Nintendo nach Berechnungen von Analysten einen Gewinn von 40 US-Dollar pro verkaufte Wii-Konsole einfährt, während Microsoft & Co ihre Konsolen teils deutlich unter den Produktionskosten abgeben.

Trotz der Preissenkungen der Konkurrenten bleibt die Wii dennoch weiter ein Verkaufsschlager. Nach neuesten Daten von Media Create belegte die Wii auch in der letzten Septemberwoche mit 26.314 verkauften Einheiten in Japan den zweiten Platz im Hardware-Bereich. Zudem verkaufen sich Nintendo-Spiele wie „Wii Fit“ und „Disaster Day of Crisis“ ebenfalls hervorragend.

Nintendo erhöht Wii-Produktion


Um den gleichen Fehler wie im Vorjahr zu vermeiden, will Nintendo in diesem Jahr pünktlich zum Weihnachtsgeschäft seine Wii-Produktion deutlich erhöhen. Im Vorjahr hatte Nintendo die Marktnachfrage signifikant unterschätzt, so dass die Konsole im wichtigen Weihnachtsgeschäft in weiten Teilen ausverkauft war. James Lin, Analyst bei MDB Capital, schätzt, dass dieses Malheur Nintendo bis zu 1,3 Mrd. US-Dollar an Umsatz gekostet hat.

Daneben hat Nintendo mit dem Spielehändler GameStop ein sogenanntes „Rain Check“ Programm aufgelegt, in dessen Rahmen interessierte Wii-Käufer, die im Weihnachtsgeschäft leer ausgehen, die Wii-Konsole dann im Januar erhalten. Auch kündigte Nintendo an, die Produktion seiner Nintendo DS-Konsole deutlich zu erhöhen, um Lieferengpässe zu vermeiden.

Wii HD in 2011?


Daneben arbeitet Nintendo offenbar schon an einen Wii-Nachfolger. Wie Industriekreise berichten, soll dieser Nachfolger dann „Wii HD“ heißen und über einen leistungsstärkeren Prozessor sowie über eine Unterstützung für HD-Medien verfügen. Auch könnte die „Wii HD“ dann mit einem großen Flashspeicher-Laufwerk für die Ablage lokaler Daten ausgestattet sein, heißt es.

Nintendo wollte zwar weder den Namen, noch das Datum für die neue Konsole kommentieren, jedoch werden die Japaner vermutlich alles daran setzen, die Konkurrenz weiter auf Distanz zu halten. Hierfür sprechen die zuletzt deutlich gestiegenen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, die sich seit dem Start der Wii im Jahr 2006 verdreifacht haben…

Kurzportrait

Die im japanischen Kyoto ansässige Nintendo Co Ltd. gilt nicht nur als eine der ältesten, sondern auch als eine der erfolgreichsten Unternehmen im Bereich Konsolenspiele. Nintendo zeichnet für so bekannte Marken wie dem Game Boy, sowie die Charaktere Super Mario, Donkey Kong und Pokémon verantwortlich. Insgesamt verkaufte Nintendo bis Mitte 2007 mehr als 453 Mio. Hardware-Systeme und 2,2 Mrd. Softwaretitel weltweit.

Erstmals tauchte der Name Nintendo im Jahre 1933 auf, als die Yamauchi Nintendo & Co gegründet wurde. Die Umbenennung in Nintendo erfolgte dann im Jahr 1963 als das Unternehmen nicht nur Spielekarten, sondern auch ganze Spiele zu produzieren begann. Der Durchbruch gelang dem Unternehmen im Jahr 1989 als Nintendo mit dem Game Boy den erfolgreichsten Taschenspiel-Computer auf den Markt brachte. Der Game Boy schlug so gewaltig am Markt ein, dass Nintendo im Jahr 2000 bereits mehr als 100 Mio. verkaufte Einheiten melden.

Die Einführung der Nintendo 64 im Jahre 1996 und des Nintendo GameCube im Jahr 2004 waren anschließend die weiteren Meilensteine in der Firmengeschichte der Japaner. Mit der Einführung der portablen Konsole Nintendo DS gelang den Japanern im Jahr 2004 erneut ein Überraschungserfolg. Ebenso überraschend schlug auch die aktuelle Konsole der Japaner, die Nintendo Wii, am Markt ein. Nachdem die Wii im Herbst 2006 auf den Markt kam, setzte sich Nintendo damit innerhalb weniger Monate an die Spitze der Verkaufscharts.

Insgesamt operiert Nintendo heute aus zwei Geschäftsbereichen heraus. Der Freizeit-Equipment-Bereich umfasst das Segment mit der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von portablen und nicht portablen Konsolen sowie Spiele für diese Konsolen-Systeme. Der zweite Geschäftsbereich beschäftigt sich vornehmlich mit dem Verkauf von Poker- und Karuta-Karten sowie der Vermarktung von Pokèmon-Produkten und dem damit verbundenen geistigem Eigentum. Nintendo unterhält weltweit 21 Tochterfirmen, darunter auch Nintendo of America.

Zahlen

Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2008/2009 konnte Nintendo einen Umsatz in Höhe von 423,4 Mrd. Japanische Yen erwirtschaften: Das ist ein Wachstum von 24 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Zuvor waren 340,4 Mrd. Yen umgesetzt worden.

Neben dem Umsatz konnte Nintendo auch den Gewinn steigern: Das operative Ergebnis verbesserte sich um 31 Prozent von 90,6 Mrd. Yen im ersten Quartal 2007 auf 119,2 Mrd. Yen in 2008. Der Nettogewinn stieg um 33 Prozent auf 107,3 Mrd. Yen, im Vergleich zu 80,3 Mrd. Yen im Vorjahresquartal. Marktbeobachter hatten zuvor einen Überschuss von 83,7 Mrd. Yen erwartet. Das entspricht einem Gewinn pro Aktie in Höhe von 838,75 Yen im ersten Quartal 2008 und 627,45 Yen im entsprechenden Zeitraum 2007.

Meldung gespeichert unter: Nintendo, Hintergrundberichte, Spiele und Konsolen

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