Netflix überholt HBO - Strategie der Eigenproduktionen zahlt sich aus

Im ersten Quartal 2013 konnte Netflix 2,03 Millionen neue Abonnenten allein in den USA gewinnen, wodurch die Kundenzahl im Heimatmarkt auf 29,2 Millionen US-Streaming-Abonnenten kletterte. International kamen 1,02 Millionen neue Abonnenten hinzu. Netflix betreute damit am Quartalsende nunmehr insgesamt 36 Millionen Abonnenten.

Netflix steht mit seinem Online-Angebot in direkter Konkurrenz zu Online-Portalen wie YouTube, Amazon.com (Lovefilm) und Hulu.com, nachdem das Unternehmen zunehmend Filme auf Endgeräte wie Web-basierte Fernseher, Konsolen und Mobiltelefone streamt.

Zudem verleiht Amazon.com inzwischen auch Filme online. Durch die Übernahme von Lovefilm durch Amazon.com hat sich die Wettbewerbsituation nochmals verstärkt, nachdem auch Netflix Anfang 2012 in den europäischen Markt (England, Irland, Skandinavien) eingestiegen ist. In Europa ist allerdings die Amazon-Tochter Lovefilm Marktführer.

Weitere Konkurrenten sind unter anderem Apple (Apple TV, iTunes) sowie DirecTV (Blockbuster), Comcast (Xfinity Streampix), Redbox, sowie Google (Google TV).

Für das laufende zweite Quartal 2013 stellt Netflix einen bis zu doppelt so hohen Nettogewinn wie im Vorjahr in Aussicht, wobei das Management einen Nettogewinn von 23 bis 48 US-Cent je Aktie anvisiert.

Für das laufende Juniquartal erwarten Analysten bei Netflix einen Quartalsumsatz von 1,06 Mrd. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 29 US-Cent je Aktie. Für das laufende Jahr 2013 wird ein Umsatzanstieg auf 4,27 Mrd. US-Dollar sowie ein Nettogewinn von 1,32 Dollar je Aktie erwartet.

Im nachfolgenden Jahr 2014 sollen die Erlöse dann auf 4,93 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,87 Dollar je Aktie klettern.

Netflix-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 216,72 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 12 Mrd. US-Dollar für Amerikas führenden Streaming-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 164.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs hebt man das Kursziel für Netflix-Aktien auf 184 Dollar an. Die steigende internationale Präsenz sowie die Inhaltsbibliothek bewerten die Analysten positiv.

Bei der US-Investmentbank Morgan Stanley sieht man ein Kursziel von 250 US-Dollar für die Papiere, während man bei der US-Bank JPMorgan Chase das Kursziel für Netflix-Aktien von 190 auf 254 US-Dollar anhebt.

Bei der Schweizer Großbank UBS bekräftigt man dagegen seine Kaufempfehlung für Netflix-Aktien, wobei die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 190 auf 250 US-Dollar anheben.