MercadoLibre drängt nach Europa

Dienstag, 30. März 2010 um 12:59

Insgesamt konnte das Unternehmen seinen Nettogewinn auf 11,3 Mio. Dollar oder 26 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Profit von 7,9 Mio. Dollar oder 18 US-Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum. Ausgenommen außergewöhnlicher Einflüsse wie Wechselkursverschiebungen hätte sich ein Umsatz von 56 Mio. Dollar ergeben, erklärt MercadoLibre. Analysten hatten im Schnitt mit Einnahmen von 58,3 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 26 US-Cent je Aktie gerechnet.

Während die Marktplatzerlöse um 31,1 Prozent auf 34,1 Mio. Dollar kletterten, zogen die Umsätze im Zusammenhang mit dem Online-Zahlungsgeschäft um 100,9 Prozent auf 14,9 Mio. Dollar an. Die Zahl der Produkte und Waren, die über die MercadoLibre-Plattform verkauft wurden, kletterten um 47,3 Prozent auf 8,6 Millionen. Das Zahlungsvolumen zog um 145,7 Prozent auf 135,8 Mio. Dollar an. Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2009 meldet MercadoLibre einen Umsatzanstieg um 26,1 Prozent auf 172,8 Mio. Dollar, nach Einnahmen von 137 Mio. Dollar im Jahr vorher. Die Marktplatzerlöse zogen auf Jahressicht um 17 Prozent auf 128,2 Mio. Dollar an, während die Zahlungserlöse um 62,6 Prozent auf 44,6 Mio. Dollar kletterten. Der Nettogewinn stieg auf Jahressicht auf 33,2 Mio. Dollar oder 75 US-Cent je Aktie im Jahr vorher, nach einem Profit von 18,8 Mio. Dollar oder 43 US-Cent je Aktie in 2008. Die Barreserven summierten sich Ende Dezember auf 91 Mio. Dollar. Markt und Wettbewerb

MercadoLibre konkurriert im schnell wachsenden lateinamerikanischen Online-Auktionsmarkt weniger mit dem Online-Auktionsdienst eBay, der als Partner auf die MercadoLibre-Seiten verweist, sondern insbesondere mit lokalen Konkurrenten wie DeRemate. Insgesamt tummeln sich mehr als 40 verschiedene Online-Konkurrenten in dem Markt, indem MercadoLibre ein Marktanteil von mehr als sechs Prozent zugeschrieben wird. MercadoLibre gilt damit als Marktführer in einem dicht fragmentierten Markt.

Auch der weltweit führende Online-Einzelhändler Amazon.com ist mit seinem umfangreichen Angebot in vielen lateinamerikanischen Ländern präsent. Auch Microsoft und Yahoo zählen in diesem Bereich zu den Konkurrenten der Gesellschaft.

Weitere Wettbewerber sind unter anderem MasOportunidades.com, B2W, Buscape und Bondfaro. Der lateinamerikanische E-Commerce Markt wuchs zuletzt mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten.

Ausblick

Für das laufende Märzquartal erwarten Analysten bei MercadoLibre einen Quartalsumsatz von 46 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Juniquartal soll der Umsatz dann auf 52,5 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 22 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Für das laufende Jahr 2010 erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 231,3 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,06 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 316,9 Mio. Dollar und der Nettogewinn auf 1,43 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

MercadoLibre-Aktien wurden zuletzt deutlich fester bei 47,9 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 2,1 Mrd. US-Dollar für Lateinamerikas führende Online-Auktionsplattform ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 45. Gleichzeitig wird MercadoLibre mit dem neunfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Bereits Anfang 2010 stuften die US-Investmentbanker aus dem Hause JPMorgan die Aktien von MercadoLibre von „übergewichten“ auf „neutral“ nach unten. Insgesamt halten die Analysten aber weiterhin an ihrem Kursziel von 51 US-Dollar für den Wert fest.

Craig-Hallum Analyst Mark Argento sieht MercadoLibre noch in einer frühen Wachstumsphase, nachdem weniger als fünf Prozent der lateinamerikanischen Händler bislang online sind. Damit habe MercadoLibre noch erhebliches Wachstumspotential, so der Analyst. In Lateinamerika gebe es viele kleinere Händler, womit MercadoLibre mit seinem Marktplatzmodell gut positioniert sei, meint der Investmentexperte.

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