Deutsche Telekom: Bahn frei für Produkt-Offensive
BONN - Das Zauberwort der Zukunft heißt Konvergenz. Mobilfunk, Fernsehen, Festnetz und Internet nähern sich immer mehr aneinander an. Nachdem die T-Online-Rückholaktion alle Hürden passiert hat, kann sich auch die Deutsche Telekom AG (WKN: 555750) dem sogenannten Quadruple Play widmen und ganz nebenbei die Erosion bei den Festnetzkunden abmildern. Hierzu wollen die Bonner auch an der Preisschraube drehen.
Gestern bekräftigte Vorstandchef Kai-Uwe Ricke, dass T-Online in die Festnetzsparte T-Com integriert werden solle. Ab dem vierten Quartal dieses Jahres soll das Angebotsportfolio vereinheitlicht und die Reintegration abgeschlossen sein. Bereits ab kommenden Juli sollen bereits gemeinsame Bündelangebote, die Festnetz- und Internet-Telefonie mit einander verbinden, auf den Markt kommen. Ricke hofft so, verlorene Marktanteile zurückgewinnen zu können.
Die Rückholung von T-Online ermöglicht der Telekom, endlich ihre Marktmacht auszuspielen. Bis vor kurzen waren dem Ex-Monopolisten die Hände gebunden, da die Zukunft des Internetproviders noch in den Sternen stand. Doch nun ist es möglich, sämtliche Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten. Ricke hat bereits durchblicken lassen, dass die für Juli geplanten Angebote später noch um eine Mobilfunkkomponente erweitert werden sollen. Hier folgt die Telekom von nun an dem Trend in der Branche. Vodafone beispielsweise hat sich nun doch entschieden, Arcor zu behalten, um auf dem DSL-Markt Wachstum abzugreifen. Gleiches wird Telefonica in Deutschland veranstalten. Der Eintritt in das deutsche Privatkundengeschäft beim Internet-Providing ist beschlossene Sache, die Produkte werden über den hauseigenen Mobilfunknetzbetreiber an den Mann gebracht - als Produkt-Bundles. Vorbild ist übrigens Großbritannien, wo Kabelnetzbetreiber NTL die Branche derzeit aufmischt.
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