Cree revolutioniert die LED-Branche - kann Aixtron profitieren?

Neue Cree-LED soll den Durchbruch im Consumer-Markt bringen

Freitag, 8. März 2013 um 13:07
Cree

(IT-Times) - Der amerikanische LED-Chipspezialist Cree (Nasdaq: CREE, WKN: 891466) hat Anfang März so etwas wie eine Revolution im Glühbirnenmarkt eingeleitet. Das bislang auf kommerzielle Firmenkunden spezialisierte Unternehmen bringt erstmals eine LED-Glühlampe für Konsumenten auf den Markt. Cree-Aktien markieren daraufhin ein neues Jahreshoch bei über 50 US-Dollar, wodurch die Papiere allein in 2013 um 50 Prozent gestiegen sind.

Erste LED-Leuchte für Konsumenten für unter 10 Dollar vorgestellt
Die von Cree vorgestellte LED-Leuchte (warmes weißes Licht), die etwa vergleichbar mit einer 40-Watt Glühbirne ist, soll für unter 10 US-Dollar (9,97 US-Dollar) exklusiv bei der Baumarktkette Home Depot verkauft werden. Die LED-Leuchte scheint so hell wie vergleichbare Glühbirnen, verbraucht jedoch 84 Prozent weniger Energie und soll 25.000 Stunden lang brennen.

Mit dem Kampfreis von unter 10 US-Dollar ist die Cree-Leuchte um etwa 50 Prozent günstiger als vergleichbare Konkurrenzprodukte im Markt. Bislang hatten LEDs schwer Konsumenten überzeugen. Zu einem waren LED-Leuchten bislang vergleichsweise teuer, zum anderen lieferten LED-Birnen eher ein direktes Licht und waren damit für Spotlights besser geeignet. Dieses Problem hat Cree offenbar mit seiner neuen LED-Lampe gelöst, welche das Licht omnidirektional streut.

Zwar haben sich auch andere Hersteller an der Lösung dieses Problem versucht, jedoch konnten diese derartige Leuchten nicht zu diesem Preis anbieten wie Cree.

LED-Boom für die nächsten Jahre erwartet
Das Marktpotential für LEDs ist enorm. LED-Leuchten machen derzeit nur ein Prozent des auf 1,5 Milliarden großen Glühbirnen- bzw. Leuchtmittelmarktes in Nordamerika aus. Schon in 2020 dürfte der Anteil der LED-Leuchten im US-Beleuchtungsmarkt auf 32 Prozent steigen, glauben die Analysten aus dem Hause IHS.

Dies bedeut ein enormes Wachstumspotential für Cree, kauften US-Konsumenten im Jahr 2012 mehr als vier Milliarden Glühbirnen, weiß Deutsche Bank Analyst Vishal Shah. Dies bedeutet ein Umsatzpotential von mehr als 14 Mrd. US-Dollar für Cree, rechnet der Banker vor.

LED-Boom dürfte zeitversetzt auch bei den Ausrüstern ankommen
Ob von diesem LED-Boom auch der führende deutsche LED-Ausrüster Aixtron profitieren kann, fragen sich viele Anleger. Bei Aixtron selbst erwartet man eine höhere Nachfrage nach MOCVD-Produktionsausrüstung in 2013, nachdem auch die LED-Nachfrage im Jahresverlauf anziehen dürfte.

Sollte Cree tatsächlich der Durchbruch im LED-Markt mit seiner neuen Leuchte gelungen sein, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis der Aufschwung auch bei Aachener Aixtron ankommt.

Kurzportrait

Die in Durham ansässige Cree ist ein führender Entwickler von LED-Produkten (Light Emitting Diodes) und Halbleitern, welche in verschiedenen Industriebereichen (Dashboards, TV-Leinwände, Mobiltelefone) zum Einsatz kommen. Zu den Kunden zählen nicht nur Nokia, sondern auch Motorola. Insgesamt verfügt Cree über mehr als 200 Patente im Zusammenhang mit der LED-Technik.

Das LED-Produktangebot von Cree umfasst LED-Chips, LED-Komponenten, LED-Leuchten und SiC-Wafer. Das LED-Chipproduktangebot umfasst blaue und grüne LED-Chips basierend auf GaN- und anderen Materialien. Leuchtprodukte steuerten zuletzt nahezu ein Drittel der gesamten Cree-Umsätze bei.

Cree Lighting, ansässig in Santa Barbara, wurde von Cree übernommen und operiert inzwischen als Tochter von Cree. Cree Lighting ist dabei für die Entwicklung von GaN-basierten Transceivern verantwortlich. Diese werden unter anderem in der Datenübertragung (Satellitentechnik), sowie in der Breitbandkommunikation eingesetzt. Insgesamt expandiert Cree Lighting derzeit weiter in Richtung Halbleiterherstellung und Test-Equipment.

So stellt das Unternehmen auch so genannte SiC (Silicon Carbide Diodes) Wafer her, welche im Gegensatz zu herkömmlichen Silikon-Wafern unter höheren Temperaturbedingungen und einer höheren Spannung arbeiten. Diese werden hauptsächlich in speziellen Forschungslabors eingesetzt.

Im Jahr 2004 verstärkte sich Cree mit der Übernahme von Teilbereichen der ATMI-Tochter Advanced Technology Materials. Mitte 2006 übernahm Cree den US-Halbleiterspezialisten INTRINSIC Semiconductor. Im Frühjahr 2007 trennte sich Cree von seiner 4%igen Beteiligung an Color Kinetics, kaufte aber zugleich den in Hongkong ansässigen Spezialisten COTCO Luminant Device Limited. Anfang 2008 übernahm Cree den Spezialisten LED Lighting Fixtures, Inc. Im Herbst 2011 wurde der Leuchtspezialist Ruud Lighting übernommen.

Das Unternehmen, welches in den letzten Jahren durch Akquisitionen sein Produktportfolio ergänzte, setzt zwei Drittel seiner gesamten Produkte außerhalb der USA ab. Daneben ist das Unternehmen durch seine Tochter Cree Asia-Pacific Ltd. auch in Asien präsent.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Cree, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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