Cisco lässt im Server-Markt seine Muskeln spielen

Unified Computing Systems (UCS)

Freitag, 5. September 2014 um 13:58
Cisco Systems

(IT-Times) - Cisco Systems wächst nicht mehr. Der weltgrößte Netzwerkausrüster kämpft mit Wachstumsproblemen und gab im August eine weitere Umstrukturierung bekannt, in dessen Rahmen 6.000 Stellen bzw. acht Prozent der Arbeitsplätze wegfallen sollen.

Grund für die Misere ist das schrumpfende Kerngeschäft rund um Netzwerk-Switches und Router. Der Switching-Markt ging im jüngsten Quartal um vier Prozent zurück, der Umsatz mit Routern brach um sieben Prozent ein, insgesamt sank der Cisco-Gesamtumsatz leicht auf 12,36 Mrd. Dollar.

Cisco sieht Chancen im Server-Markt


Um Cisco Systems (Nasdaq: CSCO, WKN: 878841) wieder auf den Wachstumskurs zurückzuführen, will Cisco-Chef John Chambers nicht nur auf Kostensenkungen, sondern auf neue Wachstumsbereiche setzen. Große Chancen sieht der Cisco-Chef dabei offensichtlich mit seinen Unified Computing Systemen (UCS) im Server-Markt.

Im Jahr 2009 war Cisco mit dieser Initiative erstmals im Server-Markt aktiv geworden. Der Markteintritt war von vielen Analysten argwöhnisch beobachtet worden, ist der Bereich bereits mit Hewlett-Packard, IBM und Dell stark besetzt. Doch die Marktoffensive war die richtige Entscheidung, wie sich heute herausstellt. Der UCS-Umsatz kletterte im vierten Fiskalquartal 2014 um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der Data Center Umsatz zog um ebenfalls 30 Prozent auf 772 Mio. Dollar an. Cisco konnte das Quartal mit 36.500 UCS-Kunden beenden.

Cisco gewinnt Marktanteile im Server-Markt


Jüngst stellte Cisco weitere sechs Server-und-Softwaresysteme unter dem Dach seiner UCS-Initiative vor, mit der Hoffnung weitere Marktanteile im Server-Markt gewinnen zu können.

Aktuell ist Cisco nur die Nummer 5 im Server-Markt mit einem Marktanteil von 5,8 Prozent (Quelle: IDC), allerdings wächst der Router-Hersteller mit 34 Prozent deutlich schneller als die Konkurrenz in Form von HP, IBM & Co. So verwundert es wenig, dass Cisco im Server-Markt zuletzt seinen Marktanteil um einen Prozentpunkt steigern konnte.

Cisco erweitert Partnerschaft mit Red Hat


Helfen soll dabei auch die jüngst erweiterte Partnerschaft mit Red Hat, wodurch Cisco Systems vom Boom der Open-Source-Plattform OpenStack profitieren will. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen integrierte Systeme für OpenStack Cloud Umgebungen entwickeln; erste OpenStack Starter Editionen sollen im vierten Quartal 2014 verfügbar sein.

OpenStack soll in diesem Zusammenhang mit Ciscos UCS-Servern, Nexus Switches und Management-Software (UCS Director) integriert werden. Nicht zuletzt durch die UCS-Initiative hofft Cisco den Abwärtstrend bei der Umsatzentwicklung durchbrechen und damit die Grundlage für weiter steigende Dividenden legen zu können.

Kurzportrait

Gegründet im Jahre 1984 und in der kalifornischen Hightech-Schmiede San Jose ansässig, schaffte das Unternehmen vor allem in den 90er Jahren den Aufstieg zum Weltkonzern. Bedingt durch eine aggressive Expansionspolitik - das Unternehmen kaufte allein von 1993 bis heute mehr als 100 Unternehmen - gelang es dem Netzwerkausrüster auch in andere Geschäftsfelder und Regionen zu expandieren.

Heute operiert Cisco vor allem aus fünf Geschäftsbereichen heraus: USA und Kanada, Europäische Märkte, Emerging Markets, Asien Pazifik und Japan. Künftig will sich Cisco vor allem auf fünf Kernsegmente konzentrieren: Core-Routing, Switching und Services, Collaboration, Data Center Virtualization und Cloud Video, sowie Architekturen für Business-Transformation.

In den vergangenen Jahren war Cisco vor allem durch Übernahmen gewachsen. Neben der Übernahme des Sicherheitsspezialisten IronPort kaufte Cisco auch den Anbieter von Web-Konferenzsysteme WebEx Communications sowie den Spezialisten BroadWare Technologies. Später wurden neben dem Home-Networking-Spezialisten Pure Networks auch die dänische DiviTech, Jabber und PostPath aufgekauft. Im Herbst 2009 gab Cisco die Übernahme des Videokonferenzspezialisten Tandberg bekannt. Im Dezember 2009 schloss der Router-Hersteller die Übernahme von Starent Networks ab. In 2010 wurde der optische Netzwerkspezialist CoreOptics sowie MOTO Development übernommen, später Arch Rock Corporation hinzugekauft. Mitte 2011 wurde der Spezialist BNI Video übernommen. Anfang 2012 schluckte Cisco den US-Netzwerkspezialisten Lightwire. Ebenfalls in 2012 wurde Meraki aufgekauft. In 2013 kaufte Cisco weiter ein und übernahm mit Cariden Technologies BroadHop, Intucell sowie Ubiquisys weitere Firmen. Mitte 2013 verstärkte sich Cisco durch die Übernahme von zwei weiteren Firmen: Composite Software, Sourcefire und Whiptail. Ende 2013 wurde der Datacenter-Spezialist Insieme vollständig übernommen. Mitte 2014 folgte die Übernahme des schwedischen Netzwerkausrüsters Tail-f Systems.

Markt und Wettbewerb

Cisco Systems gilt nach wie als Marktführer im Markt für Core Router und Ethernet Switches. Wichtige Wettbewerber sind Juniper Networks, die chinesische Huawei und Alcatel-Lucent.

Der US-Netzwerkausrüster Juniper Networks, der in den vergangenen Jahren vor allem durch seine schnellen Gibson-Routern und im Bezug auf seine Sicherheitssoftware Boden gegenüber Cisco gut machen konnte, verstärkte sich in den letzten Jahren ebenfalls durch Übernahmen.

Meldung gespeichert unter: Cisco Systems, Hintergrundberichte, Hardware, Internet

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