China-Crash: Alibaba, Baidu, Tencent, Lenovo, BYD und YY kommen unter die Räder - die Gründe

Crash in China: Aktien geraten unter die Räder

Mittwoch, 8. Juli 2015 um 13:22
Alibaba

(IT-Times) - China bekommt die Börsenkrise nicht in den Griff. Trotz diverser Maßnahmen setzten die Börsen in Shenzhen, Shanghai und Hongkong auch heute ihre Talfahrt weiter fort. Allein die Börse in Shanghai verlor weitere 5,9 Prozent, während die Börse in Hongkong weitere 5,8 Prozent nachgab.

Damit verloren die chinesischen Börsen binnen eines Monats knapp 40 Prozent. Insgesamt wurden dabei Werte in Höhe von mehr als 3,25 Billionen US-Dollar auf dem Papier vernichtet, schätzen Investmentprofis wie Paul Hickey, Mitgründer von Bespoke Investment.

Unter die Räder kamen dabei nicht nur Werte wie BYD (Elektroautos), Baidu (Suchmaschine), Lenovo (PCs) und Tencent (Internet), die an der Hongkonger Börse notieren, sondern auch zahlreiche chinesische Werte, die an der New Yorker Börse bzw. Nasdaq notieren.

Dazu zählen vor allem Alibaba, Baidu, YY und JinkoSolar, die kurzzeitig auch an den US-Börsen Kursverluste im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen mussten.

Margin Calls beschleunigen Abwärtsbewegung


Viele Anleger fragen sich daher, was sind die Gründe für den Crash an den chinesischen Börsen. Dazu muss man wissen, dass an Chinas Börsen nicht ausländische und institutionelle Investoren den Ton angeben, sondern vor allem 90 Millionen Privatanleger, welche die Börse offenbar als Casino-Ersatz entdeckt haben.

Denn viele Chinesen haben nicht nur sämtliche Ersparnisse in den chinesischen Aktienmarkt gesteckt, sondern auch vielfach Aktien auf Kredit gekauft - und hier liegt das eigentliche Problem. Analysten schätzen, dass insgesamt Kredite im Volumen von 4,0 Billionen Yuan bzw. mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar in den Aktienmarkt geflossen sind.

Dadurch, dass viele Anleger ihre Wertpapiere de facto beliehen haben und mit geliehenem Geld Aktien gekauft haben, müssen Anleger bei einer Börsentalfahrt zusätzliches Geld nachschießen (Margin Call) oder eben ihre Papiere verkaufen. Genau dieser Vorgang beschleunigt den Abwärtstrend noch, wenn die Papiere weiter im Wert fallen.

China: Wachstum kühlt spürbar ab


Fundamental begründet war der massive Anstieg der chinesischen Börsen - der Shanghai Composite kletterte um rund 70 Prozent seit Februar - ohnehin nicht, denn das Wachstum der chinesischen Wirtschaft kühlt sich seit geraumer Zeit ab. Im ersten Quartal 2015 wuchs die chinesische Wirtschaft auf Jahressicht um 7,0 Prozent - das niedrigste Wachstum seit sechs Jahren.

Die von der chinesischen Regierung anvisierte Wachstumsprognose von 7,0 Prozent in 2015 erscheint angesichts aktueller Industriedaten eher unrealistisch. Vielmehr dürfte das Wachstum der chinesischen Wirtschaft weiter sinken.

China reagiert mit Gegenmaßnahmen


Um den chinesischen Aktienmarkt zu stützen, ergreift China ähnliche Maßnahmen, wie schon Amerika im Jahr 1929 unmittelbar vor der großen Depression. Mit Unterstützung der People`s Bank of China will China mithilfe der Top-Broker Aktien im Wert von mindestens 120 Mrd. Yuan bzw. bis 20 Mrd. Dollar aufkaufen, um den Aktienmarkt zu stabilisieren.

Meldung gespeichert unter: E-Commerce, Alibaba Group Holding, Hintergrundberichte, Internet

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