BMW kann Umsatz deutlich steigern, Absatz und Margen rückläufig – wirtschaftlicher Gegenwind erwartet

Auf Deutschland entfielen 61.682 Units (Vorquartal: 60.098 Units), ein Minus von 15,9 Prozent zum Vorjahr. Großbritannien kam auf 37.883 Fahrzeuge, ein Minus von 16,2 Prozent zum Vorjahr.

In der Region Amerika wurden 105.606 Fahrzeuge abgesetzt (Vorquartal: 99.169 Units), ein Minus von 18 Prozent zum Vorjahr. Darunter befanden sich 84.489 Automobile in den USA (Vorquartal: 80.974 Units), ein Minus von 20,6 Prozent zum Vorjahr.

BMW: Elektromobilität

Im zweiten Quartal 2022 erhöhte sich der Absatz elektrifizierter Fahrzeuge zum Vorjahr um 14,2 Prozent auf 94.799 Einheiten (Vorquartal: 89.669), darunter befanden sich 40.601 Einheiten (Vorquartal: 35.289 Units) rein elektrisch angetriebener Automobile (plus 85,2 Prozent).

Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den Gesamtauslieferungen erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 auf 15,9 Prozent (Vorjahr: 11,4 Prozent). Insgesamt entfielen 69 Prozent der Auslieferungen von vollelektrischen Fahrzeugen auf die Region Europa.

Die beliebtesten vollelektrischen Modelle waren der BMW iX3 mit 21.548 Automobilen (Vorjahr: 10.009 Units) und der Mini Cooper SE mit 18.428 Einheiten (Vorjahr: 13.454 Automobile).

Weitere Absatzzuwächse sind in der zweiten Jahreshälfte zudem vom in China produzierten vollelektrischen BMW i3 zu erwarten, aber auch vom BMW iX1 und der Luxuslimousine BMW i7.

Der Automobilkonzern bietet den BMW iX und BMW i4 sowie die vollelektrische Luxuslimousine BMW i7 und den BMW iX1 sowie den vollelektrischen BMW i3 in China an.

Für das Jahr 2022 plant BMW die Produktion von insgesamt 15 vollelektrischen Modellen. Mit der „Neuen Klasse“ will der Konzern ab 2025 das Produktangebot neu ausrichten. Dazu wird die Fahrzeugarchitektur (BEV-only) entwickelt.

Ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts soll zudem bei BMW verstärkt die Wasserstoff-Brennstoffzelle eingesetzt werden. In diesem Jahr wird erstmals der BMW iX5 Hydrogen in einer Kleinserie für Tests eingesetzt.

„Die BMW Group rechnet auch in der zweiten Jahreshälfte mit anhaltend schwierigen Geschäftsbedingungen. Die genannten Versorgungsengpässe insbesondere bei Halbleitern, der Krieg in der Ukraine und Unterbrechungen in den Lieferketten haben in der ersten Jahreshälfte zu einem Rückgang der Auslieferungen im Segment Automobile geführt. Obwohl das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte mit einem Absatzvolumen rechnet, das solide über dem Vorjahreszeitraum liegt, wird es den im ersten Halbjahr verlorenen Absatz nicht vollständig kompensieren können. Auf Jahressicht rechnet es deshalb mit Auslieferungen leicht unter Vorjahr.

Dabei soll der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge deutlich steigen, und der Absatz vollelektrischer Fahrzeuge soll sich mehr als verdoppeln.“

BMW Aktie: Ausblick

Für das Gesamtjahr 2022 plant der Münchener Automobil- und Motorradkonzern BMW damit, dass die Zahl der Auslieferungen im Segment Automobile leicht unter Vorjahresniveau bleibt (bislang: Vorjahresniveau).

Zuvor sprach BMW zudem von einer „deutlichen Erhöhung“ bei Umsatz und EBIT des Segments Automobile. Die EBIT-Marge soll zwischen sieben und neun Prozent liegen.

Im Segment Automobile soll die EBIT-Marge im Korridor von sieben bis neun Prozent und der RoCE zwischen 14 bis 19 Prozent liegen. Der Free Cash-Flow des Segments Automobile soll mindestens zwölf Mrd. Euro betragen.

Im Segment Motorräder wird indes weiterhin ein „leichter Anstieg bei den Auslieferungen“ erwartet. Die EBIT-Marge soll sich in einer Bandbreite von acht bis zehn Prozent bewegen. Der RoCE soll 19 bis 24 Prozent betragen.

Im Segment Financial Services wird für den RoE ein Wert von 17 bis 20 Prozent (bislang¨14 bis 17 Prozent) erwartet.

Die Vollkonsolidierung des Joint Venture BBA soll trotz gegenläufiger Effekte aus Produktionsanpassungen zu einem deutlichen Wachstum des Konzernergebnisses vor Steuern führen.

Nach Bekanntgabe der Ergebnisse fällt die Aktie von BMW heute im Handel um mehr als vier Prozent zum Vortag auf unter 77 Euro. (lim/rem)