Apple: EU-Kommission verhängt 997 Mio. Euro Strafe gegen Qualcomm wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung

„Durch das Verhalten von Qualcomm wurden Verbrauchern und anderen Unternehmen mehr Auswahl und Innovation vorenthalten - und das in einem Sektor mit riesiger Nachfrage und enormem Potenzial für innovative Technologien“, so Vestager weiter.

Apple wollte offenbar mit einem Teil der Aufträge für Basisband-Chipsätze zum Wettbewerber Intel Corp. wechseln, so der EU-Kommission vorliegende interne Dokumente.

Das aber funktionierte wegen der Ausschließlichkeitsbedingung nicht. Genau diese Bedingung hat dann letztendlich zur verhängten Geldbuße geführt, denn Qualcomm konnte nicht nachweisen, dass die Ausschließlichkeitsbedingung zu Effizienzgewinnen führte.

Die Höhe der Strafzahlung von knapp einer Mrd. Euro, knapp fünf Prozent des Jahresumsatzes von Qualcomm Inc., wird wegen der Dauer und Schwere der Vereinbarung verhängt und soll für die Zukunft eine abschreckende Wirkung entfalten. 

Die Untersuchung bei Qualcomm Inc. leitete die EU-Kommission bereits am 16. Juli 2015 ein. Im September 2016, also kurz vor Vertragsende, orderte Apple dann einen Teil der benötigten Chips beim Wettbewerber Intel Corp.

Bei Qualcomm gab es zuletzt Personalveränderungen. Mit Wirkung zum 4. Januar 2018  wurde der Ingenieur Cristiano R. Amon zum neuen President von Qualcomm Inc. ernannt, der den nach 17 Jahren im Unternehmen ausscheidenden Derek Aberle ersetzen sol.

Cristiano Amon war zuvor Executive Vice President der Tochtergesellschaft Qualcomm Technologies Inc. und seit 2016 auch President der Sparte Qualcomm CDMA Technologies (QCT).

Aberle war für die globale Unternehmensstrategie und Vision von Qualcomm Inc. verantwortlich und darüber hinaus auch Mitglied des Executive Committee von Qualcomm Inc. (lim/rem)