Amazon setzt erneut den Rotstift an, Entlassungen betreffen auch Twitch und AWS

Amazon.com Inc. (Nasdaq: AMZN, ISIN: US0231351067) streicht nach früheren Entlassungen weitere 9.000 Stellen. CEO Andy Jassy verweist dabei auf eine "unsichere Wirtschaft" und mehr Unsicherheit in der nahen Zukunft.

Amazon hat in der Anfangsphase der Pandemie stark in die Erhöhung der Mitarbeiterzahl und in neue Logistikzentren investiert. Die jüngsten Stellenkürzungen betreffen nun auch die profitablen Cloud-Computing- und Online-Werbegeschäfte.

Die jüngsten Maßnahmen sind ein Zeichen dafür, dass sich die Kostensenkungsmaßnahmen des US-Unternehmens auf alle Geschäftsbereiche ausweiten, während sich das Wachstum weiter verlangsamt.

Chief Executive Officer (CEO) Andy Jassy sagte in einer Erklärung, dass das Unternehmen in den letzten Jahren eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern eingestellt hat.

Die Anzahl der Mitarbeiter von Amazon stieg bis Ende 2021 auf mehr als 1,6 Millionen, gegenüber 798.000 im vierten Quartal 2019 vor der Pandemie. Die Entlassungen sollen in den kommenden Wochen durchgeführt werden, so Jassy am Montag in einem Memo an die Mitarbeiter.

Die neuen Stellenkürzungen folgen auf eine frühere Entlassungsrunde, die im November begann und sich bis in den Januar erstreckte und von der mehr als 18.000 Mitarbeiter betroffen waren.

"Der wichtigste Grundsatz unserer Jahresplanung in diesem Jahr war es, schlanker zu werden und dies auf eine Art und Weise zu tun, die es uns ermöglicht, weiterhin kräftig in die wichtigsten langfristigen Kundenerlebnisse zu investieren, von denen wir glauben, dass sie das Leben der Kunden und Amazon als Ganzes sinnvoll verbessern können", so Jassy.

Es wird erwartet, dass die jüngste Entlassungsrunde die Bereiche Cloud Computing (Amazon Web Services = AWS), Online-Werbung, Personalwesen und Twitch (Gaming) von Amazon betreffen wird.

Auch in der Cloud-Computing-Sparte, die einen Großteil des Unternehmensgewinns generiert, gehen die Umsatzwachstumsraten von Quartal zu Quartal zurück und erreichten zuletzt noch 20 Prozent zum Vorjahr.