Aktuelles Gutachten belegt Notwendigkeit einer erheblichen Senkung der Entgelte für TAL

Freitag, 4. Februar 2011 um 17:04

Hinzu kommt, dass die Telekom Deutschland durch die hohen Einnahmen aus ihrem bereits abgeschriebenen Kupfernetz keinerlei Anreize erhält, selbst in eine moderne Glasfaserinfrastruktur zu investieren. Gleichzeitig werden den Wettbewerbern die Finanzmittel entzogen, die sie für eigene Infrastrukturinvestitionen benötigen. 

In der Vergangenheit hat die BNetzA die Entgelte für die TAL auf der Grundlage der Wiederbeschaffungskosten des Kupfernetzes der Telekom Deutschland berechnet. BREKO-Präsident Kleint erläutert: „Die bisherige TAL-Berechnungsgrundlage haben wir immer wieder scharf kritisiert, denn das „alte“ Kupfernetz ist fast vollständig abgeschrieben und verursacht nur noch geringe Kosten. Das muss in Form von deutlich niedrigeren TAL-Entgelten berücksichtigt werden.“ Das Verwaltungsgericht Köln und der Europäische Gerichtshof haben bestätigt, dass bei der Festlegung des TAL-Entgeltes die tatsächlichen Kosten zu berücksichtigen sind. 

In einem aktuellen Gutachten quantifizieren nun die Professoren Gerpott und Winzer unter Rückgriff auf die von der Bundesnetzagentur in 2009 ermittelten Wiederbeschaffungskosten die tatsächlichen TAL-Kosten. Diese setzen sich zusammen aus den historischen Herstellungskosten und den voraussichtlichen Erneuerungsinvestitionen. Die Berücksichtigung tatsächlicher Kosten ergibt selbst bei einer Beteiligung der Wettbewerber am Vermarktungsrisiko für gebaute aber nicht mehr nachgefragte TAL ein maximal vertretbares Entgelt in Höhe von 4,24 Euro für die KVz-TAL und eine Preisobergrenze von 6,94 Euro für die HVt-TAL. „Diese Methodik muss zur Grundlage für die anstehende TAL-Entscheidung gemacht werden“, appelliert Albers an die Bundesnetzagentur. “Die in der Vergangenheit angewendete Berechnungsgrundlage hat zu deutlich überhöhten Vorleistungspreisen geführt und entzieht den Wettbewerbern jährlich rund 400 Mio. Euro Investitionsmittel. Dies muss auch im Interesse des Breitbandausbaus in Deutschland und im Sinne der Verbraucher ein Ende haben“.  

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