Adyen: Zwei Analysten zweifeln am Geschäftsmodell und rudern nach dem Zusammenbruch der Aktie kräftig zurück

Adyen N.V. (SIN: NL0012969182) mit Sitz in der niederländischen Metropole Amsterdam meldete zuletzt erneut ein langsameres Wachsum beim Nettoumsatz und fallende Margen.

In einigen Bereichen wuchs das Geschäft langsamer als erwartet, insbesondere in Nordamerika, das in den letzten Jahren einen immer wichtigeren Beitrag für das Unternehmen geleistet hat.

Mit dem Ausklingen der Auswirkungen der Pandemie ging aber auch das zweitweise enorme Wachstum im E-Commerce-Sektor zurück, da die Menschen wieder vor die Haustür gehen.

Kernregion von Adyen ist weiterhin die Region Europe, Middle East, and Africa (EMEA), deren Umsatz mehr als doppelt so hoch liegt wie in Nordamerika. Impulse kamen zuletzt aus der kleineren Region Asien-Pazifik.

Sandeep Deshpande, Analyst bei J.P. Morgan Chase & Co., sprach in seiner Research-Notiz vom 17. August von einer "überraschend schwachen Umsatzentwicklung". Zudem verfehlte das operative Ergebnis (EBITDA-Basis) die Prognosen.

Die US-Investmenbank bestätigt dennoch ihre Einstufung für Adyen nach den Halbjahreszahlen 2023 mit einem "Overweight"-Rating und einem Kursziel für die Aktie von 1.850 Euro, was verwundert.

Die britische Investmetnbank Barclays senkt indes das Kursziel für Adyen von 1.600 (!) Euro auf 1.150 Euro mit einer unveränderten "Equal Weight'- Einstufung.

Analyst James Goodman stellt mit dem Halbjahresbericht des Zahlungsdienstleisters in einer Research-Note vom 17. August das Wachstum des Unternehmens in Frage.

Zudem sei die Preisdurchsetzungsmacht und Wettbewerbsdifferenzierung von Adyen zweifelhaft. Goodman sprach zudem von der Gefahr eines noch schwächeren zweiten Halbjahres 2023.