Wirecard: Neues von der philippinischen Zentralbank BSP

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Donnerstag, 8. Oktober 2020 um 11:47

Die Wirecard AG gab später dann zu, dass die Kontensalden „wahrscheinlich nicht existierten“, was zur Insolvenz des Unternehmens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und/oder Überschuldung führte.

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen weiterhin der entlassene Vorstandsvorsitzende von Wirecard, der Österreicher Markus Braun, der in Deutschland wegen mutmaßlichen Betrugs verhaftet wurde.

Seine rechte Hand, Jan Marsalek, ebenfalls aus Österreich stammend und als Vorstandsmitglied vorzeitig entlassen, befindet sich indes weiterhin auf der Flucht und nutzt möglicherweise russische Verbindungen, um sich vor einem Zugriff deutscher Behörden zu schützen.

Mittlerweile fehlen rund 3,2 Mrd. Euro bei der Wirecard AG. Während Luftbuchungen ein prosperierendes Geschäft des Unternehmens in Asien vortäuschen sollten, wurde das Unternehmen wahrscheinlich systematisch ausgehöhlt.

Dazu bediente sich das Management der Wirecard AG offenbar völlig überteuerter Akquisitionen, wobei bislang immer noch unklar ist, wer als Verkäufer der Unternehmen steckte. Ein Schlüssel zur Lösung des Rätsels könnte ein Fonds auf Mauritius sein.

Hinzu kamen mehrere ungesicherte Kreditvergaben an Dritte, darunter auch an Mitarbeiter der Wirecard AG. So konnte das Geld aus dem Unternehmen quasi „unter dem Radar“ abfließen.

Eingesammelt wurden die dafür benötigten finanziellen Mittel über zahlreiche Kapitalerhöhungen der AG und auch ihrer Tochtergesellschaften sowie immer weitere Kreditaufnahmen.

Es wird noch Jahre dauern, bis einer der weltweit größten Wirtschaftsskandale aufgeklärt werden kann, wenn das überhaupt möglich ist, denn immer mehr dunkle Machenschaften geraten ans Tageslicht.

Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss des Bundestages startet heute und soll klären, warum der Betrug bei Wirecard über ein Jahrzehnt lang in Deutschland unentdeckt bleib.

Im Visier stehen insbesondere der Wirtschaftsprüfer EY, die BaFin, die Anti-Geldwäsche-Einheit Financial Intelligence Unit (FIU) in Köln sowie auch Banken und Politiker wie der Finanzminister Olaf Scholz.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt in der Wirecard-Affäre wegen Bilanzfälschung, gewerbsmäßigen Bandenbetrug, Marktmanipulation und Untreue sowie Geldwäsche. Der Fall ist einer der größten Finanzskandale der Nachkriegszeit. (lim/rem)

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Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Insolvenz, Geldwäsche, Wirecard, Software, IT-Services

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