Wirecard: Neues von der philippinischen Zentralbank BSP

E-Commerce: Digitale Bezahllösungen (Digital Payment)

Donnerstag, 8. Oktober 2020 um 11:47

ASCHHEIM/MÜNCHEN (IT-Times) - Vom ehemaligen Börsen-Phoenix Wirecard ist nicht mehr viel übrig geblieben, die Aktie des insolventen Anbieters von digitalen Zahlungsdienstleistungen ist nur noch ein Pennystock.

Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP) Logo

Unterdessenn gehen die nationalen und internationalen Ermittlungen von Behörden weiter. Fieberhaft wird nach dem fehlenden Geld im Wert von rund 2,1 Mrd. US-Dollar oder rund 1,9 Mrd. Euro gesucht.

Ein Hotspot der Aktivitäten sind die Philippinen. Dort sollte eigentlich der fehlende Milliardenbetrag bei zwei lokalen Banken auf Treuhandkonten für die Wirecard AG geparkt sein, was sich als Trugschluss erwies.

Der langjährige und selbst unter Beschuss geratene Wirecard-Wirtschaftsprüfer EY wollte den Jahresabschluss der AG für das Geschäftsjahr 2019 nicht mehr testieren, obwohl er dies die Jahre zuvor tat.

Der Grund: Es wurden Bankdokumente, die den entsprechenden Betrag für die Wirecard AG auf philippinischen Treuhandkonten bestätigen sollten, von lokalen Bankangestellten auf den Philippinen gefälscht.

Die philippinische Zentralbank verbietet nun zwei Bankangestellten, die an dem mutmaßlichen Wirecard-Betrug mit gefälschten Dokumenten beteiligt sind, die Arbeit für andere Finanzunternehmen.

Der US-Nachrichtensender CNN berichtet dies heute aus der Hauptstadt Manila, wobei ein Mitarbeiter der BDO Unibank und ein weiterer Mitarbeiter der Bank of the Philippine Islands im Fokus stehen.

Die Mitarbeiter hätten dem Wirtschaftsprüfer der Wirecard AG gefälschte Bankzertifikate über ein angebliches Treuhandkonto, auf dem das Geld von Wirecard geparkt sei, übergeben, sagt Benjamin Diokno, Gouverneur der Bangko Sentral ng Pilipinas (BSP), am heutigen Donnerstag.

"Die BSP hat den Prozess der Disqualifikation und Aufnahme der Namen der Betroffenen in die Beobachtungslistendatei der BSP abgeschlossen. Infolgedessen werden diese Personen vom Eintritt in das Bankensystem ausgeschlossen", so Diokno.

Die Zentralbank will so verhindern, dass die ohnehin im Zweifel stehende Integrität des Finanzsystems auf den Philippinen weiter erschüttert wird.

Die beiden philippinischen Banken BPI und BDO Unibank sagten zuvor aus, keine Geschäftsbeziehung mit dem deutschen Payment-Anbieter Wirecard gehabt bzw. einen entsprechenden Betrag für das Unternehmen verwaltet zu haben.

Im Prinzip wird dies durch die Aussage der philippinischen Zentralbank BSP untermauert, die sagt, dass ein derartiger Betrag erst gar nicht in das Finanzsystem des Inselstaates gelangt sei.

Meldung gespeichert unter: Mobile Payment, E-Commerce, Online-Payment, Insolvenz, Geldwäsche, Wirecard, Software, IT-Services

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