Rocket Internet: Startup-Fabrik kündigt nach massivem Wertverlust Delisting an und bietet 18,57 Euro je Aktie

Während Zalando an die Börse gebracht wurde, veräußerte man das Internetunternehmen Lazada an den chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba Group Holding.

Die Börse scheint nicht mehr der attraktivste Weg zu sein, um Geld einzusammeln und man sucht offenbar mehr den Zugang zu privaten Finanzmitteln. „Außerhalb der Börse kann Rocket Internet bei strategischen Entscheidungen einen längerfristigen Ansatz verfolgen“, hieß es weiter aus Berlin.

Der Geschäftsbereich Global Founders GmbH des Unternehmens, der rund 45,11 Prozent der Aktien hält, und der Rocket Internet Vorstandsvorsitzende Oliver Samwer, der 4,53 Prozent der Aktien besitzt, werden ihre Beteiligung nicht anbieten.

„Ein wesentlicher Grund für die Börsennotierung eines Unternehmens ist die Nutzung der Kapitalmärkte als Finanzierungsquelle", heißt es in der Erklärung des Unternehmens. "Dieser Zweck des öffentlichen Kapitalmarktes ist nach Einschätzung des Vorstands für das Unternehmen nicht mehr erforderlich."

Das Unternehmen will nun am 24. September eine virtuelle und außerordentliche Aktionärsversammlung abhalten, um den Beschluss zu fassen, der mit der Mehrheit der Stimmen verabschiedet werden soll.

Im März dieses Jahres verließ bereits Alexander Kudlich, seit 2011 Geschäftsführer von Rocket Internet, das Unternehmen. Nachfolger wurde der ehemalige Investmentbanker Soheil Mirpour - mit einem Vertrag für ein Jahr.

Rocket Internet brachte zuletzt die Global Fashion Group (GFG), HelloFresh, Jumia sowie Home24 und Westwing an die Börse. Das Unternehmen entwickelt zurzeit rund 20 Startups. (lim/rem)