Rocket Internet: Startup-Fabrik kündigt nach massivem Wertverlust Delisting an und bietet 18,57 Euro je Aktie

Der Vorstand des Inkubators Rocket Internet S.E. hat heute bekannt gegeben, die Aktie von der Börse zu nehmen und das Unternehmen zu privatisieren. „Der Bedarf an öffentlichen Märkten sei zurückgegangen“, hieß es offiziell.

Das Unternehmen Rocket Internet, das Technologie-Startups bei der Gründung bis hin zum Börsengang oder Verkauf unterstützt, bietet seinen Aktionären nun selbst einen Kaufpreis von 18,57 Euro in bar pro Aktie an.

Für langjährige Aktionäre, die seit dem Börsengang von Rocket Internet im September 2014 dabei sind, ein echter Schock. der Ausgabepreis je Aktie lag seinerzeit bei satten 42,50 Euro.

Die Aktie des Berliner Unternehmens ist aktuell an den Börsen in Frankfurt und Luxemburg notiert. In diesem Jahr allein fiel der Wert der Aktie um rund 13 Prozent, während die weltweiten Börsen trotz Pandemie neue Höchststände erzielten.

Zusätzlich sollen mit einem Aktienrückkauf bis zu 8,84 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft oder 11.996.721 Rocket Internet-Aktien zurückgekauft werden, teilte Rocket Internet in einer heutigen Erklärung mit. Der Rückkauf startet heute und läuft noch bis zum 15. September 2020.

An der Börse lief es für Rocket Internet indes schlecht. Im Oktober 2014 hatte Rocket Internet noch einen Börsenwert bzw. eine Marktkapitalisierung von rund 8,2 Mrd. US-Dollar, heute sind es noch knapp 3,4 Mrd. US-Dollar bzw. 2,5 Mrd. Euro.

Die Beteiligungs-Holding konnte auf Erfolgsgeschichten wie Zalando, einer der größten Modehändler Europas, und Lazada, eine auf Südostasien ausgerichtete E-Commerce-Plattform für Unterhaltungselektronik verweisen.