Drillisch: Was steckt eigentlich hinter dem Mobilfunk Service Provider und wo steht er heute?

Mobilfunk Service Provider

Mittwoch, 15. Februar 2017 um 16:26

Mobile Virtual Network Operator

Die Drillisch AG ist am 1. Juli 2015 als Mobile Bitstream Access Mobile Virtual Network Operator (MBA MVNO) mit dem spanischen Telekommunikationsnetzbetreiber Telefónica S.A. gestartet. Damit ist das Unternehmen in der Lage, auch eigene Mobilfunk-Tarife anzubieten.

Der im Juni 2014 geschlossene MVNO-Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und sichert Drillisch den Zugang zum 3G/ 4G (LTE) - Netz von Telefónica sowie die Vermarktung von entsprechenden Tarifen ausschließlich in Deutschland.

Genauer gesagt hat Drillisch Zugriff auf einen bestimmten Anteil der Netzkapazität  von Telefónica in Deutschland. Neben dem Carrier Telefónica Germany GmbH & Co. OHG  („Telefónica“) kauft Drillisch auch bei der Vodafone GmbH ein.

Die Drillisch AG hat also kein eigenes Netz und damit auch nur eingeschränkte Möglichkeiten, innovative Produkte bzw. Technologien zu entwickeln und zu vermarkten.

Der Vorteil eines MVNOs ist es, keine hohen Investitionen in die Netzaufrüstung bzw. in den Netzausbau tätigen zu müssen, da hierfür ausschließlich die Netzbetreiber verantwortlich sind.   

Dabei hat die Drillisch AG zwei Optionen aus der MVNO-Vereinbarung: Zum einen kann das Unternehmen als Full MVNO auf dem Mobilfunknetz von Telefónica agieren, d.h., Drillisch betreibt ein eigenes Kern-Netz und nutzt nur das Access Netzwerk der Spanier.

Darüber hinaus kann die Drillisch AG aber auch als lizenzierter Mobilfunknetzbetreiber („MNO“) im deutschen Telekommunikationsmarkt auftreten.

Der Mobilfunk-Markt in Deutschland

Die Marktanteile im Mobilfunksektor in Deutschland sind längst aufgeteilt, es herrscht ein regelrechter Preiskampf unter den Mobilfunk-Netzbetreibern Deutsche Telekom AG, der spanischen Telefónica S.A. (O2 und E-Plus) sowie der britischen Vodafone Group plc.   

Hinzu kommen neue Wettbewerber aus dem Internetsektor. Hierzu zählen allen voran US-amerikanische Internet- und Technologie-Großkonzerne wie Alphabet Inc. (Google), Apple Inc. (Face-Time, iMessage), Facebook Inc. (WhatsApp, Facebook Messenger) und die Microsoft Corp. (Skype), die OTT-Verbindungen anbieten und damit Sprach- und Datenvolumina abgreifen.

Diese Unternehmen unterliegen aktuell auch nicht den strengen Regeln der Regulierer, in Deutschland ist dies die Bundenetzagentur. Für Service Provider wie Drillisch oder freenet wird es langfristig also noch schwieriger.

So konnte die Drillisch AG den seit Jahren rückläufigen Umsatz nur über Akquisitionen abfedern, die wiederum die Verbindlichkeiten des Unternehmens haben erneut ansteigen lassen. Auch die Margen sind unter Druck geraten.

Zukünftig will die Drillisch AG indes auf das Wachstum des durchschnittlichen Datenvolumens je SIM-Karte bei Post- und Prepaid-Tarifen setzen und vom Smartphone-Boom profitieren. (lim/rem)

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