Lilium: Bayerisches Flugtaxi-Startup erhält Zulassung der EASA
MÜNCHEN (IT-Times) - Der deutsche Flugtaxi-Entwickler Lilium hat heute bekannt gegeben, von der EASA eine Zulassung als Entwicklungsbetrieb erhalten zu haben.
VTOLs sind senkrechtstartende Fluggeräte, die beispielsweise als Lufttaxis dienen sollen. Diese Form der Elektromobilität soll verschiedenste Verkehrsprobleme der Zukunft lösen.
Seit Jahrzehnten sagt die Science-Fiction-Literatur fliegende Autos voraus. VTOLs sollen diesen Traum Realität werden lassen.
Es handelt sich um kompakte, elektrisch betriebene Senkrechtstarter, die teilweise ähnlich wie Drohnen ferngesteuert oder autonom fliegen, aber im Gegensatz zu diesen Menschen transportieren können.
Der Begriff VTOL ist eine Abkürzung für „Vertical Take-Off and Landing aircraft“ und eine geläufige englische Bezeichnung für Flugzeuge, die senkrecht starten und landen können.
Als Synonyme werden Begriffe wie „fliegende Autos“, aber auch anwendungsspezifische Bezeichnungen wie „Lufttaxis“ genutzt. Ein Oberbegriff ist „urbane Luftmobilität“ (englisch Urban Air Mobility, UAM).
Das Konzept und der Begriff VTOL wurden durch eine NASA-Studie aus dem Jahr 2009 geprägt. Als eines der ersten dieser Fluggeräte erlebte das AgustaWestland Project Zero aus Italien im Juni 2011 seinen Erstflug, gefolgt noch im gleichen Jahr vom Volocopter-Prototypen VC1 aus Deutschland.
Nach 2015 wurden auch von etablierten Flugzeugherstellern wie Bell, Airbus und Boeing sowie von Mobilitätsdienstleistern wie Uber Prototypen vorgestellt. Anfang der 2020er Jahre wurden Bestellungen von VTOLs durch Fluggesellschaften und andere Akteure, beispielsweise Rettungsdienste, publik.
Bei vielen dieser Flugzeuge wird das von Drohnen bekannte, technisch simple Multicopter-Prinzip verwendet, das mehrere starre senkrechte Rotoren nutzt, über deren Drehzahl die Steuerung erfolgt.
Konzepte mit kippbaren Flügeln oder Rotoren sind komplexer, aber aerodynamisch günstiger. Für die Energiespeicherung dienen Batterien, Brennstoffzellen oder Hybridantriebe.
Gehofft wird von Befürwortern, dass die „fliegenden Autos“ die Elektromobilität am Boden ergänzen. In Ballungsräumen könnten sie Staus entschärfen, besonders in Städten mit vielen Engpässen wie etwa Brücken.
Angestrebt werden Lufttaxi- und Liniendienste sowie Flight-Sharing, bei dem mehrere Personen sich einen Flug teilen. Auch entlegene und ländliche Orte könnten schneller erreicht werden als mit Autos.
Vorteile gegenüber Hubschraubern und konventionellen Flugzeugen sind die einfachere Technik, die geringere Lärmbelästigung, die wegfallenden Emissionen und niedrigere Kosten. Anwendungsbeispiele sind der Einsatz im Rettungsdienst und für Lieferungen, aber auch der Freizeitbereich.
Nachteilig sind der im Vergleich zu Elektroautos und bodengebundenen Mobilitätskonzepten höhere Stromverbrauch, die bei vollelektrischen Konzepten begrenzte Reichweite sowie der Platzbedarf beim Parken.
Bei der Sicherheit müssen hohe Herausforderungen gemeistert werden, insbesondere bei einer massiven Anwendung als autonome Fluggeräte in Ballungsgebieten.
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