Yahoo! stabilisiert Kerngeschäft - Kursfantasie durch Alibaba

Internet & Services

Donnerstag, 24. April 2014 um 13:41
Yahoo Unternehmenslogo

(IT-Times) - Yahoo!-Aktien präsentierten sich nach den jüngsten Zahlen fester, Analysten heben ihre Kursziele für den Wert an. Auch für Yahoo! CEO Marissa Mayer war das jüngste Quartal ein Meilenstein. Das Abwärtstrend im Kerngeschäft mit Online-Werbeanzeigen konnte gestoppt werden, inzwischen weist das Geschäft sogar ein kleines Wachstum auf.

Yahoo-Pläne für 2014 - noch mehr Apps und Akquisitionen
Auch in 2014 hat Yahoo-Chefin Marissa Mayer viel vor. Schon im Rahmen der Consumer Electronics Show (CES) zu Jahresbeginn präsentierte die Managerin ihre Pläne für das laufende Jahr. Demnach wird es nicht nur neue Webseiten, sondern auch neue Apps, Akquisitionen und Verbesserungen bestehender Produkte geben.

Im Rahmen der CES stellte Yahoo! (Nasdaq: YHOO, WKN: 900103) dann auch gleich mit Yahoo News Digest und Yahoo Magazines zwei neue News-Produkte vor, die neue Nutzer anziehen sollen. Bei Yahoo News Digest handelt es sich um eine Zusammenstellung von News, die automatisch von Computern generiert und von menschlicher Hand überarbeitet wird. Die Technik hierfür hatte Yahoo! bereits durch die Übernahme der App Summly in 2013 übernommen. Bei Yahoo Magazines handelt es sich um Online-Nachrichten, die über ein Tumblr-Interface ausgeliefert werden, wobei das Magazin sowohl auf den PC als auch den Tablet gleichermaßen gut zu lesen sein soll.

Yahoo-Beteiligung Alibaba überzeugt mit kräftigem Wachstum
Die Fortschritte im Kerngeschäft wurden zwar mit Wohlwollen auf der Investorenseite aufgenommen, vielmehr interessierte die Anleger jedoch die Yahoo-Beteiligung Alibaba Group. Yahoo! hält nach wie vor 24 Prozent der Anteile an dem Unternehmen. Der chinesische E-Commerce-Gigant hat im ersten Quartal 2014 positiv überraschen können. Das Umsatzwachstum lag mit 66 Prozent deutlich über den Erwartungen von 48 Prozent, der Gewinn kletterte gegenüber dem Vorjahr um 110 Prozent.

Wie viel ist die Yahoo-Beteiligung an Alibaba wirklich wert?
Analysten glauben, dass der Marktwert von Alibaba etwa 60 Prozent des Yahoo-Aktienkurses ausmacht. Für Anleger stellt sich daher die Frage, wie viel ist Alibaba wirklich wert? Alibaba plant einen Börsengang in New York und wird aktuell zwischen 80 und 150 Mrd. US-Dollar bewertet.

Nach einem erfolgreichen IPO könnte Alibaba bis Jahresende 2014 sogar 200 Mrd. US-Dollar Wert sein, glaubt Carl Huttenlocher, Chef Investmentbanker bei Myriad Asset Management. Da Yahoo! 24 Prozent an Alibaba hält, wäre der Yahoo-Anteil an dem chinesischen Unternehmen dann bereits 48 Mrd. US-Dollar wert. Zum Vergleich: Yahoo! wird derzeit an der Börse mit rund 36 Mrd. US-Dollar bewertet. Kein Wunder also, dass Investmentbanker den Yahoo-Aktienkurs deutlich über der Marke von 40 Dollar sehen.

Kurzportrait

Das Internet-Unternehmen Yahoo! wurde ursprünglich im Jahre 1994 von den Studenten Jerry Yang und David Filo als Internet-Suchmaschine gegründet. Heute präsentiert sich das Unternehmen als vielbesuchtes Internet-Portal, das aus insgesamt drei Kerngeschäftsbereichen heraus operiert: Communications and Communities, Search and Marketplaces sowie Media. Yahoo verzeichnet weltweit mehr als über 800 Millionen Nutzer im Monat.

Gleichzeitig beteiligte sich Yahoo! mit insgesamt einer Mrd. Dollar mit 24 Prozent an Chinas führendem E-Commerce Unternehmen Alibaba Group und brachte damit seine China-Aktivitäten in das Venture mit ein. Daneben hält Yahoo! noch eine 35%ige Beteiligung an Yahoo! Japan.

Yahoo! verstärkte sich durch zahlreiche Zukäufe, unter anderem wurde der Bookmark-Dienst Del.icio.us sowie die Musik-Community Webjay übernommen. Anfang 2007 kaufte man die Online-Community MyBlogLog. Später übernahm Yahoo! den Spezialisten Right Media vollständig. Mitte 2007 schluckte Yahoo! die Webseite Rivals.com, das Werbenetzwerk BlueLithium und die Newsseite BuzzTracker. Anfang 2008 übernahm Yahoo! die Videoplattform Maven Networks und den Marketing-Spezialisten IndexTools. Im Herbst 2009 schluckte Yahoo! die arabische Internet-Community Maktoob.com. Anfang 2010 wurde die indonesische Koprol übernommen, zudem wurden Dapper und Citizen Sports aufgekauft.

In 2011 schluckte Yahoo! neben IntoNow, auch den Spezialisten interclick. Im Herbst 2012 schluckte Yahoo! das Mobile-Startup Stamped. In 2013 setzte Yahoo! seine Einkaufstour weiter fort und schluckte nach Snip.it auch das Startup Jybe, sowie die News-App Summly, Bignoggins Productions, Qwiki und Xobni. Zudem kaufte Yahoo! die Microblogging-Plattform Tumblr für 1,1 Mrd. Dollar. Später folgten mit Hitpost Bread Labs weitere Zukäufe. In 2014 kaufte Yahoo! bislang die Unternehmen Aviate, Cloud Party, Wander LLC und Distill.

Die Einnahmequelle Online-Werbung trägt nach wie vor die Mehrheit der gesamten Yahoo!-Umsätze. Die beiden Firmengründer David Filo und Jerry Yang halten nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an Yahoo!.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2014 meldete Yahoo! einen Umsatzrückgang um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,13 Mrd. US-Dollar. Abzüglich Werbeprovisionen summierte sich der Yahoo-Nettoumsatz auf 1,0 Mrd. Dollar, der damit um 20 Mio. Dollar höher ausfiel, als von Analysten erwartet. Insgesamt musste Yahoo! einen Gewinnrückgang um 20 Prozent auf 312 Mio. US-Dollar oder 29 US-Cent je Aktie hinnehmen, nachdem im Vorjahr noch ein Profit von 390 Mio. Dollar oder 35 US-Cent je Aktie zu Buche stand. Ausgenommen außergewöhnlicher Einmalbelastungen konnte Yahoo! im jüngsten Quartal einen bereinigten Nettogewinn (Non-GAAP) von 38 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Analystenerwartungen um einen Cent übertreffen.

Im Display-Werbegeschäft konnte Yahoo! einen GAAP-Umsatz von 453 Mio. Dollar ausweisen, womit die Erlöse gegenüber dem Vorjahr stagnierten. Abzüglich etwaiger Partnerprovisionen kletterten die Display-Werbeerlöse um zwei Prozent auf 402 Mio. Dollar. Die Zahl der verkauften Werbeanzeigen zog um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr an, wobei die Werbepreise allerdings um fünf Prozent sanken. Im Suchmaschinengeschäft kletterten die GAAP-Umsätze um fünf Prozent auf 445 Mio. Dollar, während die Nettoerlöse um neun Prozent zulegten. Die Zahl der ausgelieferten Bezahl-Links zog um acht Prozent an, während die Preise pro Klick um acht Prozent stiegen.

Meldung gespeichert unter: Yahoo, Hintergrundberichte, Internet

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