Vodafone will Indien-Einheit durch IPO stärken

Donnerstag, 29. Dezember 2011 um 14:12
Vodafone Essar Logo

(IT-Times) - Nachdem das Wachstum in Europa und anderen Industrienationen zunehmend stagniert, suchen große Telekomkonzerne wie der britische Mobilfunker Vodafone Group Plc (Nasdaq: VOD, WKN: A0KDXE) neue Wachstumsmöglichkeiten in Schwellenmärkten.

Interessant für Vodafone sind dabei Märkte wie Indien, Osteuropa und Afrika. In Indien ist Vodafone durch die Übernahme der restlichen 33 Prozent der Anteile an Vodafone Essar nunmehr stärker präsent. Die Einheit Vodafone Essar konnte auch im November in Indien 925.000 neue Kunden hinzugewinnen und die Zahl der Mobilfunkkunden auf nunmehr über 146 Millionen steigern - damit konnte sich die Briten einen Marktanteil von etwas über 23 Prozent im wachstumsstarken indischen Mobilfunkmarkt sichern.

Marktführer in Indien blieb auch weiterhin Bharti Airtel. Das Unternehmen konnte im November 960.000 neue Mobilfunkkunden begrüßen, womit die Kundenbasis des Marktführers auf nunmehr 174,6 Millionen kletterte.

Vadafone India soll an die Börse - Mutterkonzern erteilt grünes Licht


Um weiter aufzuholen will Vodafone seine indische Division Vodafone India an die Börse bringen, um sich so weiteres Kapital zu sichern. Diese Pläne sind seit Juli dieses Jahres bekannt, jedoch ließ Vodafone bislang offen, wann der Börsengang der Einheit erfolgen soll, jedoch soll der Mutterkonzern in England der indischen Einheit nunmehr grünes Licht gegeben haben, um mit den Listing-Plänen fortzufahren, wie das Wall Street Journal berichtet.

Vodafone ist in Indien seit 2007 aktiv, nachdem das Unternehmen eine 67%ige Beteiligung an Hutchison Essar erworben hatte. Inzwischen ist die indische Einheit zu einem wichtigen Wachstumsträger im Unternehmen geworden. Allein in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2010/2011 steuerte Vodafone India 3,3 Mrd. US-Dollar zum Gesamtumsatz bei, zudem erwirtschaftete Vodafone India einen Vorsteuergewinn von 836 Mio. Dollar, der operative freie Cashflow summierte sich auf 519 Mio. Dollar.

Marktbeobachter und Analysten wie aus dem Hause Zacks Investment Research glauben, dass Vodafone seine EBITDA-Margen in Märkten wie in Indien trotz der Preiskämpfe stabilisieren kann.

Analysten sehen Vodafone gegenüber Wettbewerbern besser positioniert


Auch die neue Wachstumsstrategie begrüßen die Analysten, die einen Verkauf von Minderheitsbeteiligungen vorsehen, um sich so auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Durch die höhere Kosteneffizienz und durch die zunehmende regionale Größe dürfte Vodafone insgesamt besser positioniert sein, als Rivalen wie Verizon Communications und AT&T, glauben die Zacks Investment Experten.

Kurzportrait

Die im Jahre 1984 gegründete Vodafone Group Plc ist einer der weltweit größten Mobilfunknetzbetreiber und Anbieter von Kommunikationsdienstleistungen. Das Unternehmen bietet sowohl, Sprach- und Datenservices an ist mit seinem Serviceangebot sowohl in Europa, wie auch in Afrika, in Asien und im Mittleren Osten aktiv. Insgesamt betreute Vodafone international zuletzt mehr als 340 Millionen Mobilfunkkunden.

Durch eigene Niederlassungen bzw. durch Tochterfirmen betreibt Vodafone rund 7.600 eigene Verkaufsläden weltweit, über die das Unternehmen Mobilfunkverträge samt Mobiltelefone vermarktet. Das Vodafone-Angebot umfasst dabei sowohl Prepaid- wie auch Mobilfunkverträge mit einer längeren Laufzeit. Vodafone bietet seinen Kunden eine ganze Reihe von Smartphones, darunter auch das iPhone, das BlackBerry Bold, als auch verschiedene Samsung- und HTC-Modelle mit Vertrag an. Mit dem Vodafone 150 bietet das britische Unternehmen das eigenen Angaben zufolge das weltweit billigste Handy für unter 15 US-Dollar an - mit dem Gerät visiert Vodafone insbesondere Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländer an.

In Europa ist Vodafone vor allem mit den Marken Vodafone, SFR, Neuf Cegetel, sowie Arcor, Tele2 und TeleTu präsent. Neben Mobilfunkservices bietet Vodafone aber auch eine ganze Reihe von Datenservices an. Dazu zählen unter anderem Computer- und Internetverbindungsservices und Roaming. PC Connectivity Services vermarktet Vodafone über seine Einheit Vodafone Mobile Broadband. Vodafone unterhält Beteiligungen an Mobilfunkbetreibern in 27 Ländern sowie Kooperationen in 33 weiteren Ländern.

Im Frühjahr 2009 kaufte Vodafone 15 Prozent der Anteile an der afrikanischen Vodacom Group, womit Vodafone seine Beteiligung an dem Mobilfunk-Carrier auf 65 Prozent erhöhte. Vodacom ist einer der führenden Mobilfunknetzbetreiber in Südafrika mit mehr als 23 Millionen Kunden.

Gleichzeitig betreibt Vodafone gemeinsam mit Verizon das Joint Venture Verizon Wireless. Während Verizon 65 Prozent der Anteile hält, kontrolliert Vodafone 45 Prozent der Anteile. Verizon Wireless gilt als der größte Mobilfunk-Carrier in den USA im Bezug auf die Kundenzahl.

In 2007 stieg Vodafone großflächig in den indischen Markt durch die Übernahme von Hutchison Essar ein. Vodafone sicherte sich für 13,1 Mrd. Dollar 67 Prozent der Anteile. Es war der größte Zukauf von Vodafone seit der Übernahme von Mannesmann im Jahr 2000. Daneben hält Vodafone noch eine 4,4%ige Beteiligung an dem indischen Mobilfunk-Carrier Bharti Airtel. Mitte Juni 2009 fusionierte Vodafone Australia mit Hutchison 3G Australia und formte damit ein 50:50 Joint Venture. Im Oktober kaufte die Vodafone-Einheit Vodafone Global Enterprise mit Quickcomm und TnT Expense Management zwei Telekom-Management-Firmen auf.

Im Frühjahr 2011 kaufte Vodafone für rund fünf Mrd. US-Dollar die restlichen 33 Prozent der Anteile an der indischen Vodafone Essar. Im November 2011 trennte sich Vodafone von seiner 24,4%igen Beteiligung an der polnischen Polkomtel.

Zahlen

Für erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2011/2012 meldet Vodafone einen Umsatzanstieg um 4,1 Prozent auf 23,52 Mrd. britische Pfund. Das EBITDA kletterte dabei um 2,3 Prozent auf 7,5 Mrd. Pfund. Die EBITDA-Marge schrumpfte dabei um 0,6 Prozentpunkte auf 32,0 Prozent.

Meldung gespeichert unter: Vodafone, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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