VATM-Glasfasertag 2014: EU-Politik darf nicht zum Bremsschuh für Deutschlands Verbraucher werden
Glasfasertag in Deutschland
Eine Preisregulierung, die gerade die ausbauwilligen Unternehmen zusätzlich belaste und damit Investitionen abwürge, dürfe es nicht geben, unterstrich der VATM-Präsident. Zuletzt waren die TAL-Preise, die die Wettbewerber für die Anmietung der letzten Meile alter Kupferleitungen an die Telekom zu zahlen haben, sogar noch angehoben worden. Investiert werden müsse in neue Technologien. Damit alle Bürger in Deutschland von der neuesten Vectoring-Technologie profitieren können, forderte Witt, dass die von der Telekom verwaltete Liste der geplanten Ausbaugebiete allen Unternehmen und relevanten Stellen zugänglich sein müsse. Es gebe keinen Grund, die Liste geheim zu halten, kritisierte er.
In den drei Panelrunden zogen die insgesamt 18 Vertreter aus TK-Branche, Regulierung, Bundesländern, Landkreisen und Wissenschaft am Mittwoch ein klares Fazit. Das Ziel eines flächendeckenden Breitbandausbaus bis 2018 – wie von der Bundesregierung vorgegeben – sei äußerst ambitioniert und stelle alle Marktteilnehmer vor große Herausforderungen. Unternehmen ebenso wie die Diskutanten aus Landesministerium und Landkreistag verwiesen dabei auf die Probleme in finanzschwachen Bundesländern und Kommunen, auf fehlende Förderprogramme und drängten auf Standardisierung der Ausschreibeverfahren. Auch mangele es an einer Langzeitperspektive für Deutschland über das Jahr 2018 hinaus. Für die Bundesnetzagentur betonte Friedhelm Dommermuth, Abteilungsleiter für ökonomische Fragen der Regulierung der Telekommunikation, dass es keinen Königsweg gebe, vielmehr brauche der Infrastrukturausbau unterschiedliche Geschäftsmodelle in einem fairen Wettbewerb.
Als eine äußerst wichtige Aufgabe bezeichnete Witt die Vergabe der Frequenzen der sogenannten Digitalen Dividende II im nächsten Jahr. Dabei drängte der VATM-Präsident auf ein faires Vergabeverfahren. Kritisiert wurde von den Diskutanten das Bestreben der Bundesregierung, erst mit den Erlösen dieser Vergabe den Breitbandausbau zu fördern. „Die Zeit drängt. Förderszenarien müssen jetzt nach Sachkriterien entwickelt werden und die Fördermittel des Bundes dürfen nicht erst Ende 2015 bereitstehen“, unterstrich Witt.
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