Solon - weiterer Preisverfall in der Solarindustrie erwartet

Montag, 14. November 2011 um 14:21
Solon

(IT-Times) - Deutsche Solarfirmen wie SolarWorld und Q-Cells haben zuletzt bereits schlechte Zahlen vorgelegt. Auch beim Berliner Solarkonzern Solon SE dürften die Zahlen für das vergangene dritte Quartal kaum besser sein.

Zwar konnte das Unternehmen Ende Oktober einen Verkauf eines italienischen Solarparks mit insgesamt 4,6 Megawatt melden, doch die Zeichen für die Solarindustrie stehen alles andere als gut.

Bundesregierung plant offenbar weitere Subventionskürzungen


Laut einem Bericht des Focus zufolge erwägt die deutsche Regierung erneut eine Anpassung der Solar-Subventionen. Demnach plant die Koalition das Fördervolumen bei Neuinstallationen auf 1.000 Megawatt pro Jahr zu begrenzen, um die steigenden Kosten für die Förderung von Solaranlagen Einhalt zu gebieten. Offiziell wollte sich das Umweltministerium zu dem Bericht aber noch nicht äußern.

Werden die Pläne Realität, wäre dies ein weiterer großer Rückschlag für die deutschen Solarhersteller wie Solon SE (WKN: 747119), die weiterhin unter dem raschen Preisverfall und der sinkenden Nachfrage in der Industrie leiden. Zudem zeichnet sich trotz der niedrigen Preise bislang keine Nachfrageerholung ab.

Ganz im Gegenteil. Wie der Branchendienst DigiTimes mit Verweis auf Hersteller berichtet, sind die Preise für Solarzellen zuletzt weiter gesunken. Derzeit werden Solarzellen am Spot-Markt zwischen 1,02 bis 1,10 US-Dollar pro Einheit (Wirkungsgrad von 16,2 bis 16,4 Prozent) gehandelt.

Weiterer Preisrückgang erwartet


Auch bei Solarmodulen zeigt der Preistrend auch im November weiter nach unten. Laut dem Marktforscher Solarbuzz wurden Solarmodule zuletzt nur noch bei 2,49 US-Dollar (USA) bzw. 2,33 Euro (Europa) je Einheit gehandelt.

Viele Solarzellenhersteller versuchen nunmehr ihre Lager durch radikale Preissenkungen zu räumen. Gewöhnlich bewegen sich Preisnachlässe bei 30 Prozent, in 2011 dürften sich diese Preissenkungen aber bei 40 bis 50 Prozent bewegen, heißt es aus der Branche.

Marktbeobachter rechnen insbesondere für Solarzellen und Module mit einem Wirkungsgrad von weniger als 16,8 Prozent mit einem weiteren signifikanten Preisrückgang in den nächsten Wochen und Monaten. Trotz der bereits schon niedrigen Preise, dürfte die Nachfrage insgesamt weiter schwach bleiben, heißt es aus der Industrie.

Kurzportrait

Die im Jahre 1997 gegründete und in Berlin ansässige Solon SE gilt als einer der führenden Solartechnikanbieter in Deutschland. Das Unternehmen war mit seinem Börsengang im Jahre 1998 das erste an der Börse notierte Solarunternehmen.

Heute bietet das Unternehmen nicht nur Solarmodule und Wechselrichter an, sondern ist auch beim Bau von Solarkraftwerken engagiert. Solon ist mit entsprechenden Tochterfirmen in Deutschland, Italien (Solon S.p.A.), in den USA (Solon Corporation) präsent. Gleichzeitig ist Solon an der französischen Silicium de Provence (SilPro) beteiligt. Die Produktion von Solarmodulen wird über die beiden Tochterfirmen Solon PV GmbH in Berlin und der Solon Nord GmbH abgewickelt. Die Projektierung von Solargroßkraftwerken erfolgt über die Tochter Solon Solar Investments GmbH.

Die Solon-Tochter HTC GmbH hat sich auf die Realisierung von Solarkraftwerken spezialisiert. Dazu zählen auch die Konzeption und die Entwicklung von solaren Großkraftwerken, wo das Unternehmen durch Solon Solar Investments vertreten ist. Im Bereich der Systemtechnologie ist das Unternehmen über die Schweizer Tochter asp AG am Markt präsent, die auch Wechselrichter herstellt.

Zuletzt expandierte Solon verstärkt im Ausland, wobei im Jahr 2006 der US-Spezialist Global Solar Energy übernommen wurde. In 2007 kaufte Solon 19 Prozent der Anteile an dem australischen Unternehmen CBD Energy Ltd. Nachdem sich Solon an der österreichischen Blue Chip Energy beteiligt hatte, erhöhte der deutsche Solarspezialist Ende 2007 seine Beteiligung an der Blue Chip Energy von 19 auf 47 Prozent. Mit 16 Prozent der Anteile kaufte sich Solon im Jahr 2008 bei dem US-Solarzulieferer SpectraWatt ein. Ende Dezember 2008 übernahm Solon die italienische Estelux s.r.l. Nachdem sich Solon Mitte 2010 aus Österreich zurückzog, gründete das Unternehmen eine Tochter in Frankreich. Ende 2010 zog sich Solon aus dem Geschäft mit Wechselrichtern zurück - die entsprechende Einheit Solon Inverters AG wurde verkauft. Mitte 2011 musste die Solon-Beteiligung Blue Chip Energy Insolvenz anmelden.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Solon, Hintergrundberichte, Solartechnik

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