Singulus setzt auf zwei Standbeine

Singulus sieht sich im Markt für DVD- und CD-Beschichtungssysteme insbesondere drei Hauptkonkurrenten gegenüber. Zu nennen wären dabei der Spezialist Technicolor, die schwedische Alpha Sweden und die kanadische Cinram International.

Techicolor hat sich insbesondere auf die Replikation und den Vertrieb von Medien-Produktion spezialisiert. Das Produktportfolio deckt dabei sowohl Blu-ray als auch das HD DVD Format ab.

Die aus Toolex Alpha hervorgegangene Alpha Sweden verstärkte sich im Jahre 1997 durch die Übernahme der niederländischen ODME und stieg dadurch zu einem der führenden Player für CD- und DVD-Fertigungsanlagen auf.

Die kanadische Cinram International eröffnete bereits im Jahre 1987 seine erste CD-Fertigungsanlage. Heute gehört Cinram ebenfalls zu den größten CD- und DVD-Anbietern.

Durch die Übernahme von Stangl Semiconductor Equipment begibt sich Singulus ferner in direkte Konkurrenz zu anderen Halbleiter- und Solarausrüstern wie zum Beispiel Applied Materials.

Zuletzt hat Singulus die Prognosen für den Bereich Blu-ray Disc angehoben. So verzeichnete Sinuglus unter anderem einen Großauftrag aus den USA. Singulus geht nun von deutlich mehr als 30 Orders für Blu-ray-Anlagen in 2008 aus.

Analysten rechnen für das Jahr 2008 mit steigenden Einnahmen. Nachdem Singulus im Jahr 2007 einen Umsatzrückgang gegenüber 2006 hinnehmen musste, sollen die Erlöse im laufenden Jahr wieder kräftig zulegen. Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatzanstieg von 229,5 Mio. Euro im Vorjahr, auf über 278 Mio. Euro im laufenden Jahr. Dabei wird ein Nettogewinn von 0,22 Euro je Aktie erwartet.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf knapp 340 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 0,47 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Singulus-Anteile wurden zuletzt in Frankfurt weiter freundlich bei 7,37 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von mehr als 270 Mio. Euro für den Blu-ray Anlagenhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 33. Gleichzeitig wird Singulus mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1:1 bewertet.

Die Analysten bei AC Research bleiben bei ihrer Kaufempfehlung für Singulus-Aktien. Analyst Henning Wagner verweist unter anderem auf den höheren Auftragseingang bei Blu-ray Anlagen. Bereits in der ersten Jahreshälfte seien 31 Bestellungen für Blu-ray Anlagen eingegangen, so der Analyst. Im zweiten Halbjahr sollen weitere Aufträge folgen. Insgesamt visiert Singulus bei Blu-ray Anlagen einen Marktanteil von über 65 Prozent an. Als negativ bewerten die Analysten, dass sich Singulus bislang nicht auf eine Zielvorgabe bei den Auftragseingängen im Blu-ray Bereich festlegen wollte. Als Wachstumsmotor für die Zukunft sieht Wagner auch die Solarsparte von Singulus. Insgesamt erachtet der Analyst das aktuelle Kursniveau als ein positives Chance-Risiko-Verhältnis.

Auch bei der WestLB ist man für Singulus-Aktien zuversichtlich gestimmt und empfiehlt die Papiere weiterhin zum Kauf. Allerdings reduzierten die WestLB-Banker im Zuge der reduzierten Gewinnerwartungen ihr Kursziel von 13,1 auf 10,8 Euro. Für 2008 rechnen die Analysten nur noch mit einem Nettogewinn von 0,11 Euro je Anteil, nachdem man zuvor von einem Plus von 0,21 Euro je Aktie ausging. Für 2009 erwarten die WestLB-Banker einen Nettogewinn von 0,19 Euro je Aktie, nach zuvor 0,29 Euro. Für 2010 habe man die Gewinnprognose von 0,30 auf 0,22 Euro je Aktie zurückgenommen. Das Wachstum im Blu-ray Geschäft könne die rückläufigen Ergebnisse im DVD-Bereich nicht auffangen, so das Fazit der WestLB-Analysten. Erst im Jahr 2010 rechnen die Analysten mit einer höheren Nachfrage nach Blu-ray Discs, wenn auch die Preise für Abspielgeräte unter 200 Euro gesunken sind.

Zweifel hegen indessen die Analysten des Hauses HSBC. Die Banker senkten zuletzt ihr Kursziel für das Papier von 8,0 auf 6,5 Euro und empfehlen Anlegern, den Wert unterzugewichten.