SAP erfindet sich neu - Geschäft mit der Datenwolke boomt

SAP profitiert vom Cloud-Boom - HANA-Geschäft im Aufwind

Freitag, 25. Oktober 2013 um 13:56
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(IT-Times) - Deutschlands größtes Softwarehaus SAP AG hat solide Quartalszahlen vorgelegt. Fortschritte in der Datenwolke und ein boomendes HANA-Geschäft sorgen für steigende Kurse. Beeindruckt hat Analysten insbesondere die Tatsache, dass SAP seinen Jahresausblick weitgehend bestätigt hat, während die US-Konkurrenz seine Prognosen zurückschrauben musste.

Der scheidende Co-Chef Jim Hagemann Snabe übergibt im Frühjahr 2014 ein gut bestelltes Haus. Der bisherige Co-Chef Bill McDermott wird dann die SAP AG (WKN: 716460) alleine führen.

Cloud-Geschäft boomt - SAP sieht sich als die Nummer zwei
Noch vor wenigen Jahren war man sich bei SAP unsicher, ob das Thema Cloud Computing eine Gefahr für das Geschäftsmodell von SAP darstellt, oder ob die Datenwolke eher eine Chance ist. Heute ist klar: Das Geschäft mit der Datenwolke ist eine riesige Chance für SAP, sein Geschäft weiter auszubauen. Cloud-Anwendungen sind einfacher zu skalieren, die Kosten im Zusammenhang mit der Anpassung der Software für den weltweiten Vertrieb sinken rapide - das Cloud-Geschäft ist damit insgesamt profitabler.

Inzwischen sieht SAP Co-Chef Snabe SAP als zweitgrößter Cloud-Anbieter hinter Salesforce.com, so der Manager im Interview mit der Welt. Zudem wachse man in der Cloud stärker als jeder andere Wettbewerber, so der SAP-Manager gegenüber der Zeitung.

Cloud-Geschäft von 2,0 Mrd. Euro im Visier
Das Cloud-Geschäft von SAP ist inzwischen mehr als eine Mrd. US-Dollar schwer, wobei der Walldorfer Softwarekonzern bereits 33 Millionen Cloud-Nutzer verzeichnet. Der Umsatz mit Cloud Subscriptions und Support-Erlösen kletterte im jüngsten Quartal um 203 Prozent auf 191 Mio. Euro. In 2015 soll das Cloud-Geschäft eine Größenordnung von 2,0 Mrd. Euro erreichen.

HANA-Geschäft wächst dreistellig - 2.100 Kunden
Auch das Geschäft rund um die In-Memory-Datenbank HANA boomt weiter. Das HANA-Geschäft ist in diesem Jahr auf einem guten Weg, die Umsatzmarke von 1,0 Mrd. Euro zu erreichen. Im jüngsten Quartal kletterte das HANA-Geschäft um 79 Prozent auf 149 Mio. Euro. SAP verzeichnet inzwischen mehr als 2.100 Kunden, welche die Software nutzen. Analysten hatten zuvor nur mit einem HANA-Umsatz von etwa 131,5 Mio. Euro kalkuliert.

20 Mrd. Euro Umsatz und eine Milliarde Nutzer
Einziges Manko: Die SAP-Softwarelizenzerlöse gaben zum zweiten Mal in Folge nach und schrumpften um fünf Prozent auf 975 Mio. Euro. Dennoch ist man bei SAP weiter zuversichtlich, das langfristige Ziel von 20 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2015 und eine Milliarde Nutzer erreichen zu können.

Kurzportrait

Das im Jahre 1972 ins Leben gerufene und in Walldorf ansässige Softwarehaus SAP AG stieg insbesondere in den 80er und 90er Jahren zum weltweit führenden Anbieter im Bereich ERP-Software (Enterprise Resource Planning) auf.

Diese Unternehmenssoftware erlaubt es Firmenkunden wichtige Daten im Bezug auf Geschäftsprozesse, wie der Produktion, Buchhaltung, Personalverwaltung und Vertrieb innerhalb eines Unternehmens im Auge zu behalten und Geschäftsabläufe zu optimieren. Heute setzen bereits mehr als 250.000 Unternehmen in mehr als 180 Ländern weltweit auf Software aus dem Hause SAP.

Mit dem Einzug des Internet ergänzte auch SAP sein Produktangebot entsprechend und bietet neben seinem Internet-Portal mySAP.com mit der komplexen Softwarereihe mySAP Business Suite sowohl Lösungen rund um elektronische Beschaffungssysteme (Supply Chain Management) als auch Kundenmanagement (Customer Relationship Management) an.

Mit NetWeaver will sich SAP weitere Geschäftsmöglichkeiten im Integrationsmarkt und im Markt für Application-Server erschließen. Mit der In-Memory-Datenbank HANA will SAP das Analysieren von großen Datenvolumina in sekundenschnelle ermöglichen.

Um die einzelnen Märkte, wie IT-Services und elektronische Beschaffungssysteme effektiv bearbeiten zu können, gründete SAP bereits 1997 die Tochterfirma SAP SI. Später wurde SAP SI wieder in den Konzern rückintegriert. Im Frühjahr 2007 kaufte SAP den norwegischen Softwarehersteller MaXware sowie die finnische Wicom Communications. Im Bereich Business Intelligence verstärkte sich SAP durch die Übernahme von OutlookSoft und Pilot Software. Nach der Übernahme seines Partners SAP Arabia schluckte SAP im Herbst 2007 den französischen Analysesoftwarehersteller Business Objects. Im Frühjahr 2010 kaufte SAP den US-Softwarespezialisten Sybase. Zuvor hatte SAP bereits den langjährigen Kooperationspartner TechniData geschluckt. Anfang 2011 wurden Vermögenswerte von SECUDE übernommen. Ende 2011 übernahm SAP den Cloud-Spezialisten SucessFactors, gleichzeitig wurde die Steeb Anwendungssysteme GmbH abgestoßen. Im Herbst 2012 kaufte SAP den US-Softwarekonzern Ariba. Mitte 2013 kaufte SAP den Logistik-Management-Spezialisten Hybris AG.

Im Bereich elektronische Beschaffungssysteme gründete SAP gemeinsam mit Siemens, Bosch, INA, Continental AG und ZF Friedrichshafen das Joint-Venture SupplyOn AG.

Zahlen

Für das dritte Quartal 2013 meldet die SAP AG einen Umsatz von 4,05 Mrd. Euro, nach 3,95 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 13 Prozent auf 1,04 Mrd. Euro. Die SAP erwirtschaftete dabei einen Gewinn nach Steuern von 0,82 Mrd. gegenüber 1,04 Mrd. Euro im Jahr vorher.

Meldung gespeichert unter: SAP, Hintergrundberichte, Software

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