Red Hat setzt soliden Wachstumskurs fort

Dienstag, 8. Juli 2008 um 13:05
Red Hat

(IT-Times) Der amerikanische Linux-Distributor Red Hat (NYSE: RHT, WKN: 923989) konnte Umsatz und Gewinne im jüngsten Quartal erneut steigern und sieht sich weiterhin auf einem soliden Wachstumskurs.

Die schleppende US-Konjunktur dürfte Red Hat sogar entgegenkommen, denn hierdurch steigt der Druck auf die Unternehmen, auf kostengünstige und effizientere Open-Source-Lösungen umzusteigen. In verschiedenen unabhängigen Tests hat Red Hat Enterprise Linux 5 (RHEL 5) bereits seine Effizienz unter Beweis gestellt. In jüngsten Tests weist RHEL 5 eine 12%ige höhere Energieeffizienz auf als Windows Server 2008 - und dies auf allen drei Rechner-Plattformen (IBM, HP und Dell).

Red Hat kündigt Produktfeuerwerk an


Trotzdem werden die Gewinne bei Red Hat voraussichtlich nicht so schnell steigen, wie zunächst erhofft. Einer der Gründe sind unter anderen die steigenden internen Entwicklungskosten für neue Produkte. Red Hat Chef Jim Whiteburst kündigt in diesem Jahr das größte Produktfeuerwerk in der bisherigen Unternehmensgeschichte von Red Hat an.

Strukturen sollen verbessert werden


Neben neuen Produkten will Red Hat aber auch seine internen Prozesse, wie zum Beispiel beim Bestellvorgang verbessern. Der gesamte Bestellvorgang soll weiter automatisiert werden, wobei die im vergangenen Jahr noch recht hohe Fehlerraten bei Bestellungen sinken sollen. Im Rahmen der zweiten Projektphase will Red Hat zusätzliche Tools für Red Hat Partner zur Verfügung stellen. Zudem soll die Kundenbetreuung weiter verbessert werden.

Der Linux-Spezialist hat das Thema Kundenbetreuung ganz oben auf die Prioritätsliste gesetzt, um künftig Dienstleistungen und Services auch in der Sprache zur Verfügung stellen zu können, die der Kunde wünscht. Zudem soll die Auftragsabwicklung weiterentwickelt werden. All diese Verbesserungen werden zwar zunächst Geld kosten, dürften aber dem langfristigen Wachstum von Red Hat zu Gute kommen...

Kurzportrait

Die im Jahre 1994 von Bob Young und Marc Ewing gegründete Red Hat stieg innerhalb kurzer Zeit zum weltweit führenden Linux-Distributor auf. Verzeichnete die Linux-Gemeinde Anfang der 90er Jahre noch 1,5 Mio. Nutzer, kletterte die Zahl der Linux-Anhänger zur Jahrtausendwende auf weit mehr als 15 Mio. Linux-Anwender weltweit. Das Unternehmen vermarktet eine kommerzielle Version des frei verfügbaren Betriebssystems Linux, wobei das Unternehmen insbesondere über den zur Verfügung gestellten Support und Service Einnahmen erwirtschaftet. Das Geschäftsmodell basiert auf den Open-Source-Gedanken, wobei die freie Verfügbarkeit des Systems für Entwickler und Programmierer zur Verbesserung der Software beitragen soll. Schnelle und maßstabsetzende Innovationen sollen die Folge dieser Strategie sein.

Die Internet-Plattform rund um das Red Hat Network spielt im Zusammenhang mit dem Vertrieb eine tragende Rolle. Etwa ein Drittel der Bestellungen werden nach Red Hat-Angaben inzwischen über den Web-Store abgewickelt. So liefert das Unternehmen über das weltweite Datennetz nicht nur Updates und Patches zu seinen Produkten aus, sondern bietet auch technischen Support und andere Hilfsmittel über die Internet-Plattform an. Neben der neuesten Version von Red Hat Linux offeriert das Unternehmen auch zahlreiche Angebote für Firmenkunden. Neben Datenbank- und Management-Software stehen vor allem Serversoftware und Embedded Anwendungen für Mobilfunktelefone und Fax-Dienste im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie. Subscription-Einnahmen aus dem Vertrieb des kommerziellen Betriebssystems trugen zuletzt mehr als die Hälfte der gesamten Umsatzerlöse der Gesellschaft.

In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen vor allem auch durch zahlreiche Übernahmen gewachsen. Nach der Übernahme des Open-Source Pionier Cygnus im Jahre 2000, folgten im selben Jahr die Übernahme von Hells Kitchen Systems, Bluecurve, WireSpeed Communications, sowie der Zukauf von C2Net. Um sein E-Commerce Softwareangebot zu ergänzen kaufte Red Hat Anfang 2001 den Anbieter Akopia auf. Später kaufte Red Hat den Speicherspezialisten Sistina Software. Im Juni 2006 übernahm Red Hat den Open-Source-Softwarehersteller JBoss. Mitte 2007 übernahm Red Hat Vermögenswerte des Integrationsspezialisten MetaMatrix. Im Frühjahr 2008 wurde der Middleware-Spezialist und IT-Berater Amentra übernommen.

Heute ist Red Hat mit Hauptsitz in Raleigh mit mehr als 55 Niederlassungen weltweit vertreten und arbeitet mit zahlreichen Technologiefirmen, darunter mit Dell Computer, Intel und vor allem mit IBM zusammen.

Zahlen

Umgesetzt hat Red Hat in den ersten drei Monaten des Fiskaljahres 2009 156,6 Mio. US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und einem Wachstum von elf Prozent verglichen mit dem Vorquartal. Den größten Anteil am Umsatz steuerte auch im ersten Quartal 2009 der Bereich „Subscription“ bei, in welchem Red Hat einen Umsatz von 130,7 Mio. Dollar verzeichnete. Dies entspricht einem Anstieg um 27 Prozent zum Vorjahresquartal.

Netto verdiente der Distributor des Open-Souce Betriebssystems Red Hat Linux im ersten Quartal 2009 17,3 Mio. Dollar. Zum Vorjahresquartal verdiente Red Hat im ersten Quartal 2009 6,7 Prozent mehr - damals hatten die Amerikaner 16,2 Mio. Dollar erwirtschaftet. Pro Aktie ergibt sich damit ein Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie, womit Red Hat die Markterwartungen punktgenau erfüllen konnte.

Deutlich gesteigert hat Red Hat allerdings den operativen Cash-Flow, welcher im ersten Quartal 2009 63,4 Mio. Dollar betrug, ein Jahr zuvor lag dieser noch bei 39,7 Mio. Dollar. Der Bestand an liquiden Mitteln des kaum verschuldeten Unternehmens bezifferte sich per 31. Mai 2008 auf 1,35 Mrd. Dollar.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Red Hat, Hintergrundberichte, Software

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