Rambus meldet sich zurück

Donnerstag, 29. November 2007 um 12:36
Rambus

(IT-Times) Lange Zeit war vom US-Speicherspezialisten Rambus (Nasdaq: RMBS, WKN: 906870) wenig zu hören. In der Vergangenheit machte das Unternehmen eher durch Patentstreitigkeiten mit Chipherstellern Schlagzeilen.

Nun meldet sich das Unternehmen mit einem ehrgeizigen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu Wort. Im Rahmen der <img alt="undefined" src="fileadmin/img/icons/external_link_new_window.gif"></img>Terabyte Bandwidth Initiative sollen sich die Datentransferraten bei Speicherchips bis 2011 auf bis zu 1 Terabyte pro Sekunde vervielfachen. Damit sollen 32 Datentransfers pro Takt zwischen einem DRAM-Chip und einem Speichercontroller realisierbar sein. Insgesamt will Rambus eine Datentransfergeschwindigkeit von 16 GBit/s pro Leitung bzw. bei 16 Anschlüssen 32 GByte/s ermöglichen. Nach Rambus-Angaben erreichen die derzeit verfügbaren Speicherbandbreiten bei Chips gerade einmal ein Siebtel dieser Geschwindigkeit.

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mögliche Systemkonfiguration, Rambus

Allerdings wird die bahnbrechende Rambus-Technik nicht vor dem Jahr 2010 bzw. erst im Jahr 2011 Einzug in Produkte halten. Denkbar wäre beispielsweise der Einsatz dieser Technologie in die nächste Generation an Spielekonsolen. Bereits heute arbeitet die von Rambus patentierte XDR-DRAM-Technik in der Sony-Konsole PlayStation 3 (PS3). In der PS3 finden sich gleich vier XDR-Bauelemente.

Intel erwägt Einsatz der XDR-Speichertechnik


Solange diese Technik allerdings noch nicht marktreif ist, muss Rambus auf das Lizenzgeschäft mit seiner XDR-Speichertechnologie setzen. Doch auch hier konnte Rambus jüngst mit einer positiven Meldung aufwarten. So unterzeichnete man Anfang November eine Absichtserklärung mit dem US-Halbleitergiganten Intel. Der weltweit größte Halbleiterkonzern will demnach den Einsatz der XDR-Technik in Erwägung ziehen. Konkrete Pläne gibt es freilich noch nicht, doch möglich wäre ein Einsatz im Rahmen der nächsten Chip-Architektur Namens Nahelem. Auch bereitet Intel einen neuen System-Bus mit dem Namen QuickPath vor, bei dem sich der Einsatz von XDR-Technik anbieten würde.

Auch wenn Rambus mit seiner XDR-Technik nicht im Rahmen des Nehalem- zw. QuickPath-Programms zum Zuge kommt, bleibt noch eine weitere Möglichkeit. Wie Branchenkreise aus Taiwan berichten, plant Intel im zweiten Quartal 2008 einen Vorstoß im Grafikchip-Markt, um nVidia und der AMD-Tochter ATI stärker die Stirn zu bieten. Dabei könnte die XDR-Technik eine willkommene Unterstützung für Intel sein, um die Konkurrenz weiter in Schach zu halten…

Kurzportrait

Die im Jahre 1990 gegründete und im kalifornischen Los Altos ansässige Rambus ist vor allem für seine Speicherchip-Entwicklung Rambus Dynamic Random Access Memory (RDRAM) bekannt. Das Unternehmen verfügt inzwischen über mehr als 600 nationale und international anerkannte Patente im Zusammenhang mit Speichertechnologien. Die Kalifornier lizenzieren ihre Speichertechnologie an Chip- und DRAM-Hersteller weltweit und erwirtschaften den Großteil der Einnahmen über Lizenzgebühren. Gleichwohl entwickelt Rambus aber auch Software und bietet entsprechende Services an. Im Mittelpunkt steht aber die Entwicklung von DRAM-Speichertechnik, die in PCs, als auch in Spielekonsolen zum Einsatz kommt. Zu den Lizenzpartnern, welche auf Rambus-Technologie setzen, zählen neben dem weltweit größtem DRAM-Hersteller Samsung, auch Fujitsu, Elpida, Toshiba, NEC, Qimonda, Sony, sowie Intel.

Rambus schaffte in Folge einer Reihe von Lizenzabkommen in den 90er Jahren den Aufstieg als vielversprechendes Technologieunternehmen. Schon im Jahre 1992 gründete das Unternehmen mit Rambus Japan eine Zweigstelle im Land der aufgehenden Sonne. Ein Lizenzabkommen mit Intel im Jahre 1996 galt als Meilenstein in der Rambus-Unternehmensgeschichte, nachdem bereits ein Jahr zuvor Nintendo Rambus´ Bus-Interface für seine Chips verwendete.

Im Jahre 1997 folgte anschließend der Börsengang an die Technologiebörse Nasdaq. Jahre später expandierte Rambus nach Taiwan, wobei der Speicherspezialist eine weitere Niederlassung in Taipei ins Leben rief. Gleichzeitig lizenzierte Sony Rambus´ DRAM-Technologie für seinen Verkaufsschlager PlayStation 2 (PS2) und PS3.

Jahre später folgten weitere Lizenzabkommen mit dem Router-Spezialisten Juniper und dem Chiphersteller Texas Instruments (TI). Neu entwickelte Speichertechnologien sollen das Unternehmen wieder zurück auf die Erfolgsspur führen, nachdem sich Rambus in den letzten Jahren in zahlreichen Patentstreitigkeiten mit Mitbewerbern verschließ. Zuletzt kaufte Rambus Patente und ausgesuchte Vermögenswerte des Speicher-Spezialisten Velio Communications. Velio-Produkte sollen in die neue RaSer-Produktlinie mit einfließen. Mitte 2004 übernahm Rambus verschiedene Patente und Technologien von Cadence Design Systems. Im April 2005 übernahm Rambus Kern-Technologien und Patente (Interface IP) von GDA Technologies.

Zahlen

Meldung gespeichert unter: Rambus, Hintergrundberichte, Halbleiter

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