ProSiebenSat.1: Privatsender kündigt Abschreibungen von bis zu einer Viertelmilliarde Euro auf Programminhalte an
Medien und Unterhaltung
Die ProSiebenSat.1 Media S.E. (ISIN: DE000PSM7770) fokussiert sich auf die Entertainment-Aktivitäten und hat im Jahresverlauf notwendige Veränderungen angestoßen.
Joyn soll in der DACH-Region als führende werbefinanzierte Entertainment-Plattform für alle positioniert werden. Das Streaming-Angebot zählt nach Unternehmensangaben monatlich von rund 3,8 Millionen Nutzern.
Die Umsätze von Joyn sind 2023 in einem "deutlich zweistelligen Prozentbereich" gewachsen, was auch auf gestiegene Investitionen in lokale Programminhalte zurückzuführen sei.
Der Konzern hat zudem im laufenden Quartal den Anteil an lokalen Formaten sowohl im TV als auch bei Joyn erhöht, was sich positiv auf Zuschauermarktanteile und digitale Nutzung ausgewirkt habe.
Die ProSiebenSat.1 Group will ihre Programmaufwendungen im kommenden Jahr um rund 80 Mio. Euro auf etwa 1,05 Mrd. Euro erhöhen. Ab 2024 will der Sender deutlich mehr in lokale Inhalte investieren, während der Anteil von US-Lizenzinhalten verringert werden soll.
„Im März haben wir einen klaren strategischen Plan vorgestellt: Entertainment als Kern von ProSiebenSat.1, attraktive lokale und Live-Inhalte, um unsere Sender und Joyn weiter zu stärken, sowie eine verbesserte und diversifiziertere Monetarisierung", sagt Bert Habets, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media S.E.
ProSiebenSat.1 werden in Zukunft aber weiterhin US-Lizenzinhalte auf "selektiver Basis" zukaufen.
Im vierten Quartal 2023 soll daher eine Wertminderung in Höhe von bis zu 250 Mio. Euro auf das vorhandene Programmvermögen vorgenommen werden.
Hinzu komme eine Rückstellung für belastende Verträge über den Erwerb von zukünftigem Programmvermögen in Höhe von weiteren bis zu 90 Mio. Euro, hieß es.
Beide Sondereffekte werden im laufenden Geschäftsjahr 2023 nicht zu Zahlungsmittelabflüssen führen, so dass sich dadurch auch keine Veränderung der Nettofinanzverschuldung ergeben wird.
Die vorwiegend aus den belasteten Verträgen resultierenden zukünftigen Mittelabflüsse für noch zugehende Programme werden sich in den beiden kommenden Geschäftsjahren 2024 und 2025 auf insgesamt rund 50 Mio. Euro belaufen, wobei sich diese nicht ergebnismindernd auswirken sollen.
„Wir haben uns in den vergangenen Monaten schlagkräftiger ausgerichtet und sind zuversichtlich, das Jahr 2023 mit einem Wachstum im wichtigen vierten Quartal abzuschließen", sagt Martin Mildner, Finanzvorstand der ProSiebenSat.1 Media S.E.
Traditionell ist das vierte Quartal für den Gesamtjahresumsatz und den Ergebnisbeitrag das wichtigste Quartal des Jahres für die ProSiebenSat.1 Media S.E.
Die für 2024 beschlossenen zusätzlichen Programminvestitionen werden das adjusted EBITDA des Konzerns im Jahr 2024 im Entertainment-Segment belasten.
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