Oracle goes Java

Dienstag, 21. April 2009 um 13:04

Die neuen Softwarelizenzerlöse, ein wichtiger Indikator für das künftige Geschäft, schrumpften allerdings um sechs Prozent auf 1,5 Mrd. US-Dollar. Der Rückgang in diesem Geschäft konnte durch höhere Wartungs- und Serviceerlöse aufgefangen werden. So kletterte das Wartungs- und Servicegeschäft um elf Prozent auf 2,9 Mrd. US-Dollar, nachdem Oracle rund 22 Prozent der Ursprungskosten für die Software für Service und Support berechnet. Daneben beschloss Oracle die Ausschüttung einer Quartalsdividende in Höhe von fünf US-Cent je Aktie bzw. eine Jahresdividende von 20 US-Cent je Aktie.

Markt und Wettbewerb

Im Datenbankgeschäft lieferte sich Oracle in den letzten Jahren einen Wettbewerb mit dem US-Computerkonzern IBM. Auch Microsoft konnte in den vergangenen Jahren seine Position im Datenbankgeschäft zementierten, spielt jedoch bislang nur eine untergeordnet Rolle. Oracle konnte hingegen seine marktführende Stellung zuletzt wieder ausbauen und kontrolliert nahezu die Hälfte des Datenbank-Marktes (Quelle: Gartner).

Der ehemalige Datenspezialist Sybase gilt hingegen als abgeschlagen in diesem Geschäftsbereich, zumal sich der Sybase-Marktanteil in den vergangenen Jahren stetig rückläufig entwickelt hat. Im Hardware-Sektor konkurriert Oracle nach der Übernahme von Sun nunmehr auch mit Hewlett-Packard.

Durch die Übernahme von Siebel ist Oracle auch im Wachstumsmarkt Customer Relationship Management (CRM) präsent. Hier steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu den CRM-Spezialisten UpShot, Salesforce.com und Salesnet. Im Bereich Application Server konkurriert Oracle mit IBM.

Als Hauptkonkurrent der Amerikaner gilt jedoch der Walldorfer Softwarekonzern SAP, der bislang im Unternehmenssoftwaremarkt eine herausragende Stellung einnimmt. Durch die Übernahme von Business Objects hat sich die Wettbewerbssituation nochmals verschärft, nachdem Oracle zuvor den BI-Spezialisten Hyperion übernommen hatte.

Ausblick

Für das laufende vierte Fiskalquartal 2009 erwartet Oracle einen Umsatzrückgang von zehn bis 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei darin Währungseinflüsse bereits berücksichtigt sind. Die neuen Softwareerlöse werden voraussichtlich um 17 bis 27 Prozent sinken. Den Nettogewinn sieht das Unternehmen bei der Berücksichtigung von Währungseinflüssen zwischen 42 und 46 US-Cent je Aktie im laufenden Quartal. Analysten rechnen für das laufende Maiquartal mit Einnahmen von 6,46 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,44 Dollar je Aktie.

Durch die Übernahme von Sun Microsystems erhofft sich Oracle einen Gewinnbeitrag von mindestens 15 US-Cent je Aktie, nach Abschluss der Transaktion. Im ersten Jahr nach der Übernahme soll der Zukauf mehr als 1,5 Mrd. Dollar zum Gewinn beisteuern. Im zweiten Jahr soll der Gewinnbeitrag bei mehr als 2,0 Mrd. Dollar liegen.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im Mai endet, erwarten Analysten einen Umsatz von 23 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,42 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 23,4 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,49 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Unmittelbar nach der Ankündigung der Übernahme wurden Oracle-Anteile zuletzt deutlich schwächer gehandelt und beendeten den Handel mit einem Minus von 1,3 Prozent bei 18,82 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 94 Mrd. US-Dollar für den weltweit zweitgrößten Softwarehersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im Mai endet, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Gleichzeitig wird Oracle mit dem vierfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Noch hielten sich Analysten mit einer Bewertung des jüngsten Milliardenzukaufs zurück. Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen im März meldeten sich die Analysten des Hauses Barclays Capital zu Wort und stuften den Wert weiterhin mit „übergewichten“ ein. Die Analysten bekräftigten dabei ihr Kursziel von 21 US-Dollar. Die Barclays-Banker gehen davon aus, dass Oracle weiter Marktanteile im Softwaremarkt gewinnen wird.

Auch die Analysten der Citigroup äußerten sich Mitte März weiter zuversichtlich und raten Anlegern weiterhin zum Kauf der Papiere. Die Citibanker verwiesen insbesondere auf die beeindruckenden Gewinnmargen bei Oracle, die gegenüber dem Vorjahr um 510 Basispunkte auf 46,4 Prozent zugelegt hätten. Das langfristige Ziel eines Gewinnmargenniveaus von 50 Prozent rücke damit näher. Die Analysten führen den Erfolg des US-Softwarehauses nicht zuletzt auf seine breite Kundenbasis zurück. Oracle betreute zuletzt 320.000 Kunden. Durch die höhere Penetrationsrate im Wartungsgeschäft erhöht sich auch die Gesamtprofitabilität des Konzerns, so das Fazit der Citibanker. Insgesamt sehen die Analysten ein Kursziel von 21 US-Dollar für den Wert.

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