Medion versucht sich als Designer und Dienstleister

Donnerstag, 17. Dezember 2009 um 14:13
Medion

(IT-Times) - Pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft sind auch die Regale der Discounter Aldi & Co mit Unterhaltungselektronik gefüllt. Ganz vorne mit dabei ist der Unterhaltungselektronikhersteller Medion AG (WKN: 660500).

Schon vor dem Höhepunkt der diesjährigen Weihnachtssaison hat Medion beispielsweise mit dem Medion Akoya P7340D einen neuen PC bestückt mit dem Betriebssystem Windows 7 für 599 Euro ins Rennen geschickt. Weitere Elektronikprodukte wie etwa ein neuer LCD-Flachbildfernseher (Medion Life E12000) mit integriertem DVB-T-Tuner und DVD-Player sowie ein neues Navi (Medion GoPal P4635) runden das Medion-Weihnachtsangebot ab.

Medion legt beim Design seiner Produkte nach


Daneben hat Medion auch beim Design seiner Produkte zugelegt. Anders als in den vergangenen Jahren wirken Medion-Produkte heute nicht mehr schnöde und gewöhnlich, sondern kommen in einem hochwertig wirkenden Design daher, womit sich der Hersteller an Premium-Marken heranpirscht. Dennoch bleibt das Geschäft weiter schwierig, denn auch die Konkurrenz schläft nicht.

Bestes Beispiel ist der Computerbereich. Inzwischen hat auch Dell die Chancen im Einzelhandel erkannt und kooperiert hier zu Lande mit dem Aldi-Konkurrenten Lidl. Dabei kann Dell seine Größe und seine Profitabilität in die Wagschale werfen, um andere Wettbewerber unter Druck zu setzen. Der intensive Wettbewerb hat in den letzten Jahren auch deutliche Spuren in der Medion-Bilanz hinterlassen. Setzte der Essener Konzern im Jahr 2003 noch knapp drei Mrd. Euro um, dürften es in diesem Jahr etwas mehr als eine Mrd. Euro werden.

Medion versucht sich als Dienstleister


Daher verwundert es nicht, dass Medion versucht als Dienstleister seine Chancen zu nutzen. Die Mehrheit seines Ebits erwirtschaftet Medion schon heute im Dienstleistungsgeschäft, weiß etwa Equinet-Analyst Stephan Stimmroß. Während die Gewinnmarge im Hardwaregeschäft bei etwa einem Prozent liegt, kommt das Unternehmen mit seinem Co-Mobilfunkangebot Aldi Talk auf Margen von fünf Prozent, schätzt Stimmroß gegenüber dem Branchendienst Börse Online. Die Kundenzahlen können sich mit mehr als fünf Mio. Mobilfunknutzer ebenfalls sehen lassen.

Diese Zahlen könnten in den nächsten Monaten weiter klettern, denn pünktlich zum Weihnachtsgeschäft hat Aldi in Zusammenarbeit mit Medionmobile die Preise für den Mobilfunkservice Aldi Talk von 12 auf 11 Cent pro Minute gesenkt. Auch SMS können für elf Cent pro Kurznachricht verschickt werden. Gespräche unter Medion-Kunden kosten nur noch drei Cent pro Minute.

Zudem ist für 2010 ein weiterer Ausbau des Angebots geplant. Nachdem Medion seine Mobilfunkdienste bislang nur in Deutschland, Belgien und den Niederlanden anbietet, soll im nächsten Jahr Frankreich als neuer Markt hinzukommen…

Kurzportrait

Die in Essen ansässige Medion AG wurde vor über 20 Jahren gegründet und ist seither mit seinem Geschäftsmodell erfolgreich im Markt vertreten. Das Unternehmen tritt als Entwickler und Händler von verschiedensten Elektronik-, Multimedia- und Telekommunikationsgeräten auf.

Medion will dabei mit modernen Design und sehr wettbewerbsfähigen Preisen punkten und damit insbesondere dem Privatanwender ein sehr günstiges Preis-Leistungsverhältnis bieten. Im Vordergrund steht dabei das „Build-to-Order“ Prinzip, um hohe Lagerhaltungskosten zu vermeiden. Dabei produziert Medion erst Ware in einer entsprechenden Stückzahl, wenn entsprechende Bestellungen von Handelspartnern vorliegen. Diesen Kostenvorteil will das Unternehmen auch an seine Kunden weitergeben Zu den Handelspartnern und Kunden des Unternehmens gehören namhafte Discounter wie Aldi und real, aber auch Tchibo, Plus, Interdiscount, Marktkauf, Media Markt und Kartstadt.

Im Produktangebot hat sich Medion vor allem auf drei Kernbereiche spezialisiert: Multimedia (PCs, Notebooks, Flachbildschirme, Scanner, Drucker Software, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik (TV, DVD-Player und Recorder) sowie Kommunikationstechnik (Decoder, SAT-Systeme, Telefone, Anrufbeantworter).

Medion vertreibt dabei seine Produkte nicht nur unter seinem eigenen Markennamen, sondern auch unter den Labels von Microstar, Micromaxx, Lifetec, Life, Cybercom und Tevion.

Einen wichtigen Bestandteil und Wettbewerbsvorteil sieht das Unternehmen in seinem umfangreichen After-Sales-Service. Hierfür stellt Medion eine 365-Tage-Hotline im eigenen Call-Center zur Verfügung, um den Support für seine Produkte zu gewährleisten.

Nachdem sich Medion zunächst auf die Eroberung des deutschen Marktes bzw. den Märkten in Westeuropa konzentrierte, will das Unternehmen auch im Ausland stärker Fuß fassen. So unterhält das Unternehmen heute Niederlassungen in den USA, Hongkong und in Australien. Der Medion-Gründer Gerd Bachmann hält nach wie vor mit über 61 Prozent die Mehrheit an Medion.

Zahlen

Der Umsatz des dritten Quartals 2009 verringerte sich demnach um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 354,4 Mio. Euro und summierte sich somit auf 329,8 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) lag bei 4,1 Mio. Euro nach 5,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Meldung gespeichert unter: Medion, Hintergrundberichte, Telekommunikation, Hardware

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...