Medion versucht sich als Designer und Dienstleister

Der Umsatz der ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres lag bei 924 Mio. Euro nach 1,07 Mrd. Euro in 2008. Davon wurden 704 Mio. Euro auf dem deutschen Markt erzielt, das Ausland trug weitere 220 Mio. Euro zum Umsatz bei. In 2008 lagen die entsprechenden Werte bei 702 Mio. Euro bzw. bei 375 Mio. Euro. Im Projektgeschäft erwirtschaftete Medion einen Umsatz von 649 Mio. Euro (2008: 833 Mio. Euro). Weitere 276 Mio. Euro wurden im Direktgeschäft generiert. Hier lag der Vorjahreswert bei 244 Mio. Euro.

Medion meldete ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von acht Mio. Euro nach 17 Mio. Euro in den ersten neun Monaten 2008. Das Nettoergebnis belief sich auf sieben Mio. Euro und lag damit ebenfalls unter dem Vorjahreswert von 14 Mio. Euro. Dies hatte zur Folge, dass sich das Ergebnis je Aktie von 30 Cent auf nunmehr 15 Cent halbierte.

Medion steht als Hardware-Hersteller und Entwickler nicht nur im Wettbewerb mit anderen IT-Händlern wie Conrad, sondern insbesondere auch in direkter Konkurrenz zu anderen großen Markenherstellern wie Dell, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard, Asustek Computer, Acer und viele mehr.

Neben dem Computergeschäft, bietet Medion aber auch Unterhaltungselektronik an und steht mit seinem Produktangebot an Flachbildfernsehern und DVD-Playern im direkten Wettbewerb zu Global Playern wie Sony und Samsung Electronics.

Auch im Bereich Kommunikationstechnik hat sich Medion inzwischen mit einem eigenen Produktangebot etabliert. Hier sieht sich das Unternehmen mit seinen eigenen Decodern, SAT-Systeme und Telefonen ebenfalls großer Wettbewerber wie der Deutschen Telekom und Nokia gegenüber. Nachdem Medion aber auch portable Navigationssysteme der Marke Medion vertreibt, steht das Unternehmen auch im Wettbewerb mit Anbietern wie TomTom und Garmin.

Neben traditionellen Markenherstellern, steht Medion aber auch im direkten Wettbewerb mit anderen No-Name-Herstellern, die Unterhaltungselektronik zum günstigen Preis produzieren und in Discount-Märkten wie Aldi verkaufen.

Medion sprach bezüglich des nun beendeten dritten Quartals 2009 von einer „Stabilisation“ der Ergebnisse. Nach einem Umsatzrückgang um 18 Prozent im ersten Halbjahr 2009 sei nun eine Erholung sichtbar.

Ging man bisher von einem Rückgang gegenüber dem Ergebnis aus 2008 von 15 Prozent aus, soll dieser nun noch bei 13 Prozent liegen. Dabei hält das Unternehmen an der EBIT-Prognose von 15 Mio. Euro für das Gesamtjahr 2009 fest. Analysten rechnen bei Medion für das Jahr 2009 mit einem Nettogewinn von 0,34 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2010 auf 0,46 Euro je Anteil steigen soll.

Zuletzt präsentierten sich Medion-Aktien im Frankfurter Xetra-Handel leichter bei 7,43 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 360 Mio. Euro für den Hersteller von Unterhaltungselektronik ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das kommende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16.

Die Analysten aus dem Hause Commerzbank & Markets empfehlen Anlegern Medion-Aktien weiter zu halten. Dabei erwarten die Commerzbanker eine Seitwärtsbewegung für die Papiere und sehen ein Kursziel von 7,5 Euro für den Wert. Zwar seien die jüngsten Kampagnen bei Aldi offenbar gut angelaufen, allerdings scheint das Weihnachtsgeschäft für Medion nicht den erhofften großen Anstieg zu bringen, schreiben die Analysten. Mit dafür verantwortlich seien unter anderem auch Marketingaktionen der Wettbewerber. Im Frühjahr 2010 rechnen die Analysten zudem mit neuen Design-Notebooks und mit neuen TV-Produkten von Medion pünktlich zur Fußball-WM im Sommer 2010.

Die Analysten beim Bankhaus Lampe stufen Medion-Aktien ebenfalls weiter mit „halten“ ein. Im dritten Quartal 2009 haben sich die Geschäfte bei Medion besser entwickelt, als dies von Analysten erwartet worden war, heißt es. Wachstumstreiber sei vor allem das Direktgeschäft gewesen, wobei Medion vor allem von seiner endkundenbezogenen Ausrichtung profitiert habe. Für das laufende Gesamtjahr rechnen die Analysten bei Medion mit einem Umsatzrückgang von 14 bis 12 Prozent. Insgesamt heben die Banker ihr Kursziel für das Papier von 8,0 auf 8,50 Euro an.