Medion kehrt auf den Wachstumskurs zurück - Tablet PC erst im Jahr 2011?

Donnerstag, 25. November 2010 um 13:38
Medion

(IT-Times) - Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und Unterhaltungselektronikhersteller wie die Medion AG (WKN: 660500) freuen sich auf die lukrativste Zeit des Jahres. Hoch im Kurs bei den Konsumenten standen zuletzt insbesondere Notebooks, die auch das Medion-Geschäft beflügelten. Daneben profitierte Medion eigenen Angaben zufolge zuletzt von der Weiterentwicklung seines Direktvertriebsgeschäft, wodurch Medion seine Abhängigkeit von Discountern wie Aldi weiter verringern will.

Insgesamt erwartet das Medion-Management im laufenden Jahr ein Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent, sowie einen Ergebnisanstieg um 25 Prozent. Damit sich das Wachstum im nächsten Jahr weiter fortsetzt, wird Medion weiterhin innovativ bleiben müssen. Im Frühjahr 2010 stellte Medion den Tablet-Prototypen Akoya Smartpad vor.

Tablet PC aus dem Hause Medion lässt auf sich warten


Statt einem billigen iPad-Clone ins Rennen zu schicken, will Medion mit dem Akoya Smartpad ein wirklich innovatives und ausgereiftes Produkt auf den Markt bringen, dass sich vom iPad-Erfolgsschlager abgrenzt. Unter anderem soll der Medion Tablet über einen Standfuß verfügen und damit leichter bedienbar sein. Zudem soll der Akoya Smartpad über eine integrierte Webcam verfügen, ein Feature, das dem iPad fehlt. Ein integrierter Fingerabdruck-Scanner soll für eine sichere Authentifizierung sorgen - wichtig für den Einsatz in Unternehmen. Zudem soll der Akoya Smartpad über mehr Anschlüsse verfügen, als der Kassenschlager aus dem Hause Apple.

Ursprünglich sollte das Gerät noch vor Weihnachten auf den Markt kommen, doch zuletzt wurde es still um das Tablet PC Projekt. Der Fehlschlag von Neofonie mit seinem WeTab Tablet PC dürfte Medion eine Warnung sein. Tester bezeichneten das Neofonie-Gerät als unausgereift und wenig effektiv. Darüber hinaus hat der WeTab noch einen weiteren großen Wettbewerbsnachteil. Während für den iPad im Apple App Store mehrere zehntausend Apps zur Verfügung stehen, waren zuletzt für den WeTab kaum Zusatzanwendungen verfügbar - inzwischen hat sich Neofonie auch aus dem Projekt zurückgezogen.

Will Medion mit seinem Produkt eine Chance im Zukunftsmarkt Tablet PC haben, muss das Unternehmen auf Android setzen. Allerdings wird die für Tablet PC optimierte Android Version 3.0 (Gingerbread) voraussichtlich erst im Dezember verfügbar sein. Grund genug aber für Medion das Tablet PC Projekt zu verschieben, auch wenn Medion dadurch das lukrative Weihnachtsgeschäft verpassen würde, denn einen Fehlschlag a la WeTab kann sich Medion aufgrund seines inzwischen aufgebauten Images nicht leisten...

Kurzportrait

Die in Essen ansässige Medion AG wurde vor über 20 Jahren gegründet und ist seither mit seinem Geschäftsmodell erfolgreich im Markt vertreten. Das Unternehmen tritt als Entwickler und Händler von verschiedensten Elektronik-, Multimedia- und Telekommunikationsgeräten auf.

Medion will dabei mit modernen Design und sehr wettbewerbsfähigen Preisen punkten und damit insbesondere dem Privatanwender ein sehr günstiges Preis-Leistungsverhältnis bieten. Im Vordergrund steht dabei das "Build-to-Order" Prinzip, um hohe Lagerhaltungskosten zu vermeiden. Dabei produziert Medion erst Ware in einer entsprechenden Stückzahl, wenn entsprechende Bestellungen von Handelspartnern vorliegen. Diesen Kostenvorteil will das Unternehmen auch an seine Kunden weitergeben Zu den Handelspartnern und Kunden des Unternehmens gehören namhafte Discounter wie Aldi und real, aber auch Tchibo, Plus, Interdiscount, Marktkauf, Media Markt und Kartstadt.

Im Produktangebot hat sich Medion vor allem auf drei Kernbereiche spezialisiert: Multimedia (PCs, Notebooks, Flachbildschirme, Scanner, Drucker Software, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik (TV, DVD-Player und Recorder) sowie Kommunikationstechnik (Decoder, SAT-Systeme, Telefone, Anrufbeantworter).

Medion vertreibt dabei seine Produkte nicht nur unter seinem eigenen Markennamen, sondern auch unter den Labels von Microstar, Micromaxx, Lifetec, Life, Cybercom und Tevion.

Einen wichtigen Bestandteil und Wettbewerbsvorteil sieht das Unternehmen in seinem umfangreichen After-Sales-Service. Hierfür stellt Medion eine 365-Tage-Hotline im eigenen Call-Center zur Verfügung, um den Support für seine Produkte zu gewährleisten.

Nachdem sich Medion zunächst auf die Eroberung des deutschen Marktes bzw. den Märkten in Westeuropa konzentrierte, will das Unternehmen auch im Ausland stärker Fuß fassen. So unterhält das Unternehmen heute Niederlassungen in den USA, Hongkong und in Australien. Der Medion-Gründer Gerd Bachmann hält nach wie vor mit über 61 Prozent die Mehrheit an Medion.

Zahlen

Medion hat in den ersten neuen Monaten 2010 seinen Umsatz um 22 Prozent auf über 1,1 Mrd. Euro steigern können. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern zog sogar um 51 Prozent auf 11,8 Mio. Euro an. Das Nettoergebnis legte um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 8,6 Mio. Euro zu, wie das Unternehmen mitteilte.

Meldung gespeichert unter: Medion, Hintergrundberichte, Hardware

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