LDK Solar: Top-Hersteller sollen in 2013 wieder profitabel sein

Donnerstag, 5. Juli 2012 um 13:44
LDK Solar Co.

(IT-Times) - Die Aktien der chinesischen LDK Solar schossen zuletzt um sieben Prozent in die Höhe. Grund für den Kurssprung ist die Solar-Offensive der chinesischen Regierung. Peking will den einheimischen Anbietern mit einem ehrgeizigen Solar-Ausbauprogramm unter die Arme greifen.

China will 21 Gigawatt bis 2015 installieren


Nachdem einheimische Solaranbieter wie Chinas zweitgrößter Solar-Waferhersteller LDK Solar (NYSE: LDK, WKN: A0MSNX) tief in die roten Zahlen gerutscht ist und aufgrund der vorhandenen Überkapazitäten kein Ende der Misere in Sicht ist, will Peking mit einem Ausbauprogramm der Solartechnik zu neuer Blüte verhelfen. Gleichzeitig sollen dadurch die massiven Überkapazitäten, die durch den Wegfall der Nachfrage in Europa entstanden sind, kompensiert werden.

Geplant ist nunmehr die Installation von Solarenergieprojekten von 21 Gigawatt bis 2015, so die China Daily. Der ursprüngliche Plan sah lediglich die Installation von 5 Gigawatt bis 2015 und 20 Gigawatt bis 2020 vor. Mit dem massiven Preisverfall bei Solarmodulen wird Solartechnik nunmehr massentauglich, glaubt Solarbuzz Senior Analyst Lian Rui. Auch das neue Installationsziel hält der Analyst eher für sehr konservativ, vielmehr dürften die Solar-Installationen bis 2015 in China die Marke von 30 Gigawatt überschreiten, glaubt der Solarexperte.

Weiterer Preisverfall in 2012 erwartet - Top-Hersteller sollen in 2013 wieder profitabel sein


Derweil dürfte sich der massive Preisverfall in der Industrie auch in 2013 weiter fortsetzen. Solarbuzz-Marktforscher rechnen in 2012 mit einem weiteren Preisverfall von 48 Prozent bei Polysilizium und mit 56 Prozent bei Solar-Wafern. Nach 2012 dürfte sich der Preisverfall auf sieben Prozent erheblich verlangsamen. Die durchschnittlichen Polysilizium-Preise sehen die Solaranalysten in 2013 bei 23 US-Dollar pro Kilo, den Preis für Solar-Wafer bei 0,25 US-Dollar per Watt.

Nur die Top-Hersteller werden dazu in der Lage sein, ihre Produktionskosten diesem Preisniveau anzupassen, glaubt man bei Solarbuzz. Die meisten Solaranbieter werden den Rückgang aber nicht überleben. Nur für Anbieter, die über eine kostengünstige eigene Polysilizium-Versorgung verfügen, dürfte die Rechnung aufgehen. Diese würden bereits jetzt schon Gewinnmargen von 12 Prozent und mehr in 2013 ins Auge fassen, heißt es bei Solarbuzz. In einem Marktumfeld, das von niedrigen Preisen für Polysilizium und Solar-Wafer geprägt ist, sei Kostenreduktion kritisch für das Überleben und den weiteren Erfolg, so das Fazit der Solarbuzz-Marktforscher.

LDK Solar hat auf diese Entwicklung bereits reagiert. Allein in diesem Jahr fielen bereits mehr als 5.500 Stellen weg. Seit Ende 2011 wurden 22 Prozent der Arbeitsplätze gestrichen, wie LDK Solar Chief Operations Officer Xingxue Tong im Frühjahr bestätigte. Weitere Stellenstreichungen scheinen möglich bzw. sogar notwendig, will das Unternehmen in 2013 wieder in die Gewinnzone.

Kurzportrait

Die im Jahre 2006 gegründete LDK Solar, ansässig im High Tech Industry Park in Xinyu, gilt inzwischen als einer der größten Hersteller von Silizium-Wafer in China. Das Unternehmen stellt diese nicht nur in seinen eigenen Fabriken her, sondern vermarktet diese auch weltweit an Hersteller. Inzwischen stellt LDK Solar nicht nur Solar-Wafer her, sondern auch Solarmodule.

Silizium-Wafer sind ein wichtiger Kernbestandteil, um Solarzellen und Solarmodule zu produzieren. LDK Solar stellt insbesondere multi- und monokristalline Silizium-Wafer in drei gängigen Größen her: 125x125 Millimeter, sowie 150x150 Millimeter als auch in der Größe 156x156 Millimeter. Der Herstellungsprozess ist insbesondere in zwei Kernschritten unterteilt. Ingot-Produktion und Wafer-Produktion. Das Unternehmen fertigt auch Polysilizum-Ingots, die ebenfalls bei der Herstellung von Solarzellen auf Polysilizium-Basis zum Einsatz kommen.

Daneben bietet LDK Solar auch Prozessservices für Solarzellen- und Modulehersteller an. Das Unternehmen fertigt für Firmen entsprechende Wafer, wenn diese eigenes Material (Ingots, Silizium) anliefern. Nach der Verarbeitung werden fertige Silizium-Wafer wieder an die Firmen zurückgesandt.

Zuletzt unterzeichnete LDK Solar einen Vertrag mit der chinesischen JYT Corporation, um Produktionsanlagen zu erwerben. Um sein Geschäft zu betreiben, unterhält LDK Solar verschiedene Tochterfirmen, darunter Jiangxi LDK Solar, Jiangxi LDK Silicon und Jiangxi LDK Polysilicon und die deutsche LDK Solar Germany Holding GmbH.

Durch den Bau neuer Produktionsanlagen in der Jiangxi Provinz will LDK seinen Produktionsausstoß in den nächsten Jahren drastisch steigern. Von 420 Megawatt in 2007, soll die Produktionskapazität in den nächsten Jahren bis 2010 auf 3,2 Gigawatt steigen. Mitte 2009 verstärkte LDK Solar seine Präsenz in Italien und übernahm mehrheitlich die italienische Solar Green Technology SpA. Anfang 2010 übernahm LDK eine Fertigungsfabrik für Solarmodule von der chinesischen Best Solar, womit sich LDK vertikal im Markt aufstellt. Anfang 2011 verstärkte sich LDK im US-Solarmarkt und übernahm die Mehrheit am amerikanischen Solarspezialisten Solar Power Inc (SPI). Anfang 2012 übernahm LDK Solar die deutsche Sunways AG. Mitte 2012 verkaufte LDK Solar seine Einheit Solar Green Technologies an Solar Power.

Zahlen

Für das vergangene erste Quartal 2012 meldete LDK Solar einen Umsatz von 200,1 Mio. US-Dollar, der damit gegenüber dem Vorjahresquartal (766,3 Mio. Dollar) fast um 75 Prozent fiel. Das operative Ergebnis nahm von plus 196,1 Mio. Dollar in 2011 auf minus 135,8 Mio. Dollar ab.

Meldung gespeichert unter: LDK Solar Co., Hintergrundberichte, Solartechnik

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