KongZhong leidet unter China Mobile

Mittwoch, 23. Mai 2007 um 12:33
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(IT-Times) Die Aussagen aus dem chinesischen Kulturministerium Mitte Mai ließen nichts Gutes erahnen. Der Ministerium-Offizielle Tuo Zuhai warf den chinesischen Mobilfunkgiganten China Mobile und China Unicom vor, die Entwicklung der chinesischen Mobilfunkserviceindustrie zu behindern. China Mobile sei inzwischen ein Bremsklotz für die Industrie geworden, hieß es. Tuo Zuhai sieht in einem fairen Wettbewerb zwischen den einzelnen Telekombetreibern den Schlüssel für eine Lösung der aktuellen Krise.

Die Auswirkungen der aktuellen Entwicklung bekam bereits der führende Mobilfunk-Serviceanbieter KongZhong (Nasdaq: KONG, WKN: A0B6S>) zu spüren. Nachdem China Mobile seit Mitte Mai seinen eigenen mobilen Mehrwertdienst vermarktet, warnte der Anbieter von sogenannten Wireless Value Added Services (WVAS) vor einem schwachen Juniquartal, wobei insbesondere im Bereich Multimedia-Messaging-Service (MMS) mit einem weiteren Umsatzeinbruch von 30 bis 40 Prozent zu rechnen sei. KongZhong-Aktien reagierten hierauf mit einem kräftigen Kurseinbruch von mehr als 25 Prozent.

Kong.net soll zum größten Mobilfunk-Portal avancieren


Um die Schwäche im WVAS-Geschäft zu kompensieren, setzt KongZhong zunehmend auf sein Mobilfunk-Portal Kong.net. Im laufenden Jahr will KongZhong 15 Mio. Dollar in den Ausbau des Internet-Portals investieren. In diesem Zusammenhang will man auch die Erlöse aus dem Bereich Mobilfunk-Werbung deutlich steigern. Die Einnahmen in diesem Bereich sollen sich im laufenden Jahr auf 1,0 Mio. Dollar verfünffachen, heißt es aus dem Management.

Auch sonst will man unabhängiger von den Verträgen mit Mobilfunkanbietern werden. Mitte März startete KongZhong mit Ko.cn seine eigene mobile Internet-Community. Eine Marketingkampagne soll die neue Plattform zu einem höheren Bekanntheitsgrad verhelfen und Synergien zwischen Kong.net und Ko.cn ermöglichen, womit Kong.net zum größten mobilen Internet-Portal in China aufsteigen soll.

Kurzportrait

Die in der chinesischen Hauptstadt Beijing ansässige KongZhong, ging ursprünglich aus der im Jahre 2002 gegründeten Communication Over The Air hervor. Die Umbenennung in KongZhong erfolgte schließlich im März 2004. Wenige Monate später vollzog das Unternehmen den Gang an die Technologiebörse Nasdaq.

Heute gilt KongZhong als Chinas führender 2.5G-Serviceanbieter. Der Mobilfunkspezialist bietet daher neben Mobilfunkspiele, auch Bilder, Wallpaper, Klingeltöne, Kalender und andere Gimmicks für das Mobilfunktelefon an. Über seine Einheit KongZhong Information Technologies (Beijing) bietet das Unternehmen aber auch internationale Nachrichten, sowie News aus den Bereichen Sport, Unterhaltung und Lifestyle an, welche sich der Nutzer via Abonnement auf das Handy holen kann. Community-Dienste wie interaktive Chats, Diskussionsforen, Fotoalben und Dating-Services runden das Produktangebot KongZhongs ab. Hier zeigt das Unternehmen insbesondere mit seinem Mobilfunk-Portal Kong.net Flagge. Seit Frühjahr 2007 ist man im Community-Bereich mit dem Portal Ko.cn präsent. Insgesamt verzeichnet KongZhong für seine Dienste inzwischen mehr als zehn Mio. Abonnenten.

Die Dienste werden dabei über die Netze verschiedener Mobilfunkbetreiber angeboten. Zu den Kooperationspartnern gehören neben China Mobile, auch China United Telecommunications Corp sowie die China Netcom Group. 2.5G-Serviceprodukte zeichneten zuletzt für mehr als die Hälfte der gesamten KongZhong-Umsätze verantwortlich. Die beiden Firmengründer Yunfan Zhou (CEO) und Nick Yang (Präsident) halten jeweils 20 Prozent der Anteile an der Gesellschaft. Gleichzeitig sind sowohl die China Assets und Draper Fisher Jurvetson finanziell bei KongZhong involviert.

Nachdem KongZhong im Februar dieses Jahres den Mobilfunkspezialisten Beijing Wireless Interactive Corp übernahm, verstärkte sich der 2.5G-Spezialist im Mai erneut durch die Übernahme des Mobilfunkspieleentwicklers Tianjin Mammoth Technology Company. Nachdem sich KongZhong von seiner Beteiligung an dem Social-Networkdienst eFriends trennte, kaufte das Unternehmen im Januar den 2G-Mobilfunkserviceanbieter Sharp Edge Group.

Zahlen

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2007 musste KongZhong einen Umsatzrückgang zum Vorjahresquartal in Höhe von 28 Prozent hinnehmen. Der Umsatz summierte sich insgesamt auf 20,13 Mio. Dollar und lag damit innerhalb der zuvor getätigten Prognosen des Unternehmens.

Der Gesamtumsatz teilte sich mit 46 bzw. 54 Prozent auf die beiden Geschäftsbereiche 2.5G-Services und 2.0G-Services auf. Im 2.5G-Segment fiel der Umsatz verglichen zum Vorjahresquartal um 48 Prozent.

Meldung gespeichert unter: KongZhong, Hintergrundberichte, Telekommunikation

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