Joe Tsai: "Alibaba muss sich neu erfinden" – Strategiewechsel nach schwachen Quartalen

Joe Tsai, Chairman und Mitbegründer der Alibaba Group Holding Ltd. (NYSE: BABA, ISIN: US01609W1027), führt die schwächelnde Leistung des Konzerns in den letzten Jahren auf die Vernachlässigung der Benutzererfahrung zurück.

In einem Interview von Nicolai Tangen, CEO des norwegischen Staatsfonds, sagte Tsai, dass nach einer internen Überprüfung erkannt wurde, dass das Benutzererlebnis vernachlässigt und kein Mehrwert für Benutzer geschaffen worden ist.

Nach der internen Revision wurden allgemeine organisatorische Änderungen vorgenommen und Yongming Wu, der zwölf Jahre jünger als Tsai ist, zum neuen CEO ernannt. Wu soll sich wieder mehr auf das Benutzererlebnis konzentrieren.

Tsai wies auch darauf hin, dass die Sparquote in China relativ hoch sei, gleichzeitig aber das Privatvermögen hauptsächlich an Immobilien gebunden, sodass die Menschen tendenziell mehr sparen und weniger ausgeben, wenn die Immobilienpreise fallen.

Er glaubt zudem, dass es einer Wiederherstellung des Vertrauens der Öffentlichkeit bedarf, um die Verbrauchernachfrage im Land der Mitte wieder anzukurbeln. Im Februar 2024 sprach er von positiven Signalen bei Alibaba.

Der Internetkonzern sagte zuletzt auch den Börsengang der Logistiksparte Cainiao ab. Der norwegische Staasfonds hält einen Anteil von zwei Prozent an der Alibaba Group Holding Ltd., die einer der größten Beteiligungen des Fonds in Asien ist.

Tsai sagte zudem, dass China langfristig High-End-GPUs mit eigener Kapazität herstellen muss. Die USA haben im Oktober 2023 ein strenges Verbot gegen Chiphersteller wie Nvidia verhängt, High-End-Chips an Unternehmen auf dem chinesischen Festland zu liefern.