Japan: Säbelrasseln gegen illegale Musikdownloads

Durch die steigende Verbreitung von mobilen Internetdiensten sieht sich Japan nun allerdings mit einem anderen Problem konfrontiert: Dem illegalen Tausch von Musikdateien über Mobiltelefone. Dies soll nun, so eine Meldung der Financial Times, durch eine neue Softwarelösung unterbunden werden. Sowohl die japanische Musikindustrie als auch Betreiber von Portalen für mobile Mehrwert- und Downloaddienste sollen an einer entsprechenden Lösung feilen.

Ab 2011 könnte dann die entsprechende Software auf allen Mobiltelefonen, welche in den Handel kommen, vorinstalliert sein. Wird ein Musikstück genutzt, gleicht das Programm die Daten ab und überprüft, ob die Datei legal erworben oder illegal kopiert wurde. Im letzteren Fall ist ein Abspielen der Datei dann nicht mehr möglich. Während die Vorinstallation einer entsprechenden Anwendung für Hersteller von Mobiltelefonen keinen großartigen Mehraufwand bedeuten dürfte, könnte für die Musikindustrie die Trendwende eingeläutet werden.

Sony Music, die Musiksparte der Sony Corp. (WKN: 853687), könnte von der neue Regelung genauso profitieren wie auch andere große internationale Labels. Es bleibt allerdings die Frage im Raum stehen, ob Japan nicht die Rechnung ohne die Nutzer von Musikdownloads gemacht hat. In der Vergangenheit zeigte sich mehrfach, dass findige Programmierer und Hacker scheinbar sichere Systeme relativ schnell knacken konnten. Ein Beispiel ist das iPhone, das in den USA eigentlich nur mit einem Vertrag von AT&T verwendet werden kann. Kurz nach der Markteinführung fand sich allerdings im Internet die Anleitung zur Umgehung der SIM-Karten-Sperre, so dass auch Karten anderer Netzbetreiber verwendet werden können. (kat/rem)