iSuppli: Temporäre Erholung für Chip-Preise erwartet

Laut iSuppli seien die zu erwartenden steigenden Preise dabei in erster Linie auf die Strategie der Chip-Hersteller in der Krise zurück zu führen. Nachdem die Branche bereits seit längerem mit zu hohen Produktionsvolumen bei einer geringen Nachfrage zu kämpfe hatte, zogen zahlreiche Hersteller zu Jahresbeginn die Notbremse. Die Fertigungskapazitäten für Halbleiter wurden zum Teil drastisch reduziert, Unternehmen setzten auf Kurzarbeit oder temporäre Produktionsstops. Nachdem die Kunden der Chiphersteller zuerst bemüht waren, die Lagerbestände zu reduzieren, sind nun bei den meisten Unternehmen neue Investitionen in Halbleiter unvermeidlich geworden. Dies führe, eben bedingt durch das im Vergleich zum Vorjahr geringere Angebot, zu einer Preiserholung, erklärten die Marktforscher von iSuppli. 

Ausruhen können sich die Chiphersteller auf dieser Entwicklung allerdings nicht. Es sei davon auszugehen, dass es sich bei den gestiegenen Preisen für Halbleiter und elektronische Komponenten um einen temporären Effekt handele. Für das vierte Quartal wird dann wieder mit einem Rückgang des durchschnittlichen Chippreises um rund 0,2 Prozent gerechnet. Getragen wird die Preiserholung bei Chips unter anderem durch eine starke Nachfrage nach DRAM-Produkten, die rund 9,1 Prozent des internationalen Chipabsatzes ausmachten. Aber auch in zahlreichen anderen Sparten sei jedenfalls temporär mit einer Erholung der Nachfrage zu rechnen. (kat/rem)