Intel - Durchbruch im Mobile-Bereich lässt weiter auf sich warten

Prozessoren und Mobile-Chips

Donnerstag, 17. Oktober 2013 um 13:01
Intel Logo

(IT-Times) - Der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel legte zuletzt durchwachsende Geschäftszahlen vor. Das Unternehmen tut sich weiterhin schwer mit dem Strukturwandel in der PC-Industrie. Der Boom bei Smartphones und Tablets ging bislang weitgehend an Intel vorbei - dies soll sich mit der kommenden Chip-Generation ändern.

Haswell soll für günstige Tablets und Notebooks sorgen
Schon in diesem Weihnachtsgeschäft sollen eine Reihe von PC-Produkten mit den neuen Intel Haswell- und Bay Trail Prozessoren verfügbar sein. Diese Prozessorgeneration verspricht mehr Leistung bei weniger Stromverbrauch. So erwartet Intel CEO Brian Krzanich pünktlich zum diesjährigen Weihnachtsgeschäft Haswell-Tablets, die bereits für 99 US-Dollar verfügbar sind. Ebenso dürften Haswell-Laptops bereits für 299 US-Dollar zu haben sein, Tablet-Hybriden, die auch als Notebook verwendet werden können, sollen 349 US-Dollar kosten.

Die mit einem Touchscreen ausgerüsteten Laptops mit Haswell-Prozessoren sollen die zweifache Grafik-Performance aufweisen, wobei auch der Akku um 50 Prozent länger halten soll als vorgehende Versionen, verspricht Intel (Nasdaq: INTC, WKN: 855681). In Bezug auf seine neue Bay Trail Chipgeneration erwartet Intel acht bis zehn Modelle zu Preisen von rund 299 US-Dollar am Markt.

Broadwell verzögert sich
Einen Rückschlag muss Intel dagegen bei seiner kommenden 14-Nanometer-Chipgeneration Generation mit dem Codenamen Broadwell vermelden. Wie es im Conference Call mit Analysten heißt, wird sich die Markteinführung von Broadwell aufgrund technischer Probleme um drei Monate verzögern.

Die Produktion der neuen Broadwell-Chips soll nunmehr im ersten Quartal 2014 anlaufen, so Krazanich. Die ersten Produkte mit dem neuen Broadwell-Chip sollen dann in der zweiten Jahreshälfte 2014 in den Händen der Kunden liegen.

Broadwell wird auf Basis des 14-Nanometer-Fertigungsverfahrens gefertigt. Dabei kommen Transistoren zum Einsatz, die nur 14 Nanometer (nm) groß sind. Das Schrumpfen der Transistoren von 22- auf 14-Nanometer ist eine große technische Herausforderung. Intel investiert Milliarden in neue Fertigungstechniken, um die Miniaturisierung weiter voranzutreiben. Der Grund: Je kleiner ein Transistor, desto mehr Transistoren kann Intel auf einem Chip unterbringen. Damit steigt die Leistungsfähigkeit des Chips, gleichzeitig sinkt aber der Stromverbrauch.

10nm und 7nm Transistoren in der Pipeline
Bei 14nm soll aber noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Bereits im September präsentierte Intel eine Roadmap, wonach die Größe der Transistoren in 2015 auf 10nm und in 2017 dann auf 7nm sinken soll. Mit dieser neuen-Chipgeneration will Intel nicht nur seine dominante Position im PC-Markt verteidigen, sondern auch den Smartphone-Markt aufrollen, der aktuell noch von Qualcomm dominiert wird.

Kurzportrait

Der Halbleitergigant Intel, ansässig in der kalifornischen Technologieschmiede Santa Clara, stieg in den 80er und 90er durch sein Bündnis mit dem Softwarehersteller Microsoft zum weltweit führenden Prozessorhersteller auf. Insgesamt wird Intel ein Marktanteil von rund 80 Prozent im Bereich PC-Chips zugeschrieben.

Neben Prozessoren entwickelt das Unternehmen aber auch Flashspeicher. Ferner bietet der Halbleiterhersteller auch andere Mikrochips an, welche im Zusammenhang mit Netzwerken und industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Der größte Geschäftsbereich ist die PC Client Group, in der das Geschäft mit Desktop- und Ultrabook-Chips zusammengefasst ist. Der Geschäftsbereich beinhaltet unter anderem das Geschäft mit Core i7-, Core i5-, Core i3-Prozessoren.

Der US-Computerhersteller Dell gehört mit zu den größten Kunden des Halbleitergiganten. Neben dem Kerngeschäft hält das Unternehmen auch zahlreiche Beteiligungen an anderen Technologieunternehmen. In den vergangenen Jahren verstärkte sich Intel durch zahlreiche Zukäufe.

Im Herbst 2008 kaufte Intel zum Beispiel den Ethernet-Spezialisten NetEffect sowie den Linux-Spezialisten OpenedHand. Gleichzeitig trennte sich Intel von seinem Geschäftsbereich Communication Rackmount Server.

Im Mai 2009 stieg Intel mit fünf Prozent beim Halbleiterausrüster ASM International ein. Mitte 2009 schluckte Intel den Softwarespezialisten Wind River. Zudem übernahm Intel die Mobilfunkchipsparte des Münchner Halbleiterkonzerns Infineon. Im Herbst 2010 kaufte Intel den Anti-Virusspezialisten McAfee. Anfang 2012 wurde zudem das Infiniband-Geschäft von Qlogic übernommen. Mitte 2012 kaufte Intel 15 Prozent der Anteile an ASML, zudem erwarb Intel rund 1.700 Patente und Patentanträge von InterDigital. Anfang 2013 kaufte Intel in Lateinamerika zu und schluckte die ProFUSION-Comercio e Prestacao de Servicos. Zudem folgten in 2013 mit Mashery, Aepona und Omek Interactive sowie Fujitsu Semiconductor Wireless Products weitere Übernahmen.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldete Intel einen Umsatz von 13,48 Mrd. US-Dollar, der damit in etwa auf Vorjahreshöhe stagnierte. Gegenüber dem Vorquartal ergibt sich ein Umsatzplus von fünf Prozent. Im Kerngeschäft mit PC-Prozessoren (PC Client Group) erwirtschaftete Intel einen Umsatz von 8,4 Mrd. Dollar, ein Rückgang von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Segment Data Center Group summierte sich der Umsatz auf 2,9 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Meldung gespeichert unter: Intel, Hintergrundberichte, Halbleiter

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