Infineon kann Konsolidierung auf dem Halbleitermarkt gelassen entgegenblicken

Freitag, 8. April 2011 um 13:43

Infineon rutschte beim Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten, abzüglich Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von 124 Mio. auf 83 Mio. Euro. Dem Trend entsprechend gelang es Infineon darüber hinaus, das (verwässerte) Ergebnis je Aktie von 0,06 auf 0,20 Euro zu heben. Der Free-Cash-Flow habe bei vier Mio. Euro gelegen.

Markt und Wettbewerb

Infineon gilt neben STMicroelectronics als einer der führenden Halbleiterkonzerne Europas. Insbesondere in Europa sieht sich Infineon der Konkurrenz von Philips Semiconductor und STMicroelectronics gegenüber. Die Tochter des niederländischen Elektronikkonzerns entwickelt neben analogen Halbleitern auch Integrated Circuits (ICs). Die Chips der Niederländer kommen dabei sowohl in TV-Fernsehern, als auch in der Automobilindustrie zum Einsatz. Zu den weiteren Wettbewerbern gehört unter anderem auch Analog Devices.

Die in der Schweiz ansässige STMicroelectronics gilt neben der amerikanischen Texas Instruments (TI) als einer der weltweit führenden Hersteller analoger Halbleiter. Neben Transistoren und Dioden, entwickelt das Unternehmen auch ICs, darunter Microcontroller und Speicherchips.

Auch die in Südkorea ansässige Samsung Electronics steht mit seinem Produktangebot im direkten Wettbewerb zu Infineon. Samsung gilt neben Intel und Texas Instruments als eine der weltweit größten Halbleiterhersteller. Das Unternehmen fertigt neben DRAM- und SRAM-Chips, auch Flashspeicher, die zum Beispiel in Digitalkameras zum Einsatz kommen. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Broadcom, Hynix Semiconductor und NXP Semiconductors.

Ausblick

Für das zweite Quartal rechnet Infineon mit einem schwachen Umsatzplus gegenüber dem ersten Quartal. Nach Unternehmensangaben solle die Gesamtsegmentergebnis-Marge dann bei 18 bis 20 Prozent liegen. Für die einzelnen Segmente Infineons geht das Unternehmen davon aus, dass "der Umsatz des Segments Automotive (ATV) voraussichtlich merklich steigen" werde. Zudem werde vermutliche "der Umsatz im Segment Chip Card & Security (CCS) geringfügig wachsen und der Umsatz im Segment Industrial & Multimarket (IMM) nur leicht ansteigen".

Bemessen auf das gesamte Geschäftsjahr hob Infineon die Umsatzprognose von bis zu zehn Prozent auf den "mittleren 10-Prozent-Bereich" an. Analysten rechnen bei Infineon im laufenden Jahr 2011 mit einem Nettogewinn von 0,53 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2012 soll der Nettogewinn dann auf 0,58 Euro je Anteil klettern.

Bewertung

Infineon-Aktien präsentierten sich im Frankfurter Xetra-Handel zuletzt uneinheitlich bei 7,50 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund acht Mrd. Euro für den Münchner Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 21.

Die Analysten bei JPMorgan vergeben für Infineon-Papiere weiterhin das Rating "übergewichten", wobei die Analysten ein Kursziel von 9,25 Euro für die Papiere sehen. Im ersten Quartal 2011 dürfte die Halbleiterbranche die Talsohle erreicht haben, glauben die Investmentbanker, die nunmehr einen Aufschwung erwarten. Die US-Experten raten Anlegern daher mögliche Kursschwächen für Zukäufe zu nutzen.

Bei den Analysten der BNP Paribas heißt die Empfehlung weiter "kaufen". Nach den jüngsten Zahlen sehen die Analysten ein Kursziel von 10,0 Euro für den Wert. Die BNP-Experten erwarten, dass die Halbleiterindustrie in den ersten Monaten des Jahres um zehn Prozent wachsen. Unsicherheiten sehen die Analysten im Zusammenhang mit dem Erdbeben in Japan.

Die französischen Investmentbanker aus dem Hause Cheuvreux bewerten Infineon-Aktien hingegen weiterhin mit "underperform". Die Cheuvreux-Experten glauben, dass Texas Instruments mit der Übernahme von National Semiconductor eine Übernahmewelle in der Halbleiterbranche eingeläutet haben dürfte. Infineon dürfte jedoch aufgrund seiner Größe kaum ein Übernahmeziel sein, vielmehr könnte das Unternehmen aber selbst eine aktive Rolle in der Konsolidierungsphase spielen, glauben die Analysten.

Bei der Londoner Barclays Capital stuft man Infineon-Aktien unverändert mit "übergewichten" ein. Die Analysten sehen vielversprechende Perspektiven für Infineon. Risiken sehen die Analysten durch das Erdbeben in Japan, womit es in der gesamten Branche zu Beeinträchtigungen kommen könnte, glauben die Analysten. Störungen der Lieferkette seien daher nicht auszuschließen. Insgesamt halten die Barclays-Analysten an ihrem Kursziel von 8,50 Euro für Infineon-Papiere fest.

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