IBM setzt auf weiteres Wachstum durch Cloud Computing

Dienstag, 15. Dezember 2009 um 13:51
IBM Unternehmenslogo

(IT-Times) - Der weltweit führende IT-Servicespezialist IBM (NYSE: IBM, WKN: 851399) hat ein solides Quartal hinter sich. Zwar ging der Umsatz im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht zurück, dennoch konnte IBM seinen Gewinn um 14 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode steigern. Die Bruttomarge stieg aufgrund der Konzentration auf die Bereiche Software und Dienstleistungen um 1,8 Prozentpunkte auf 45,1 Prozent.

IBM eröffnet zwei neue Cloud Computing Center in Asien


Um weiter zu wachsen und neue IT-Aufträge zu gewinnen, setzt IBM auf einen Markt-Trend, der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Immer mehr Anwendungen werden inzwischen über das Internet ausgeliefert, wobei die einzelnen Programme nicht mehr auf den Arbeitsplatzrechnern installiert werden müssen, sondern über Datenzentren gehostet werden.

Um der wachsenden Nachfrage nach solchen Serviceangeboten Rechnung zu tragen, hat IBM nunmehr in Asien den Grundstein für ein neues Cloud Computing Rechenzentren gelegt. Das neue Smart Data Center in Neuseeland erstreckt sich über eine Fläche von 56.000 Quadratfuß und soll Ende 2010 an den Start gehen. Die Anlage ist so ausgelegt, dass diese später jederzeit erweitert werden kann, heißt es bei IBM.

Ergänzt werden wird die Anlage durch ein neues Cloud Computing Forschungslabor in Hongkong. Die Niederlassung in Hongkong soll sich vor allem auf die Entwicklung von Sicherheitsanwendungen rund um den Cloud Computing Bereich konzentrieren. Dies könnte dem IBM-Angebot LotusLive entgegenkommen, einem Collaboration- und Social Networking Service, der über das Internet zur Verfügung gestellt wird.

IT-Ausgaben für Cloud Computing sollen kräftig zulegen


Das Forschungslabor in Hongkong ist das insgesamt zehnte Cloud Computing Lab von IBM. Es dürfte die bisherigen IBM-Angebote wie IBM CloudBurst, ein integriertes Paket aus Hardware-, Speicher- und Virtualisierungslösungen unterstützen.

Mit dem Vorstoß zielt IBM auf einen Marktbereich ab, der in den kommenden Jahren rasante Zuwachsraten verspricht. Die Marktforscher aus dem Hause IDC rechnen damit, dass die IT-Ausgaben für Cloud Computing im Jahr 2012 ein Volumen von 42 Mrd. US-Dollar erreichen werden. Somit dürfte dieser Markt gegenüber dem Jahr 2008 um jährlich im Schnitt rund 27 Prozent zulegen und damit um sechs Mal schneller wachsen, als der traditionelle IT-Markt, so die IDC-Marktforscher…

Kurzportrait

Der New Yorker Computer- und Softwaregigant International Business Machines (IBM) zählt zu den weltweit größten Technologiekonzernen weltweit. Das Unternehmen ist nicht nur der weltweit größte IT-Servicedienstleister, sondern auch einer der führenden Softwarekonzerne weltweit. IBM beschränkt sich dabei nicht nur auf die Entwicklung von Hard- und Software für einfache Computersysteme, sondern bietet daneben auch Netzwerkserver, sowie Halbleiter an.

Insgesamt operiert IBM von vier Kerngeschäftsbereichen heraus. Die Einheit IBM Global Technology Services (GTS) bildet dabei die größte Einheit. Weitere Einheiten sind die Global Business Services (GBS), sowie das Softwaresegment als auch die Einheit Global Financing. Der PC-Bereich wurde dagegen an die chinesische Lenovo Group für 1,75 Mrd. Dollar verkauft.

Über seinen Servicearm (IBM Global Services) bietet IBM eine Reihe von IT-Dienstleistungen an, darunter E-Commerce Dienste, sowie ERP- und CRM-Services. Das Geschäft mit elektronischen Beschaffungssystemen gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich der IT-Serviceeinheit. Diesen Bereich verstärkte der Computerkonzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Serviceeinheit von PricewaterhouseCoopers. Später kaufte IBM die IT-Einheit des Ölkonzerns Schlumberger. Im Jahr 2004 übernahm IBM unter anderem die dänischen IT-Spezialisten Maersk Data und DMdata. Daneben wurden im Jahr 2005 mit dem Softwareanbieter Isogon, dem Spezialisten PureEdge Technologies, dem Softwareintegrator DWL und dem Sicherheitsspezialisten DataPower weitere Firmen hinzugekauft. Ende 2005 verstärkte sich IBM durch die Übernahme des Softwarespezialisten Micromuse. Im Jahr 2006 verstärkte sich IBM dann im Softwarebereich durch die Übernahme von Webify, sowie MRO Software und FileNet. Im Spätsommer 2006 wurde der Netzwerksicherheitsspezialist Internet Security Systems sowie die Softwarefirma Vallent übernommen. Auch in 2007 blieb IBM auf Einkaufstour und schluckte die Spezialisten Telelogic AB, Softek Storage Solutions Corp, DataMirror, WatchFire, WegDialogs und das kanadische Softwarehaus Cognos. In 2008 folgten mit AptSoft, FilesX, Infodyne, Platform Solutions, ILOG und Transitive Corporation weitere Übernahmen. Mitte 2009 gab IBM die Übernahme SPSS bekannt. Gleichzeitig schluckte IBM mit RedPill Solutions ein weiteres Unternehmen. Im Gegenzug trennte sich IBM von seinem Sales- und Client-Support-Geschäft.

Mit seinem Datenbanksystem DB2, sowie durch sein Serverangebot WebSphere ist IBM auch im Server- und Softwaregeschäft eine feste Größe. Über seine 100%ige Tochter Lotus Development bietet das Unternehmen eine Reihe weiterer Softwarewerkzeuge für Desktopsysteme an. Über die Tochter Tivoli Systems vertreibt IBM Netzwerk- und Management Software.

Zahlen

Für das vergangene Septemberquartal meldet IBM einen Umsatzrückgang um sieben Prozent auf 23,6 Mrd. US-Dollar. Ausgenommen etwaiger Werbeeinflüsse wären die Umsatzerlöse nur um fünf Prozent geschrumpft. Der Gewinn allerdings kletterte um 14 Prozent auf 3,2 Mrd. US-Dollar oder 2,40 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 2,8 Mrd. Dollar oder 2,04 Dollar je Aktie im Jahr vorher.

Mit den vorgelegten Zahlen konnte IBM die Markterwartungen der Wall Street übertreffen. Diese hatten im Vorfeld mit einem Nettogewinn von 2,38 Dollar je Aktie gerechnet.

Im Kerngeschäft Global Services meldet IBM einen Umsatzschwund um sieben Prozent, während die Erlöse im Bereich Software um drei Prozent auf 5,1 Mrd. Dollar schrumpften. Im Bereich Middleware-Produkte zogen die Erlöse um zwei Prozent an. Im Geschäftsbereich Systems and Technology summierten sich die Erlöse im jüngsten Quartal auf 3,9 Mrd. Dollar, ein Rückgang von 12 Prozent. Im Bereich Global Financing schrumpften die Umsatzerlöse um 15 Prozent auf 536 Mio. Dollar.

Meldung gespeichert unter: IBM, Hintergrundberichte, Software, IT-Services

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