IBM nach Oracle-Deal unter Zugzwang

Mittwoch, 22. April 2009 um 12:54

Insgesamt konnte IBM im jüngsten Quartal einen freien Cashflow von 1,0 Mrd. Dollar generieren, womit sich die Barreserven zum Quartalsende auf 12,3 Mrd. US-Dollar summierten. Die Verschuldung wurde um drei Mrd. Dollar abgebaut.

Markt und Wettbewerb

Die Marktforscher des Hauses Gartner rechnen trotz der Wirtschaftskrise auch in 2009 mit einem weiteren Wachstum des Outsourcing-Marktes. Als weltweit führender IT-Servicedienstleister nimmt IBM im IT-Servicegeschäft die führende Position vor dem Wettbewerber Hewlett-Packard ein, der sich durch die Übernahme von EDS verstärkt hat. Daneben steht IBM noch in Konkurrenz zu CSC, sowie den IT-Beratern wie Accenture, Cap Gemini und indischen IT-Dienstleistern wie Tata Consultancy, Infosys und Wipro.

Im weltweiten Softwaremarkt konkurriert das Unternehmen nicht nur mit dem weltweit führenden Anbieter Microsoft. So steht Microsofts Outlook-Software in direkter Konkurrenz zu IBMs Softwaresuite Lotus Notes, sowie weiterer Softwarewerkzeuge für Desktopsysteme. Im Datenbankgeschäft steht IBM`s DB2 in Konkurrenz zu Angeboten aus dem Hause Oracle.

Im Servermarkt nimmt das Unternehmen ebenfalls eine führende Position ein. Hewlett-Packard gilt in diesem Bereich als einer der Hauptkonkurrenten von IBM. Auch steht IBM in direkter Konkurrenz zu Server- und Softwareangeboten aus dem Hause Oracle (BEA), wobei IBM zuletzt im Markt für Application Server die Spitzenposition übernommen hat. Im Bereich der Workstations konkurriert IBM mit dem kalifornischen Technologiespezialisten Sun Microsystems.

Ausblick

Trotz der allgemein schwachen Wirtschaftslage bekräftigte IBM nochmals seinen Gewinnausblick für das laufende Jahr, wonach das Unternehmen weiterhin einen Nettogewinn von 9,20 Dollar je Aktie einfahren will. Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 mit einem Jahresumsatz von 97,3 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 9,03 Dollar je Aktie.

Für 2010 visiert IBM selbst einen Nettogewinn von 10 bis 11 Dollar je Aktie an. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 99,4 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 9,80 Dollar je Anteil.

Für das laufende Juniquartal wird mit einem Quartalsumsatz von 24,2 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,99 Dollar je Aktie gerechnet.

Bewertung

IBM-Aktien präsentierten sich zuletzt deutlich fester an der New Yorker Börse bei 102,3 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 137 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden IT-Servicedienstleister ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von elf. Gleichzeitig wird IBM mit dem 1,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei Banc of America Securities-Merrill Lynch empfehlen IBM-Aktien nach den jüngsten Zahlen weiterhin zum Kauf. Gleichzeitig hoben die Analysten ihr Kursziel für den Wert leicht von 105 auf 110 US-Dollar an. Bei Canaccord Adams ist man jedoch zurückhaltender und bewertet die Papiere weiterhin mit „hold“. Die Analysten sehen dabei ein Kursziel von 110 US-Dollar für den Wert.

Bei der Citigroup glaubt man an weiter steigende Kurse und hob nach den jüngsten Zahlen das Kursziel für IBM-Aktien von 122 auf 125 Dollar an. Die begründen ihre Kaufempfehlung unter anderem mit den jüngsten Kostensenkungen und dem bestätigten Gewinnausblick für das laufende Jahr 2009. Die Analysten halten dabei den anvisierten Gewinn von 9,20 Dollar je Aktie für 2009 realistisch. Insbesondere die Gewinnmargen hätten im jüngsten Quartal über den Erwartungen gelegen. Daneben sehen weiter steigende Gewinnmargen zu erwarten, da durch jüngste Einsparungen die Ausgaben um drei Mrd. Dollar sinken sollen. Auch die langfristigen Serviceaufträge seien mit einem Plus von 27 Prozent so stark gewachsen, wie seit sechs Quartalen nicht mehr, so die Citibanker.

Bei der Société Générale vertritt man hingegen eine andere Meinung. Die französischen Investmentbanker empfehlen IBM-Aktien weiterhin zum Verkauf. Die Analysten führen die positiven Gewinnzahlen auf die unerwartet hohen Margen in den Geschäftsbereichen Services und Software, sowie auf Kostensenkungen zurück. Insgesamt glauben die Analysten an weiter sinkende Kurse und sehen lediglich ein Kursziel von 80 Dollar für den Wert.

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