HTC - bislang keine Trendwende in Sicht

Smartphones

Mittwoch, 8. Januar 2014 um 13:52
HTC

(IT-Times) - Der Smartphone-Hersteller HTC Corp steht weiter mit dem Rücken zur Wand. Im neunten Quartal infolge gingen die Erlöse beim taiwanischen Smartphone-Spezialisten zurück - eine Trendwende ist bislang nicht in Sicht.

Lediglich durch den Verkauf seiner 24,84%igen Beteiligung an Beats Electronics für 265 Mio. US-Dollar konnte HTC im vergangenen vierten Quartal 2013 einen neuerlichen Rutsch in die Verlustzone vermeiden. Nichts desto trotz schrieb HTC im operativen Geschäft einen Verlust von 1,56 Mrd. Neue Taiwan (NT-Dollar) bzw. 52,2 Mio. US-Dollar.

Marketingkampagne und neue Produkten verpuffen
HTC hatte im Oktober mit der Einführung des HTC One Max und mit einer knapp eine Mrd. US-Dollar teuren Marketing-Kampagne (Here`s To Change) rund um den Schauspieler Robert Downey Jr versucht, seine Marke zu stärken und wieder Marktanteile zurückzugewinnen - bisher mit wenig Erfolg.

Der Marktanteil von HTC sinkt seit Jahren stetig. Nachdem HTC (WKN: A0RGRD) im dritten Quartal 2011 mit einem Marktanteil von 10,3 Prozent seinen Höhepunkt erreicht hatte, sank der Marktanteil im dritten Quartal 2013 auf nur noch 2,2 Prozent (Quelle: Gartner). Analysten wie CLSA-Experte CK Cheng glauben, dass sich der Abwärtstrend von HTC in den nächsten zwei Jahren noch weiter fortsetzen wird, wie die Taiwan News berichtet.

Demnach erwartet Cheng für 2014 einen weiteren Absatzeinbruch bei HTC um 17 Prozent auf 17,5 Millionen verkaufte Smartphones. In 2015 soll der Smartphone-Absatz um weitere elf Prozent auf 15,6 Millionen Einheiten sinken. Schon in 2012 und 2013 war der HTC-Absatz um jeweils mehr als 30 Prozent eingebrochen.

HTC will in 2014 mit kostengünstigen 4G-Smartphones punkten
Der taiwanische Hersteller will in 2014 mit preisgünstigen 4G Smartphones punkten, dies kündigt HTC-Manager Jack Tong an, der das Geschäft in China und Nordasien leitet. Gegen Jahresende will HTC die Preise für solche 4G-Smartphones senken, so Tong gegenüber Focus Taiwan.

Für das erste Halbjahr 2014 kündigt der HTC-Manager die Einführung von high-end 4G-Telefonen an. Am Jahresende sollen dann die Preise sinken. Wie viel die neuen 4G-Telefone dann kosten sollen, darüber schweigt sich der HTC-Mann noch aus. Fest steht: HTC muss was tun, will das Unternehmen der Abwärtsspirale aus sinkenden Verkaufszahlen und Verluste entfliehen.

Kurzportrait

Die im Jahre 1997 gegründete HTC (vormals High Tech Computer Corp) ist einer der führenden Smartphone-Hersteller Taiwans. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren vor allem durch eine Reihe erfolgreicher Android-Mobiltelefone einen Namen gemacht, nachdem das Unternehmen zunächst ausschließlich Windows Mobile-basierte Telefone anbot. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet nicht nur Android-Telefone, sondern nutzt auch andere Betriebssysteme (Windows Phone) für seine Endgeräte.

Im November 2007 schloss sich HTC der Open Handset Alliance an, die von Google initiiert wurde. Flagschiff-Produkte des Unternehmens sind die Desire- und die HTC One-Serie. Beim Vertrieb seiner Produkte kooperiert HTC mit einer Reihe von namhaften Mobilfunknetzbetreibern weltweit. Vertriebskooperationen bestehen unter anderem mit T-Mobile, Vodafone und O2. In Deutschland vertreibt HTC seine Smartphones direkt unter der Marke HTC.

HTC vermarktet insbesondere Produkte in drei Kategorien: Touch, Touch or Type und Type. Im Bereich Touch bietet HTC insbesondere Smartphones mit einem berührungsempfindlichen Touchscreen-Display an, die sich mit dem Finger steuern lassen. Die Geräte der Klasse Touch or Type verfügen sowohl über einen Touchscreen-Display, als auch über ein physisches Keyboard, über das Nutzer eingaben machen können. Die Geräte der Kategorie Type kommen ohne ein berührungsempfindlichen Display aus.

Anfang 2011 stieg HTC beim Londoner Multimedia-Spezialisten Saffron Digital ein. Zudem hat HTC Anteile am Online-Spielespezialisten OnLive erworben. Mitte 2011 übernahm HTC den Chip-Designer S3 Graphics für 300 Mio. Dollar. Zudem wurden mit Dashwire und Beats Electronics weitere Unternehmen aufgekauft. Die mehrheitliche Übernahme von Beats (51 Prozent der Anteile) ließ sich HTC 309 Mio. Dollar kosten, allerdings verkaufte HTC wieder 25 Prozent dieser Anteile an Beats Electronics. Ende 2013 trennte sich HTC von seinen restlichen Beats Electronics Anteilen für 265 Mio. Dollar.

Neben dem Hauptsitz in Taiwan ist HTC noch mit weiteren Niederlassungen weltweit vertreten. So betreibt das Unternehmen unter anderem ein Software-Design-Center in Seattle sowie eine Tochter in China (HTC Electronics Shanghai).

Zahlen

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