Hilft das iPhone 3G auch Business-Kunden?

Freitag, 8. August 2008 um 15:44

Die Applikationen im App Store sind in unterschiedlichen Kategorien gegliedert. Der App Store ist der Marktplatz, über den sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Applikationen auf das iPhone geladen werden können. Die Applikationen stammen von Fremdentwicklern. Einzige Anforderung: Sie müssen sie über den App Store vertreiben. Neu ist das natürlich nicht. Für Windows Mobile, Symbian und auch für die Blackberry-Plattform gibt es schon Tausende Applikationen. Rund 1.000 sind es im Moment für den App Store. Mögliche Applikationen für Geschäftskunden findet man im App Store in den Kategorien „Wirtschaft“, „Finanzen“ und in „Produktivität“. Nimmt man den Preis einer Applikation als Indikator für ihre Relevanz, dann stechen einige der Anwendungen hervor:

Mit dem Programm calc12 Sci wird das iPhone 3G zum Beispiel zu einem wissenschaftlichen Taschenrechner, der immerhin mit 11,99 Euro zu Buche schlägt. Gemessen am Preis fehlen allerdings noch zu viele Funktionen bemängeln Kritiker und hoffen auf weitere Updates.

Satte 79,99 Euro blättert man für das Programm FMTouch hin. Traut man den Bewertungen des Filemaker-Tools im App Store, soll der Preis für das Programm zumindest in der aktuell erhältlichen Variante kaum zu rechtfertigen sein. Es sei noch viel zu holprig und zu wenig intuitiv, so dass es auch der Philosophie von Apple widerspricht - die hohe Beliebtheit der Marke resultiert ja gerade nicht zuletzt daraus, dass alle Produkte schlicht, einfach und bis ins letzte Detail durchdacht sind. Das, so scheint es, lässt sich indes nicht über jede Applikation sagen.

Wer in seinem Job häufig Präsentationen hält und dafür mit dem Mac-Programm Keynote arbeitet, der sollte sich tatsächlich überlegen, ob er sich die Applikation Stage Hand für 5,99 Euro leistet. Mit dem Programm wird das iPhone 3G zur Fernbedienung für die Präsentation. Durch Berühren des Touch-Displays werden Präsentationsinhalte hervorgehoben (Laserpointer-Ersatz) und man kann sich auf seinem Bildschirm schon die nächste Folie anzeigen lassen, um geschickt Übergänge herleiten zu können. Kritiker bemängeln zwar, dass man das Programm mit beiden Händen bedienen müsse und damit die Gestik im Vortrag zu kurz käme. Insgesamt sticht diese Applikation dennoch hervor, da sie die technischen Möglichkeiten des iPhone 3G ausnutzt, andere Anwendungen vereinfacht, einen wirklichen Nutzen bietet und dabei auch noch sehr gut bezahlbar ist. Damit hebt sich dieses Programm wirklich von den vielen Währungs- und Taschenrechnern, virtuellen Notizblöcken und Aufnahmegeräten ab, die es ansonsten im App Store für Business-Kunden zu kaufen oder sogar kostenlos gibt.

Um ein Fazit zu ziehen: Durch die Funktionenerweiterung kann das iPhone 3G tatsächlich mit anderen Smartphones, die es schon länger am Markt gibt, gleichziehen. Die Business-Applikationen im App Store liefern derzeit jedoch kaum Argumente dafür, dass sich ein Unternehmen dazu entscheiden sollte, das iPhone als Business-Gerät zu nutzen - abgesehen vom Statussymbolfaktor, den das Gerät zumindest in einer design-affinen Zielgruppe durchaus auslösen kann.

Spiele auf der Beliebtheitsskala ganz vorne

Spiele und Spielereien sind und bleiben die beliebtesten Applikationen für das iPhone 3G.  Das ist sicherlich ein Indikator dafür, dass das iPhone 3G wohl das erste Smartphone sein wird, dass es zu einer Massentauglichkeit bringt. Im Vordergrund stehen nicht mehr Businessanwendungen und Synchronisationsmöglichkeiten mit PC und Laptop, wie beispielsweise bei den Nokia-Smartphones oder dem BlackBerry. Natürlich gibt es für das iPhone 3G auch diese Anwendungen. Aber das Gerät taugt noch viel mehr dazu, ein universeller Begleiter für jeden zu sein, der unterwegs informiert werden möchte, Unterhaltung sucht und auch seine Musik immer dabei haben möchte.

Und spätestens seit beim iPhone 3G vergleichsweise günstige Gebühren von den Mobilfunknetzbetreibern verlangt werden, könnte Apple die Karte der Massentauglichkeit sehr erfolgreich ausspielen, wovon sicherlich auch der wirtschaftliche Erfolg des iPhone 3G abhängen dürfte. Denn es darf nicht vergessen werden, dass es nun bald viele Nachahmer geben wird, die ihr Mobiltelefon mit sämtlichen Funktionen des iPhones ausstatten werden. Das wird dann vielleicht nicht so durchdacht designt sein, dafür könnten die Preise deutlich niedriger liegen. Erfolg zieht halt Nachahmer an.

In den USA agiert Sprint Nextel bereits mit dem Touchscreen Instinct,  Research In Motion hat gleich zwei Modelle in der Pipeline und auch die asiatischen Hersteller wie Samsung dürfte der Erfolg anderer Hersteller dazu animieren, Smartphones mit Touchscreen-Technologie zu vermarkten. Apple hat mit dem iPhone 3G nur ein Modell am Markt und dürfte damit sicherlich recht anfällig sein für schwankende Nachfragen. Apple wird allerdings mehr oder weniger die Vorteile des First Movers im Massenmarkt abschöpfen können. Die Einschätzungen gehen dahin, dass Apple im laufenden Quartal bis zu vier Millionen iPhones 3G verkaufen wird - ein guter Erfolg für den Phoenix, auf dem sich das Unternehmen allerdings nicht ausruhen darf.

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Meldung gespeichert unter: Apple, Telekommunikation, Hardware, Software, Special am Freitag

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