Garmin steuert in ungewisse Zukunft

Donnerstag, 6. Mai 2010 um 13:30

Im Kerngeschäft Automotive/Mobile Segment schrumpften die Umsatzerlöse um 15 Prozent auf 221 Mio. US-Dollar. Im Outdoor/Fitness-Bereich kletterten die Erlöse hingegen um 28 Prozent auf 103 Mio. Dollar. Im Marine-Segment verzeichnete Garmin dagegen einen Umsatzrückgang um neun Prozent auf 41 Mio. Dollar. Im Aviation-Segment kletterten die Umsätze um 12 Prozent auf 66 Mio. Dollar.

Während die Erlöse in Nordamerika um acht Prozent auf 243 Mio. Dollar schrumpften, zogen die Umsätze in Europa marginal um ein Prozent auf 145 Mio. Dollar an. In Asien kletterten die Erlöse um 54 Prozent auf 43 Mio. Dollar. Die operative Gewinnmarge zog auf 19 Prozent vom Umsatz an, nach 13 Prozent im Jahr vorher. Insgesamt konnte Garmin im jüngsten Quartal einen positiven freien Cashflow von 196 Mio. Dollar generieren. Darüber hinaus wurden im ersten Quartal 1,4 Millionen Garmin-Aktien zurückgekauft.

Markt und Wettbewerb

Garmin gilt im Markt für GPS-basierte Navigationssysteme für Flugzeuge, Boote, Automobile, Handheld-Geräte als einer der marktführenden Anbieter. Vor allem in den USA genießt Garmin eine dominante Marktposition und kommt in Nordamerika auf einen Marktanteil von etwa 50 Prozent. Die Marktforscher aus dem Hause Berg Insigh rechnen damit, dass der Navi-Absatz im Jahr 2012 ein Volumen von 56 Mio. Einheiten erreichen wird.

Zu den wichtigsten Wettbewerbern des Unternehmens zählen der Sonar-Spezialist Lowrance Electronics, Orbital Sciences, sowie die französische Thale Navigation (Magellan) und insbesondere die niederländische TomTom und die taiwansche Mitac (Mio).

Lowrance Electronics hat sich insbesondere auf die Entwicklung von Sonar-Geräten für Sportfischer konzentriert. Daneben entwickelt Lowrance aber auch GPS-basierte Navigationssysteme für die Bootsindustrie. Orbital Sciences setzt auf Satelliten-basierte Kommunikations- und Navigationssysteme und will damit nicht nur die Wissenschaft, sondern auch Logistikunternehmen mit verschiedenen Lösungen versorgen. Die in Paris ansässige Thales Navigation (Magellan GPS) entwickelt nicht nur Navigationssysteme für den militärischen Bereich, sondern auch für die Luftfahrtindustrie. Zuletzt sicherte sich die taiwansche Mitac die Markenrechte an Magellan.

Der nach Marktanteilen stärkste Wettbewerber kommt aus Holland. TomTom bietet ebenfalls GPS-basierte Navigationsgeräte an, die im direkten Wettbewerb zu den von Garmin angebotenen Produkten stehen. TomTom gilt vor allem in Europa als Marktführer, während die Niederländer in den USA die Nummer zwei sind.

Zunehmend steht Garmin immer mehr im Wettbewerb mit Smartphone-Herstellern wie Nokia und Google. Insbesondere Nokia hat sich nach der Übernahme von Navteq mit einem kostenlosen Kartenangebot im Markt vorgewagt. Auch Google bietet inzwischen entsprechende Kartenservices kostenlos an.

Ausblick

Im laufenden zweiten Quartal will Garmin durch eine Reihe neuer Navigationsgeräte Umsatz- und Gewinnniveau verbessern. Unter anderem ist mit der Markteinführung der nüvi 3700 Serie das dünnste portable Navi geplant. Gemeinsam mit Asus, T-Mobile und O2 soll das Garminfone A50 in den USA und Deutschland vermarktet werden.

Für das laufende Juniquartal erwarten Analysten einen Umsatz von 696,3 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 74 US-Cent je Aktie. Auf Jahressicht erwarten Analysten bei Garmin einen Umsatz von 2,96 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 2,95 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2011 wird mit einem rückläufigen Umsatz auf 2,88 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,79 Dollar je Aktie gerechnet.

Bewertung

Garmin-Papiere präsentierten sich zuletzt deutlich leichter und verlieren knapp 8,8 Prozent auf 34,19 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 6,85 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Navi-Hersteller. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird Garmin mit dem 2,3-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die US-Investmentbanker aus dem Hause Banc of America Securities-Merrill Lynch Research raten Anlegern auch nach den enttäuschenden Zahlen weiterhin zum Kauf der Papiere. Dabei sehen die US-Investmentbanker ein Kursziel von 43 US-Dollar für den Wert.

Im Hause Barclays Capital ist man eher zurückhaltend und bewertet Garmin-Aktien mit „gleichgewichten“, wobei die Analysten ein Kursziel von 34 US-Dollar für das Papier sehen.

Die Experten bei MKM Partners bleiben bei ihrer „neutralen“ Einschätzung und halten an ihrem Kursziel von 36 US-Dollar für Garmin-Aktien fest. Die MKM-Analysten Pablo A. Perez-Fernandez und Tero Kuittinen trauen dem PND-Markt ein schnelleres Wachstum in Nordamerika zu, nachdem sich die Konjunktur wieder erholt. Derweil sehen die Analysten Wachstumsrisiken in verschiedenen europäischen Ländern. So verweisen die Analysten auf eine hohe Arbeitslosenquote von 20 Prozent in 20 Spanien, sowie auf die überschuldeten Statten Portugal und Griechenland.

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